Es klang wie ein verfrühter Aprilscherz. Am Morgen des 17. März 2010 veröffentlichte die Lobbyagentur Hering Schuppner per Pressemitteilung, dass Henriette Peucker ab dem 01.04. die "perfekte Ergänzung für unseren Geschäftsbereich Corporate Affairs" sei.
Dies gelte besonders für "unseren integrierten Ansatz Kapitalmarktnähe, Corporate Perspektive und Politik-Erfahrung" (Link). Das kann man wohl sagen. Denn Henriette Peucker leitete davor die Berliner "Repräsentanz" der Deutschen Börse. Sie trieb also die Gesetzgebung zur Öffnung des Wertpapierhandels für verbriefte Kreditforderungen voran. Adressat ihrer Forderungen war der Mann, mit dem sie auch privat liiert ist: der damalige Ministerialdirektor und heutige Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Jörg Asmussen. Über den schrieb der SPIEGEL, dass er immer rausgehe, wenn es in einer Sitzung um Geschäfte ginge, in die auch seine Liierte involviert sei..
Diese Mission ist längst erfüllt. Sie hat große private und Landesbanken erschüttert. Die Börse hat an allen, Gewinnern und Verlierern verdient. Die Herren Bankvorstände hingegen waren groß mit dem Wort, aber klein in ihren Fähigkeiten. Leute wie die IKB-Aufsichtsräte Ulrich Hartmann und Michael Rogowski durchschauten die Spiele an der Wallstreet nicht. Sie gaben ihren Vorständen aber Verträge wie an der Wallstreet, fühlten sich wie die Kapitäne großer Ozeandampfer. Nur als alles zusammenbrach und man sie nach ihrer Verantwortung fragte, als man von ihnen im Nachhinein Qualität einforderte, fassten sie das als ungebührliche Provokation Subalterner auf. Und pochten auf die Einhaltung ihrer Bonus- und Pensionszusagen. Zu begleichen bitte schön durch die Steuerzahler. Das galt nicht nur für die glücklosen Spieler, sondern auch für die nicht minder glücklosen "Sanierer".
Zu dieser Gattungsart gehören z.B. die Herren Axel Wieandt (Ex-HRE Vorstand) und sein Vorgänger Georg Funke, der die HRE auf insgesamt 12 Mio. EURO verklagte. An diesem Typus stört, dass er VOR dem Amtsantritt seine hohen materiellen Forderung damit begründet, dass er zur weltweit knappen Elite gehöre, die bereit und fähig sei, hohe Verantwortung zu übernehmen. Wenn er dann versagt hat, begründet er die Durchsetzung seiner Ansprüche mit dem privaten Vertragsrecht.
Bleiben wir bei Axel Wieandt, dem Sohne von Paul Wieandt, seines Zeichens Banksanierer, der z.B. die SchmidtBank sanierte und im Zuge dessen die Online Bank Consors von Karl-Matthäus Schmidt verkaufte. Axel Wieandt studierte an der WHU und ging dann zu: McKinsey. Dort lernte er Martin Blessing kennen, der später Axels Schwester Dorothee heiratete. Blessing ist auch ein Bankierssohn und -enkel: sein Vater war Vorstand der Deutschen Bank, sein Großvater Präsident der Bundesbank. Dorothee übrigens arbeitet bei den Erfindern und größten Profiteuren der Finanzkrise: Goldman Sachs.
Zur Ablenkung der Politik von den eigentlich wichtigen Fragen, zündeten diese Angehörigen einer neuen Täterschicht Nebenkriegsschauplätze. Deutschland diskutierte zwei Jahre lang darüber, ob nun die privaten oder die öffentlichen Banken schlimmere Täter gewesen seien. Dabei ist diese Frage ganz unwichtig. Wichtiger ist die Frage: Was verbindet die Handelnden? Und schaut man da mal näher hin, erkennt man also, dass man es hier mit Familienangelegenheiten zu tun hat. Die Damen und Herren kennen sich gut und schon lange. Die wichtigsten sind sogar miteinander verwandt. Und mancher trott sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Banken auf: Namentlich Hilmar Kopper. Damals Nachfolger des 1989 ermorderten Alfred Herrhausen. Heute Aufsichtsrat bei der HSH Nordbank. Kopper ist ein Beispiel dafür, dass die gleiche Person sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor Schaden anrichten kann.
Hans Martin Bury hingegen ist ein Seitenwechsler der anderen Art. Nicht genug, dass er -wie Asmussen- Mitglied der SPD ist. 2005 wechselte er vom Auswärtigen Amt auf einen Direktorenposten bei den Pleitebänkern der Gebrüder Lehman. Hm, danach wurde er Managing Partner bei HERING SCHUPPENER Consulting.
Solche Seitenwechsel ermöglicht unser Konzept von Rollen und Personen. Jeder darf im Prinzip jede Rolle ausfüllen. Auch wenn der größte Nutzen eines Rollenspielers darin läge, dass er seinen vorherigen Rollengeber verraten würde. Das ist falsch verstandene Berufsfreiheit.
Wir müssen alle genannten Fälle im Zusammenhang mit der Frage sehen: Wer refinanziert die Finanzkrise? Wer kommt für die Depotverluste abgestürzter Großbürger und die Saläre "glückloser" Bankierssöhne auf?
Die 5 EURO Hartz IV Erhöhung sind eine Antwort darauf. Eiskalt vorgetragen von der ausgeguckten Vollstreckerin der Umverteilung von unten nach oben: Der Albrechttochter Ursula von der Leyen.
Dies gelte besonders für "unseren integrierten Ansatz Kapitalmarktnähe, Corporate Perspektive und Politik-Erfahrung" (Link). Das kann man wohl sagen. Denn Henriette Peucker leitete davor die Berliner "Repräsentanz" der Deutschen Börse. Sie trieb also die Gesetzgebung zur Öffnung des Wertpapierhandels für verbriefte Kreditforderungen voran. Adressat ihrer Forderungen war der Mann, mit dem sie auch privat liiert ist: der damalige Ministerialdirektor und heutige Staatssekretär im Bundesfinanzministerium Jörg Asmussen. Über den schrieb der SPIEGEL, dass er immer rausgehe, wenn es in einer Sitzung um Geschäfte ginge, in die auch seine Liierte involviert sei..
Diese Mission ist längst erfüllt. Sie hat große private und Landesbanken erschüttert. Die Börse hat an allen, Gewinnern und Verlierern verdient. Die Herren Bankvorstände hingegen waren groß mit dem Wort, aber klein in ihren Fähigkeiten. Leute wie die IKB-Aufsichtsräte Ulrich Hartmann und Michael Rogowski durchschauten die Spiele an der Wallstreet nicht. Sie gaben ihren Vorständen aber Verträge wie an der Wallstreet, fühlten sich wie die Kapitäne großer Ozeandampfer. Nur als alles zusammenbrach und man sie nach ihrer Verantwortung fragte, als man von ihnen im Nachhinein Qualität einforderte, fassten sie das als ungebührliche Provokation Subalterner auf. Und pochten auf die Einhaltung ihrer Bonus- und Pensionszusagen. Zu begleichen bitte schön durch die Steuerzahler. Das galt nicht nur für die glücklosen Spieler, sondern auch für die nicht minder glücklosen "Sanierer".
Zu dieser Gattungsart gehören z.B. die Herren Axel Wieandt (Ex-HRE Vorstand) und sein Vorgänger Georg Funke, der die HRE auf insgesamt 12 Mio. EURO verklagte. An diesem Typus stört, dass er VOR dem Amtsantritt seine hohen materiellen Forderung damit begründet, dass er zur weltweit knappen Elite gehöre, die bereit und fähig sei, hohe Verantwortung zu übernehmen. Wenn er dann versagt hat, begründet er die Durchsetzung seiner Ansprüche mit dem privaten Vertragsrecht.
Bleiben wir bei Axel Wieandt, dem Sohne von Paul Wieandt, seines Zeichens Banksanierer, der z.B. die SchmidtBank sanierte und im Zuge dessen die Online Bank Consors von Karl-Matthäus Schmidt verkaufte. Axel Wieandt studierte an der WHU und ging dann zu: McKinsey. Dort lernte er Martin Blessing kennen, der später Axels Schwester Dorothee heiratete. Blessing ist auch ein Bankierssohn und -enkel: sein Vater war Vorstand der Deutschen Bank, sein Großvater Präsident der Bundesbank. Dorothee übrigens arbeitet bei den Erfindern und größten Profiteuren der Finanzkrise: Goldman Sachs.
Zur Ablenkung der Politik von den eigentlich wichtigen Fragen, zündeten diese Angehörigen einer neuen Täterschicht Nebenkriegsschauplätze. Deutschland diskutierte zwei Jahre lang darüber, ob nun die privaten oder die öffentlichen Banken schlimmere Täter gewesen seien. Dabei ist diese Frage ganz unwichtig. Wichtiger ist die Frage: Was verbindet die Handelnden? Und schaut man da mal näher hin, erkennt man also, dass man es hier mit Familienangelegenheiten zu tun hat. Die Damen und Herren kennen sich gut und schon lange. Die wichtigsten sind sogar miteinander verwandt. Und mancher trott sowohl bei privaten als auch bei öffentlichen Banken auf: Namentlich Hilmar Kopper. Damals Nachfolger des 1989 ermorderten Alfred Herrhausen. Heute Aufsichtsrat bei der HSH Nordbank. Kopper ist ein Beispiel dafür, dass die gleiche Person sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor Schaden anrichten kann.
Hans Martin Bury hingegen ist ein Seitenwechsler der anderen Art. Nicht genug, dass er -wie Asmussen- Mitglied der SPD ist. 2005 wechselte er vom Auswärtigen Amt auf einen Direktorenposten bei den Pleitebänkern der Gebrüder Lehman. Hm, danach wurde er Managing Partner bei HERING SCHUPPENER Consulting.
Solche Seitenwechsel ermöglicht unser Konzept von Rollen und Personen. Jeder darf im Prinzip jede Rolle ausfüllen. Auch wenn der größte Nutzen eines Rollenspielers darin läge, dass er seinen vorherigen Rollengeber verraten würde. Das ist falsch verstandene Berufsfreiheit.
Wir müssen alle genannten Fälle im Zusammenhang mit der Frage sehen: Wer refinanziert die Finanzkrise? Wer kommt für die Depotverluste abgestürzter Großbürger und die Saläre "glückloser" Bankierssöhne auf?
Die 5 EURO Hartz IV Erhöhung sind eine Antwort darauf. Eiskalt vorgetragen von der ausgeguckten Vollstreckerin der Umverteilung von unten nach oben: Der Albrechttochter Ursula von der Leyen.