Tauchausrüstung für Anfänger und Fortgeschrittene

Beim Tauchen ist eine qualitativ hochwertige Ausrüstung ganz besonders wichtig, denn von guten Geräten hängt das Leben unter Wasser – in einem fremden Element – ab. Anfänger, die das Tauchen erlernen möchten, sollten sich eine neue oder gebrauchte ABC-Ausrüstung zulegen, die aus einer sehr gut sitzenden Tauchmaske, einem Schnorchel sowie Flossen besteht. Zum Lernen reichen weiche Flossen, die Bewegungsfehler der Beine verzeihen und sich mit weniger Kraftaufwand handhaben lassen. Härtere Flossen werden eher in Strömungen eingesetzt, um die Kraft aus den Beinen ideal auf die Flossen zu übertragen. Weiterhin benötigen Anfänger nach dem ersten Tauchkurs ihren eigenen Neoprenanzug sowie einen Atemregler.

Der richtige Tauchanzug

Je nach Einsatzgebiet wird die Wahl auf einen Nassanzug, Halbtrockenanzug oder auf einen Trockenanzug fallen. Je wärmer das Wasser und je weniger tief und lang die Tauchgänge, desto eher kann der Taucher einen Nassanzug (unter Umständen auch mit kurzen Ärmeln und Beinen) wählen, wer lieber in der Nord- oder Ostsee tauchen gehen möchte oder gar im Eis taucht, der sollte einen Halbtrocken- oder Trockenanzug wählen. Im kalten Wasser werden zudem eine Kopfhaube, Füßlinge sowie Tauchhandschuhe benötigt. Sie verhindern einen stärkeren Wärmeverlust und Unterkühlungen.

Die Druckluftflasche – Atemluft unter Wasser

Die Druckluftflasche für Taucher besteht aus zwei Teilen: Der Druckbehälter ist aus Alu, Stahl oder einem Kompositverbund gefertigt, der dünnere Innenkörper aus kunststoffverstärktem Stahl. In das Gewinde des Flaschenkörpers wird das Absperrventil geschraubt, das je nach Gewindeart mit Teflonband oder einem O-Ring abgedichtet wird. An das Absperrventil wird entweder der Atemregler oder eine Brücke angeschraubt. An ein Einzelventil wird ein Atemregler angeschraubt, an ein Doppelventil zusätzlich ein Reserveatemregler (Octopus). Die Brücke verbindet zwei Druckluftflaschen miteinander, um einen längeren Tauchgang zu ermöglichen. Druckluftflaschen haben gefüllt einen Druck von 200, manchmal 300 Bar. Gängige Größen bei Tauchern sind 10- und 12-Liter Flaschen, es gibt aber auch größere und kleinere bzw. das Prinzip der Doppelflasche. Je nach Erfahrung des Tauchers und Einsatzzweck gibt es nicht nur Flaschen, die mit Pressluft gefüllt sind, sondern auch welche, die mit Nitrox, Trimix oder Sauerstoff gefüllt sind.

Das Atemgas – Normale Atemluft, Nitrox, Trimix oder Sauerstoff?

Das Atemgas in den Pressluftflaschen besteht bei Tauchern oft aus Gemischen. In normalen Pressluftflaschen ist ganz normale gereinigte Atemluft mit einem Sauerstoffgehalt von 21 Prozent drin, die der Taucher dann unter Wasser einatmen kann. Einige Taucher tauchen auch mit Nitrox. Dieses Gemisch besteht aus Nitrogen und Oxygen und enthält etwas mehr Sauerstoff. Die gängigsten Gemische enthalten 32 und 36 Prozent Sauerstoff. Der Vorteil dabei ist eine verringerte Gefahr von Tiefenrausch und Dekompressionsproblemen. Der Nachteil ist allerdings, dass Sauerstoff ab einer bestimmten Tiefe giftig wird. Je höher der Sauerstoffanteil im Atemgas, desto weniger tief kann getaucht werden. Trimix bezeichnet die individuelle Mischung von Sauerstoff, Stickstoff und Helium, je nach persönlichem Verwendungszweck. Die meisten Mischungen sind auf einen bestimmten Bereich optimiert (TMX 10/70 (zehn Prozent Sauerstoff, 70 Prozent Helium, 20 Prozent Stickstoff) ist beispielsweise auf eine Tauchtiefe von etwa 100 Metern optimiert) und erfordern die Mitnahme eines weiteren Gases für geringere Tiefen. Reiner Sauerstoff darf nicht in Tiefen ab sechs Metern verwendet werden, da dann der Druck zu hoch ist und der Sauerstoff giftig wird. Am Ende extremer Tieftauchgänge wird oft reiner Sauerstoff eingesetzt, um die lange Dekompressionszeit des Tauchers zu verkürzen.

Der Atemregler

An der Pressluftflasche befindet sich der Atemregler, durch den erst das Einatmen des Atemgases mit korrektem Druck möglich ist. Er reduziert den Druck, den das Atemgas in der Flasche hat, auf den Umgebungsdruck. Das läuft über zwei Stufen: In der ersten Stufe wird der Druck auf vier bis zwölf Bar höher als der Umgebungsdruck reduziert, in der zweiten Stufe wird der Druck dann soweit reduziert, dass der Taucher die Luft problemlos einatmen kann. An Stufe Eins hängt zudem ein Inflatorschlauch, mit dessen Hilfe die Tarierweste auf- oder abgeblasen werden kann. Außerdem zeigt ein Finimeter die in der Druckluftflasche verbleibende Menge Atemgas an. Ein Atemregler sollte sich jeder Taucher aus hygienischen Gründen bereits zu Beginn seiner Tauch-Karriere kaufen, eine Pressluftflasche hingegen kann man sich meist in den Tauchbasen vor Ort leihen.

Die Tarierweste – Abtauchen und Auftauchen

Vor dem Tauchen wird die Tarierweste bzw. das Jacket mit Luft aus der Pressluftflasche gefüllt, um den Taucher an der Oberfläche zu halten. Nach und nach wird die Luft dann abgelassen, damit der Taucher kontrolliert in die Tiefe sinken kann. Will der Taucher wieder zurück an die Oberfläche, füllt er die Weste einfach wieder per Inflatorschlauch mit Luft aus seiner Flasche. Die Weste dient weiterhin als Halterung für die Druckluftflasche. Anfänger können sich eine Tarierweste oft ausleihen.

Was man sonst noch so braucht: Bleigewichte, Tiefenmesser, Tauchcomputer

Bleigewichte dienen zum Ausgleich des Auftriebs, den der Taucher durch sein Equipment und seine Tarierweste hat. Sie werden meist in einem gesonderten Gurt um die Hüfte getragen oder in speziell dafür vorgesehenen Taschen der Weste. Ohne Bleigewichte ist ein Absinken in die Tiefe nur schwer möglich. Mit einem Tiefenmesser ist der Taucher stets über seine aktuelle Tauchtiefe informiert. Tauchcomputer haben bereits einen Tiefenmesser eingebaut und messen darüber hinaus die Tauchzeit. Wer keinen Tauchcomputer hat, kann sich einen leihen oder auf Tiefenmesser plus Dekompressionstabelle zurückgreifen.

Tauchausrüstung für Fortgeschrittene oder besondere Tauchgänge

Mithilfe eines wasser- und druckfesten Kompasses kann sich der Taucher unter Wasser leichter orientieren und navigieren, da die Sicht nicht immer ausreichend ist, um sich nur darauf zu verlassen. Wer bei schlechter Sicht oder in schwierigen Gewässern taucht, der sollte zudem ein Tauchermesser bei sich tragen. Mithilfe der rostfreien Klinge kann sich der Taucher aus Fischernetzen oder ähnlichem befreien. Für Höhlen- oder Nachttauchgänge sowie bei sehr schlechter Sicht sollte der Taucher auch mit einer Taucherlampe, einer wasserresistenten Taschenlampe mit LED-, Xenon- oder Halogenlicht, ausgestattet sein. Die Orientierung wird dadurch um ein Vielfaches erleichtert und auch Probleme oder Hindernisse sind durch das Licht rechtzeitiger erkennbar. Ebenfalls bei Höhlentauchgängen wirkt ein Tauchseil wahre Wunder: Um den Rückweg leichter wiederzufinden wird ein solches Seil genutzt. In trüben oder dunklen Gewässern kann man sich auch mittels Partnerleine mit seinem Tauchbuddy verbinden, um sich nicht gegenseitig aus den Augen zu verlieren. In einem Tauchlogbuch dokumentieren Taucher ihre durchgeführten Tauchgänge. Durch die eingetragenen Daten über Tauchtiefe, Wassertemperatur, Dauer des Tauchgangs, der genutzten Ausrüstung sowie Informationen über besondere Vorkommnisse lässt sich die Erfahrung des Tauchers einschätzen. In Tauchbasen oder bei Anmeldungen zu fortgeschrittenen Tauchkursen wird auch auf das Tauchlogbuch geschaut, um die Fähigkeiten abschätzen zu können. Tauchbuddys zeichnen ihre Lobbücher gegenseitig ab, um Fehler oder Schummeleien zu verhindern.


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