Weniger bekannt als Windsurfen oder Kitesurfen ist das Skimboarden. Diese Trend-Wassersportart basiert auf dem Aquaplaning-Prinzip. Als Sportgerät wird ein Skimboard genutzt, ein flaches, ovales Holz- oder Polyesterbrett, das an den Außenkanten leicht hoch gebogen ist. Die Wassersportart galt zunächst als Zeitvertreib für Surfer, die an Tagen mit Flaute oder schlechten Winden auf bessere Windverhältnisse warten wollten. Sie nutzen ihr normales Surfbrett, um im extrem flachen Wasser im Auslauf der Wellen zu gleiten. Doch aus diesem Zeitvertreib entwickelte sich eine eigene Sportart, die nun aus den USA auch nach Europa herüber surft. Beim Skimboarden wird zwischen Flatlandskimboarden (dem Skateboarden ähnlich) und Waveskimboarden (dem Surfen ähnlich) unterschieden.
Ich möchte Skimboarden, was benötige ich dafür?
Ein positiver Nebeneffekt des Skimboardens ist, dass es nicht so kostenintensiv ist wie beispielsweise Wind- oder Kitesurfen. Der Einsteiger benötigt zunächst nur ein passendes Brett und selbst dies ist am Anfang ein ziemlich einfaches oder gebrauchtes Holzbrett. Wichtig ist die Größe des Boards: Je schwerer der Fahrer ist, desto länger und breiter muss sein Board sein, um das Gewicht besser auf der Wasseroberfläche zu verteilen. Die Boards beim Flatlandskimboarden sind kürzer, stabiler und etwas steifer, da sie mehr Tricks und Hindernissen standhalten müssen. Zudem sind sie symmetrisch geschnitten, es gibt also kein vorne und hinten. Kleidung benötigt man keine spezielle, da man ja – sofern man nicht ausgerechnet mitten im Wasser vom Board fällt und komplett im Wasser landet – nur wenig nass wird. Gerade an heißen Sommertagen ist dies ja gerade wohltuend. Strandshorts und ein T-Shirt dürften also ausreichen, gefahren wird in der Regel barfuß.
Wie funktioniert Skimboarden?
Zunächst einmal braucht es einen guten „Take Off“ (Start): Mit dem Skimboard in beiden Händen wird Anlauf genommen, (schräg) auf das Wasser zu, dann wirft man das Board flach vor sich ins Wasser, sodass es gleiten kann und springt dann ebenfalls flach und vorsichtig von hinten auf das Board. Dadurch, dass das Wasser nur sehr flach ist, gleitet das Board nur auf einem dünnen Wasserfilm, es entsteht ein Aquaplaning-Effekt. Nun kann der Anfänger einfach ein paar Gleichgewichtsübungen machen und den Start häufig üben, bis er sich sicher auf dem Board halten kann, das Gleichgewicht nicht mehr verliert und sich schon locker ein bisschen hin und her bewegen kann. Dann gibt es eine Vielzahl Tricks, wie Sprünge, Drehungen (Kickflip) oder Rotationen (Pop Shuvits) des Boards während der Fahrt sowie das Nutzen von Hindernissen. Die meisten Tricks und Hindernisse wurden vom Skateboarden oder Snowboarden auf das Skimboarden übertragen.
Skimboarden: Flatland oder Wave?
Flatlandskimboarden erinnert stark an Skateboarden im Wasser. Im flachen, wellenlosen Wasser werden Tricks ausgeführt, es werden keine Brandungen, gute Windverhältnisse oder ähnliches benötigt. Dadurch kann das Flatlandskimboarden an fast jedem See mit passendem Ufer, möglichst Sandstrand, ausgeübt werden. Mithilfe der Hindernisse (Slider, Kicker, Rails, etc.) lassen sich unzählige Tricks fahren.
Beim Waveskimboarden, das wieder mehr an das Windsurfen erinnert, werden hingegen Wellen benötigt. Auf diese wird vom Strand aus zu geskimmt und wieder zurück zum Strand abgeritten. Waveskimboards sind länger und breiter als Flatlandskimboards und häufiger aus Kunststoff (Polyester, Epoxy) gefertigt. Sie benötigen einen eigenen Auftrieb, damit sie den Fahrer temporär auch durch tieferes Wasser tragen können. So kann dieser auch etwas weiter entfernte Wellen erreichen.
Wo kann ich Skimboarden? Der richtige Spot
Skimboarden ist von der Spotsuche her eine dankbare Wassersportart. Sie kann an beinahe jedem See ausgeübt werden, der ein geeignetes Ufer (langer, flacher Sandstrand) hat. Es kommen also nicht nur die Nord- und die Ostsee in Frage, sondern auch Binnenseen und Flüsse im ganzen Land. Wichtig sind ein flacher Einstieg ins Wasser sowie ein weicher Untergrund, um gerade am Anfang die Verletzungsgefahr möglichst niedrig zu halten. Für die ideale Wassertiefe braucht es lediglich ein paar Millimeter bis maximal zehn Zentimeter. Bei tieferem Wasser sinkt das Board zu schnell ins Wasser ein, weil der Aquaplaning-Effekt nicht ideal wirken kann.