Hallo liebe Freundinnen und Freunde der Regenbogenkombüse,
was ist das da draußen denn jetzt für ein Sommer? Im Vergleich zur letzten Woche haben sich die Temperaturen gerade einmal satt halbiert. Heute Morgen habe ich die Hunde bei herbstlichen 7,9 °C in den Garten gelassen. Kein Wunder, dass sie ihr kleines Geschäft quasi aus dem Stand erledigt haben und sofort wieder zurück ins Haus gestürmt sind. Ich stand derweil im Bademantel und mit dicken Wollsocken an den Füßen in der ebenfalls nicht gerade heimelig warmen Küche und habe mit klammen Fingern dem LEM ein Marmeladenbrot geschmiert. Die klammen Finger wollen trotz des Pullovers und der Jacke, die ich jetzt am Schreibtisch sitzend trage, nicht weichen, sodass ich mich beim Tippen auf der Tastatur immer mal wieder verhaspel.
Essen für den Klimawandel?!?
Nun, ich wollte es ja nicht so hochsommerlich heiß … Aber so kalt nun auch wieder nicht! Und was konnte konnte ich unlängst im Spiegel lesen: “Der Klimawandel macht Pause”. Laut Spiegel ist es in den letzten 15 Jahren nicht, wie von Klimaforschern vorausgesagt und erwartet, um 0,25 Grad, sondern lediglich um 0,06 Grad, also de facto um so etwas wie Null Grad wärmer geworden. Und dass, obwohl die CO2-Emissionen drastisch gestiegen sind. Wenn sich dieser kühle Trend in den nächsten 5 Jahren fortsetzt, können die bisherigen Klimamodelle eingestampft werden. Wer nun den Fehler begangen hat, also ob sich die Klimaforscher schlichtweg verrechnet oder ihnen das gemeine Klima einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, sei einmal dahingestellt.
Mich fröstelt es die letzten zwei, drei Jahre (von kurzzeitigen Ausnahmen einmal abgesehen) ständig. Deshalb löffele ich immer gern ein wärmendes Süppchen. Gestern Abend habe ich die Zutaten für den eigentlich vorgesehenen Salat aus Karotten, Zucchini, roten Paprikaschoten und Gemüsemais kurzerhand in einen Topf gesteckt und in eine Suppe verwandelt.
Weil dieses spätabendliche “frei nach Schnauze” kochen sich natürlich nicht für den Blog eignet und ich von der gestrigen Suppe weder ein Rezept noch ein Foto habe, möchte ich Ihnen heute einmal wieder ein Rezept aus meinem Kochbuch “Vegetarisches aus der Klosterküche” vorstellen. Den Suppen werden auch in der traditionellen Klosterküche gern zu jeder Jahreszeit gelöffelt. Im Folgenden ein Zitat aus meinem Kochbuch:
Suppen in der Klosterküche
Eine gute Suppe wärmt den Magen und die Seele gleichzeitig – weshalb Suppen gerade an den Fastentagen Tradition haben. Auch bei den Armenspeisen, die die Klöster seit jeher betreiben, werden Suppen oder Eintöpfe an Bedürftige verteilt. Suppen aus Klosterküchen werden in der Regel mit den Zutaten aus dem eigenen Klostergarten zubereitet, sodass über das ganze Jahr hinweg Abwechslung im Suppentopf herrscht. Deshalb machen Klostersuppen nicht nur satt, sondern sorgen Löffel für Löffel sowohl für guten Geschmack als auch gute Gesundheit.
Schnell gekocht und wohltuend an kühlen Tagen ist eine sahnig-cremige Kartoffelsuppe, die mit Muskatnuss, Rosmarin und Petersilie verfeinert wird.
Klösterliche Kartoffelcremesuppe
1 mittelgroße Zwiebel 2 – 3 EL Butter 1 große Stange Lauch 750 – 800 g Kartoffeln (vorzugsweise mehlig kochend) 2 TL Meersalz 2 – 3 Lorbeerblätter 750 ml Wasser 300 ml Milch 3 EL Apfelessig 5 EL saure Sahne 1 EL fein gehackter Rosmarin 2 MSP gemahlene Muskatnuss 4 EL fein gehackte krause Petersilie Meersalz frisch gemahlener weißer Pfeffer Die Zwiebel fein hacken und in der heißen Butter anschwitzen. Den Lauch in Scheiben schneiden, zur Zwiebel in den Topf geben und ebenfalls kurz anschwitzen. Kartoffeln schälen und würfeln. Zusammen mit dem Salz, den Lorbeerblättern und dem Wasser in den Topf geben. Das Kartoffelgemüse in etwa 20 Minuten sehr weich kochen. Den Topf vom Herd nehmen und die Lorbeerblätter entfernen. Das Gemüse mit dem Pürierstab fein pürieren. Milch und Essig hinzufügen und nochmals pürieren. Den Topf zurück auf den Herd geben und die Suppe zum Kochen bringen. Zwei bis drei Minuten kochen, die Temperatur reduzieren und die saure Sahne, Rosmarin und Muskatnuss unterrühren. Nochmals 5 Minuten köcheln lassen, dann die Petersilie einrühren und die Suppe mit Salz und Pfeffer abschmecken.Wer die Suppe vegan zubereiten möchte, ersetzt die Butter zum Anschwitzen durch Margarine oder Öl, die Milch durch Pflanzenmilch und verwendet statt der sauren Sahne 5 Esslöffel Sojasahne und 1 Teelöffel Weißweinessig.
Bleiben Sie schön warm und gesund!
Ihre Heike Kügler-Anger
P.S.: Über 100 traditionelle, aber auch neuzeitliche vegetarische Rezepte aus der Klosterküche werden in meinem Kochbuch vorgestellt.