„Was muss ich tun, um zur Erkenntnis zu gelangen?“ - „Was muss ich tun um frei zu sein?“ Fragen, die in dieser oder ähnlicher Form mit immer wieder gestellt werden.
Was sind die Anzeichen dafür, dass du dich erfolgreich bemühst? Wie veränderte sich dein Leben, während du allmählich mehr Klarheit erlangst?
Es gibt nichts, was du zuerst tun müsstest, um klar zu sehen und Erkenntnis zu erlangen. Alle möglichen Erfahrungen sind schon in dir angelegt. Du kannst dich ihnen jederzeit öffnen, augenblicklich und sofort, indem du einfach bist.
Hier möge eine Zen-Anekdote den Begriff der reinen Erwartung verdeutlichen (rein von Raum und Zeit), die reine Aufmerksamkeit, eine Aufmerksamkeit ohne Objekt ist.
Ein Mann ans dem Volke fragte eines Tages den Bonzen Ikkyou: „Meister, willst Du mir nicht ein paar Lehrsätze von höchster Weisheit aufschreiben?” Da nahm Ikkyou einen Pinsel und schrieb damit das Wort: „Aufmerksamkeit”. „Ist das alles”, fragte der Mann, „willst Du nicht noch etwas hinzufügen?” Darauf schrieb Ikkyou zweimal hintereinander das Wort: »Aufmerksamkeit. Aufmerksamkeit”. „Deshalb sehe ich dennoch weder Feinheit noch Tiefe in dem, was Du da schreibst,” meinte der Mann enttäuscht. Da schrieb Ikkyou dreimal das gleiche Wort. Fast ärgerlich sagte der Mann: “Was soll dieses Wort Aufmerksamkeit nun schließlich bedeuten?” Und Ikkyou antwortete: „Aufmerksamkeit bedeutet Aufmerksamkeit”.