Sie ist die Königin der Angeber-Desserts. Wenn am Tisch der Bundenbrenner von Schälchen zu Schälchen wandert, dann ist es jedes mal aufs Neue ein Genuss fürs Auge, noch bevor der erste Löffel die fragile Karamell-Kruste zum Bersten bringt. Oft gesehen, doch selten selbst gemacht, mangels Flambiergerät: Die traditionelle Crème brûlée. Erstmals in Besitz eines Miniatur-Flammenwerfers gibt`s hier und heute den Erlebnisbericht vom ersten mal Flambieren mit voller Butangas-Power. Vorneweg sei schon mal betont. Es macht höllischen Spaß! Von David Seitz
Die elementarste aller Fragen stellt sich ganz zu Beginn. Mach ich`s mit Milch oder mit Sahne? Und weil ein Dessert mit der Anzahl seiner Kalorien geschmacklich in die Höhe schießt, ist die Antwort klar: 100% Sahne – gestreckt nur vom Saft einer hochreifen Orange, der die Bourbon-Vanille sanft umschmeichelt. So poetisch kann, nein muss ein Dessert sein. Das eigentliche Highlight und die große Vorfreude versteckt sich jedoch im Namen. Die gebrannte Crème – heute spielen wir mit dem Feuer!
Die Zutaten
- 300 ml Sahne
- 100 ml Saft einer reifen Orange
- 2 Vanilleschoten
- 3 Eigelbe
- 3 EL Zucker
- 3 EL Rohrzucker zum Karamellisieren
- optional: 50 Gramm angeröstete Kürbiskerne
- 4 Keramik-Förmchen und ein Flambiergerät
Das Creme-Brulee-Erlebnis
Der erste Schritt: Die Orange auspressen und den Saft zusammen mit den Eigelben zu einer schaumigen Masse aufschlagen. Nun die Sahne zusammen mit dem Mark aus zwei Vanilleschoten aufkochen und bei Seite schieben. Langsam die Eiermischung einrühren und nur noch ganz sanft köcheln lassen. Bei 75 Grad beginnt das Ei die Masse zu binden und es entsteht eine sämige Vanillesauce, die man am liebsten sofort essen will. Doch Gemach.
Ofen auf 150 Grad vorheizen. Die Kürbiskerne in einer Pfanne kurz anrösten und mit Zucker leicht karamellisieren, anschließend grob hacken und auf dem Boden der Keramik-Förmchen verteilen. Die Vanille-Ei-Creme bis fast zum Rand in die Förmchen gießen. Eine Auflaufform etwa 1 cm hoch mit Wasser füllen und die Förmchen so hineinstellen, dass kein Wasser hinein schwappt. Im Wasserbad im Ofen etwa 80 Minuten stocken lassen.
Dann kommt der Moment, der das Herz jedes Hobbykochs höher schlagen lässt. Die gestockte Crème brûlée wird aus dem Ofen genommen und nach 2 Minuten Abkühlzeit jeweils mit einem EL Rohrzucker bestreut. Das Flambiergerät verwandelt den kristallenen Zucker binnen Sekunden in eine brodelnde Schicht, die weitere Sekunden später zu einer knusprigen Kruste erstarrt und einen traumhaften Anblick offenbart. Stimmt das Timing beim Brennen, leuchtet die Crème brûlée golden. Sofort nach dem Karamellisieren servieren, damit sich die Kruste nicht wieder auflöst. Alternativ kann man die Schälchen auch erkalten lassen und erst später flambieren.
Weitersurfen!
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