Am Donnerstag war ich in Richtung Social Media Kommunikation und Montitoring in Köln unterwegs. Ich hatte ja bereits in dem Artikel “Mehr als die “Bunte Bilder-Fraktion”” darauf hingewiesen.
Und wo war ich? Ich war auf der SMAK12. So jedenfalls der aktuelle Hashtag für twitter. Ich war also auf der Social Media Anwenderkonferenz 2012. Und es war gut.
Kurz zur Agenda und den Referenten:
Den Anfang machte Marcel Christiansen, Experte für Online Marketing bei 3M und verantwortlich für die Themen eCommerce, Social Media, Mobile & eMail Marketing.
Das Unternehmen hat über 50.000 Produkte im Portfolio und somit sehr verschiedene Zielgruppen, so dass auf verschiedenen Kanälen kommuniziert wird.
Laut einer Studie meldet jedes 5. Unternehmen Probleme mit Mitarbeitern die Social Media nutzen. Damit SocialMedia-Guidelines wirken, setzt 3M auf Mitarbeiterschulungen.
3M hat einen Erfinder-Blog, nutzen Facebook aber noch nicht. Noch nicht – ist aber im Gespräch. Weiterhin ist 3M im Monitoring gut aufgestellt.
Als nächster im Programm stand der Referent André Kauselmann, Pressesprecher bei der ING-DiBa AG in Frankfurt am Main mit dem Schwerpunkt Social Media.
Mit den Worten “Man kann so gut sein wie man will auf Social Media. Entscheidend ist, wie gut das Unternehmen selbst ist.” zeigt die ING-DiBa charmant, was erfolgreichen Umgang mit dem Social Web ausmacht: lockermachen!
Es ging dabei um den “Wurstkrieg”, der Anfang 2012 durch eine Diskussion von Veganern, Vegetarieren und Fleischessern auf der Facebookseite der ING-Diba aufgrund eines Werbespots mit Ingo Nowitzki ausgelöst wurde.
Danach sprach der Referent Thomas Zimmerling, Senior Manager Communication und Pressesprecher beim Outdoor-Ausrüster Jack Wolfskin zum Thema “Zielgruppenspezifischer Dialog in Social Media”.
Sehr interessant war dabei zu verfolgen, welche Versuche unternommen worden sind, um die Kommunikation mit der Zielgruppe hinzubekommen. Selbstverständlich auch mit Fehltritten, wie z.B. die Nutzung von Location-based Services für Shops, die frequenzmäßig max. 2 bis 3 mal im Jahr besucht werden und somit keinen Sinn für Wolfskin machten.
Interessant war auch dass Jack Wolfskin einen “Social Media Newsroom” für Blogger und Journalisten hat, was ich für feine Idee halte. Zudem war ich auch sehr überrascht, dass Wolfskin nicht bei facebook vertreten ist. Die Fanpage wird dort von einem belgischen Fan betreut. Und die Loyalität scheint so groß zu sein, dass man von einem möglichen Fehlverhalten nicht ausgeht.
“Telekom hilft: Social CRM ist erst einmal Community Building” war das Thema des Vortrags von Andreas Bock, Leiter Social Media, Internet Vertrieb und Service von der Telekom Deutschland GmbH.
Bereits früh angefangen hat die Telekom mit dem Bereich Social Media. Im Jahre 2007 starten sie mit telekom_hilft, ein Projekt, was sich bis heute in geänderteter Form auf verschiedenen Kanälen genutzt wird. Besonders der Fall mit einem einem unzufriedenen Kunden, der seine Serviceanfrage via Facebook-Ad schaltet und beim Targeting “alle Telekom Mitarbeiter” angibt, zeigt welche Reichweiten Social Media hat.
Die Telekom baut ihren Service immer weiter und somit ist auch Telekom hilft gewachsen und wird stetig im Zusammenarbeit mit den Usern und Kunden optimiert.
Nach der Mittagspause kam die Nutzerseite zu Wort. Wie Nutzer gemeinsam O2 zur Reaktion zwingen, das erläuterte Matthias Bauer, Software-Entwickler, Berater fürE-Commerce und Kommunikation, und O2-Kunde.
Mit“wir-sind-einzelfall.de” hat er 2011 gegen das schlechte Netz von O2 protestiert – und der Mobilfunkanbieter hat reagiert – in unglaublicher schneller Zeit wurde der Einzelfall zum Massenprotest. Die Wirkung dieses Falls hat O2 dazu angetrieben, Expertenrückrufe anzubieten und Netzberichte zu veröffentlichen, was vorher unter die geheime Datensammlung des Unternehmens gefallen wäre.
Aus Sicht von O2 sprach dann Ferdinand von Reinhardstoettner, Social Media Officer bei Telefónica Germany zu diesem Thema und hat aufgezeigt, wo sich die Gefahren des einseitigen Dialogs liegen, wenn geeignete Informationen zwar vorliegen, aber nicht genutzt werden können.
Damit proaktiv für den Kunden gehandelt im Service von O2 werden konnte, musste eine Reihe von Veränderungen stattfinden. Bei o2 hat man den Schwung des öffentlichen Drucks genutzt um benötigte Verbesserungsprozesse anzustoßen.
Die Task Force “Netparency” von O2 treibt die Transparenz der Kommunikation voran.
Dann kam ganz großes Kino – nicht ganz: Es ging um TV 3.0. In seinem Vortrag “Social Media becomes the „Voice of Germany“ – Wie Facebook & Co. Mehrwert für eine TV-Sendung generieren” berichtet Sebastian Krüger, Head of Social & New Media Storytelling (Bereich: TV 3.0) bei der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH, über dieses Thema.
Tiefe Wahrheit laut Krüger: “Die Leute wollen Video, Video, Video,.. Wir waren schockiert, dass es so simpel ist.”
Besonders interessant, wie sich ein Tonausfall innerhalb einer Liveshow auf die Social Media Kanäle und deren Nutzer ausgewirkt hat. Auch die Ansichten zwischen den verschiedenen verantwortlichen “Generationen” in einem Unternehmen war unterhaltsam.
Zum guten Schluss stellte Eva Schneider, tätig im Bereich Online Kommunikation/ Social Media bei der Parfümerie Douglas GmbH in ihrem Vortrag “Content is the key!” Inhalte vor , die auf Facebook funktionieren und warum sie so funktionieren. Natürlich steht die Funktion immer in Abhängigkeit zur Zielgruppe und was man mit dieser verfolgt.
Mein Résumé: Voller Saal, keine NoShows, viele Fragen aus dem Publikum, gute Vorträge. Das ganze sich also für mich gelohnt und ich konnte viel mitnehmen. Und selbstverständlich bin ich schon am überlegen, ob ich im nächsten Jahr nicht auch wieder daran teilnehmen sollte…