So lasset uns fürs Schlanksein bibbern. Kälte, braunes Fett und Darmbakterien

Man ist sich nie einig. Die Wissenschaflter, meine ich. Einerseits wurde gerade vor kurzem die (Wieder-)Entdeckung von braunem Fett gefeiert und die Tatsache, dass es Energie verbraucht statt nur zu horten und dass es bei Kälte besonders aktiv ist. Sogleich fand man gute Tipps wie:

  • die Heizung runterdrehen
  • Sport im Freien machen, auch im Winter
  • kalte Duschen
  • Kryotherapie

Für das letztere gibt es übrigens richtige Kältesaunen. Im Winter geht es einfacher, man lege sich im Bikini in den Schnee…. –> Nebenwirkungen wie Erkältungen nicht ausgeschlossen.

Wer lieber nicht bibbert, für den gibt es auch schon die passende Gegen-Studie (welche auch die Frage beantworten könnte, warum Eskimos trotz des Lebens in der Kälte nicht so dünn sind wie manche Maratholäufer aus dem heißen Afrika). Für diese haben Taichi Suzuki von der University of California in Berkeley und Michael Worobey von der University of Arizona in Tucson Daten anderer Studien gesichtet (das ist sehr beliebt, weil man nicht selbst mit Menschen, sondern nur mit Daten zu tun hat). Kurz zusammengefasst:

Im menschlichen Darm sind unterschiedliche Bakterien für das Aufspalten der Nahrung verantwortlich. Ein Stamm, die Firmicutes, macht besonders gute Arbeit und vor ihnen sind nicht einmal die als unverdaulich gepriesenen Ballaststoffe sicher.  Je mehr Firmicutes jemand im Darm hat, desto mehr gewinnt er aus jedem Bissen Nahrung. (Sie kennen vielleicht die Seufzer “Ich nehme selbst von Salat noch zu”  – und dass muss nicht an der Salatsauce liegen).  Die Bacteroidetes wiederum sind längst nicht so effektiv, wer viel von denen hat, der kann offenbar futtern was das Zeug hält und nimmt längst nicht so viel zu wie ein Mensch mit vielen Firmicutes.

In kalten Gegenden möchte der Körper natürlich sein Heizungsmaterial nicht verschwenden, sondern gut ausbeuten, weswegen, laut dieser Studie, in kalten Regionen besonders viele Menschen mit einer reichen Firmicutes-Population im Darm leben.

Ob ein  Umzug in wärmere Regionen das Gegenteil bewirkt, stand nicht in dem Artikel. Aber da die Bakterien-Theroie zu Übergewicht ja nicht neu ist, gibt es schon länger Vorschläge, wie man die weniger effizienten Bacteroidetes vermehren und die fleißigen Firmicutes reduzieren kann. Bevor Sie aber viel Geld in Pillen, Pülverchen, Tinkturen und Tees investieren, erkundigen Sie sich bei Ihrem Internisten, ob sich feststellen lässt, wie es um Ihre ganz persönliche Darmflora bestellt ist und welche Mittel wirklich Sinn machen.


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