Viele Branchen stecken mitten in einem enormen Wandel. Täglich lesen wir über Automobilkonzerne, die sich mit Dieselskandalen, Elektromobilität und dem selbst fahrenden Auto beschäftigen. Sehr spät haben die meisten dieser Unternehmen die neuen Wettbewerber ernst genommen, die aus dem Silicon Valley, aus Start Ups und Innovationsgaragen heraus die Branche herausfordern.
Das Auto hat ja zu allem Überdruss auch noch ein Imageproblem, denn während meine geburtenstarken Jahrgänge der GENERATION GOLF (Jahrgänge 1965 bis 1975) unbedingt ein eigenes Auto besitzen wollten, sinkt dieser Wunsch bei der GENERATION Z (Jahrgänge 1995 bis 2009) drastisch. Obwohl diese jungen Menschen größten Wert auf Mobilität legen, empfinden sie den Besitz eines Autos aber als Belastung, steht es doch die meiste Zeit nur herum.
Die smarten Automobilhersteller haben indes ihr Selbstverständnis komplett verändert und verstehen sich als Lifestylekonzerne, die ihre Kunden in vielen Lebensbereichen begleiten wollen. Dazu bauen sie Communities auf und bieten in der Zwischenzeit weit mehr an als Reisen und Schlüsselanhänger: PORSCHE baut Luxuspenthäuser in Miami, weil sie ihren Kunden genau studiert haben und wissen, worauf er Wert legt.
MINI baut in Shanghai das erste smarte Wohnquartier zum Leben und Arbeiten mit modularen Serviceangeboten.
Der Autobauer MINI versteht sich exzellent im Umgang mit begrenztem Raum: die Mikroappartments sind nur 30 Quadratmeter groß aber mit Wänden, die sich komplett öffnen lassen. So sitzt man bei Bedarf mitten im großen Lobbywohnzimmer, was man sich mit den anderen Bewohnern teilt. Das dürfte auch der vorgenannten GENERATION Z gut gefallen, denn sie wird im Verlauf ihres Lebens etwa 15 mal umziehen und sucht daher gut ausgestattete und modulare Systeme, die sich schnell an ihr Leben anpassen und nicht umgekehrt. Co-Working hat bereits die Welt erobert, Co-Living boomt und wird sicher schnell ebenso viele Fans finden.
Wenn also GOOGLE Autos entwickelt und MINI Appartments baut, dann wird klar, dass der nächste Wettbewerber völlig überraschend auftauchen kann. Ich bin erstaunt, wie viele Unternehmen dennoch entspannt und regungslos bei ihren alten Geschäftsmodellen verharren und hoffen, dass diese Entwicklungen an ihnen vorbeigehen. Stillstand ist aus meiner Sicht lebensgefährlich, an jeder Ecke entstehen Startups, die zielsicher offene Flanken in der Wirtschaft erkennen und mit Energie, Wissen und Kapital dort eindringen. Disruption kann dabei stören und im Extremfall zerstören.
In meinem nächsten Beitrag werde ich über die massiven Veränderungen in der Finanzbranche schreiben.
Bis dahin wünsche ich Ihnen: STAY INNOVATIVE!
Herzlichst Ihr Stephan Jung
Stephan Jung ist Vordenker und Experte für Innovation und Megatrends, Unternehmer, Dozent und Autor. Er gilt als DER Vordenker, wenn es um Zukunftstrends geht und verrät, wie wir Morgen leben. Er ist Mitglied des Expertengremiums im internationalen Wirtschaftsrat, Berlin sowie des Brain Reserve Pool von Faith Popcorn in New York . Stephan wurde in den Kreis TOP 100 Unternehmer Deutschland aufgenommen.
www.inoventiq.com
Foto: BMW AG/MINI
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