Emulsionstypen
In der Welt der Hautpflege sind euch bestimmt Abkürzungen wie W/O oder O/W begegnet. Was genau bedeutet das eigentlich? Diese Frage wird heute beantwortet, denn wir schauen uns die zwei grundlegenden Emulsionstypen bzw. -systeme in Kosmetikprodukten mal genauer an.
Was ist eine Emulsion?
Aus dem Chemie- oder Physikunterricht wissen wir bereits, dass Öl und Wasser sich nicht mischen. Diese gegenseitige Abneigung lässt sich aber mithilfe eines sogenannten Emulgators überwinden! Mit dessen Zutun wird die Grenzflächenspannung zwischen den nicht mischbaren Stoffen herabgesetzt und die unvereinbaren Flüssigkeiten endlich vereint – eine Emulsion entsteht. Grundlegend werden zwei Emulsionstypen unterschieden.
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Die Öl-in-Wasser Emulsion
Bei der O/W-Emulsion sind die Lipidtröpfchen im Wasser verteilt, wobei die lipophilen (fettliebenden) Bestandteile die innere Phase bilden und das Wasser die äußere Phase. Jene Zubereitungen sind mit Wasser abwaschbar oder mischbar und erzeugen ein leichtes Hautgefühl ohne spürbaren Fettfilm.
Produktbeispiele für O/W-Emulsionen (ohne deklarationspflichtige Duftstoffe)
i+m Freistil Fluid (Affiliate-Link)
CMD Neutral Gesichtscreme (Affiliate-Link)
Urtekram No Perfume Day Cream (Affiliate-Link)
links: O/W-Emulsion rechts: W/O-Emulsion
Die Wasser-in-Öl Emulsion
Bei der W/O-Emulsion sind die Wassertröpfchen umgeben von der Lipidphase. Solche kosmetischen Zubereitungen fühlen sich reichhaltiger auf der Haut an, ziehen langsamer ein, hinterlassen oftmals einen Fettfilm und sind wasserabweisend.
Produktbeispiele für W/O-Emulsionen (ohne deklarationspflichtige Duftstoffe)
Alfason Repair Creme (Affiliate-Link)
Eubos Kinder Hautruhe Creme (Affiliate-Link)
Grundlegender Aufbau einer Emulsion
ölige / lipophile Phase
- Salbengrundlagen
- Hautpflegemittel
- ätherische Öle
- fettlösliche Vitamine
- lipophile Wirkstoffe
Emulgatorfilm
- Emulgatoren
- Konsistenzgeber
- Ko-Emulgatoren
- Hydrodispersionspolymere
wässrige / hydrophile Phase
- Wasser
- Pflanzenextrakte
- wasserlösliche Vitamine
- hydrophile Wirkstoffe
- Humectants
- Salze
- Eiweißderivate
- Konservierungsstoffe
- Puffersubstanzen
- pH-Regulatoren
Beispiele für Emulgatoren
W/O-Emulgatoren (INCI-Bezeichnungen)
Glyceryl Stearate, Polyglyceryl-3 Diisostearate, Polyglyceryl-3 Polyricinoleate, Lanolin Alcohol, Sorbitan Oleate // für Pflegeprodukte mit höherem Ölanteil
O/W-Emulgatoren (INCI-Bezeichnungen)
Glyceryl Linoleate, Glyceryl Stearate Citrate, Steareth-2, 10, 20, 21, 25, PEG-20 Sorbitan Oleate, PEG-6 Caprylic/Capric Glycerides, Trideceth-7, 9 // für Pflegeprodukte mit höherem Wasseranteil
Die Wahl des Emulgators bestimmt nicht nur die Stabilität eines kosmetischen Produkts und den endgültigen pH-Wert, sondern auch wie gewisse Stoffe in die Haut transportiert werden.
Tipp zum Bestimmen des Emulsionstyps
Einfach das zu testende Produkt auf Filterpapier oder ein Stück Küchenrolle geben. Zeichnet sich ein Wasserfleck ab handelt es sich um eine O/W-Emulsion. Entsteht jedoch ein fettiger durchscheinender Fleck wird es eher eine W/O-Emulsion sein.
Quellen: Körperpflegekunde- und Kosmetik von S. Ellsässer (Affiliate-Link), Springer Kosmetik und Körperpflege von Bährle-Rapp (Affiliate-Link), Cosmetic Dermatology Products and Procedures EDITED BY Zoe Diana Draelos MD
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