SJCAM SJ5000 Plus im Test

Da der Artikel mit dem Vergleich der SJCAM SJ5000 vs. GoPro Hero 4 sehr oft gelesen wird und auch so das Interesse an der SJCAM SJ5000 groß ist habe ich die SJCAM SJ5000 Plus gekauft und möchte euch in diesem Artikel die Actioncam und meiner Erfahrungen damit näherbringen.

Erster Eindruck

Der Karton, in welchem die Kamera geliefert wird, ist schlicht Weiß gehalten mit einem Pappschuber, auf welchem alle Informationen zur Kamera aufgedruckt sind. Durch das Sichtfenster sieht man die im Wasserdichtengehäuse steckende Kamera. Das Unboxing geht schnell und unkompliziert voran. Wie man auf den Bildern sieht ist neben der Kamera und dem Unterwassergehäuse noch sehr viel Zubehör dabei. Wenn es die erste Actioncam ist kann man mit den vielen Platten und Adaptern etwas überfordert sein, der Pappschuber und etwas rumprobieren erklärt jedoch schnell, welches Teil wie verwendet werden kann. Das Steck/Schraubsystem hilft dabei und geht schnell und unkompliziert.

Die Kamera

Genug vom Zubehör geredet, schließlich geht es hier um die Kamera. Diese wirkt im Unterwassergehäuse recht klobig und massiv, befreit man sie daraus staunt man, wie klein diese doch ist. Mit 61×42,4×25 mm und 74 Gramm liegt sie sehr gut in der Hand, die Buttons sind gut platziert und haben einen schönen Druckpunkt. Das 1,5-Zoll Display der SJCAM SJ5000 Plus ist für die Menüführung ideal, auf das Ausrichten des Bildes ist damit möglich, jedoch die Betrachtung der aufgenommenen Bilder und Filme ist ein Graus. Ich persönlich denke allerdings, dass die 2-Zoll Displays der SJ5000 und Sj5000 WIFI ebenfalls nicht sehr viel mehr zeigen werden.
Erwähnenswert ist noch, dass das Display sehr schnell einbrennt. Bei meinem ist oben der Aufnahmemodi und unten der Timestamp leicht eingebrannt. Das Display meiner Kamera schaltet automatisch nach 1 Minute ab, einige Nutzer haben berichtet, dass das einbrennen verstärkt vorkommt, wenn das Display erst nach 5 Minuten abgeschaltet wird, entsprechend sollte man den Modi wählen.

Von der Verarbeitung der Kamera her bin ich hin und her gerissen. Optisch macht sie einen hochwertigen Eindruck, das gummierte Gehäuse ist griffig, die Spaltmaße stimmen und es gibt keine scharfen oder störenden Kanten. Soweit so gut, wäre da nicht das Display. Das Display ist durch eine Kunststoffscheibe geschützt, welche sehr schnell verschmiert. Bei meinem Modell befindet sich zwischen Scheibe und Display ein Staubkorn, wodurch permanent ein Punkt auf dem Display zu sehen ist. Der Zusammenbau der Kameras sollte in einem staubfreien, geschützten Raum stattfinden, dies scheint aber nicht der Fall zu sein.

Der verbaute Akku ist mit 900 mAh recht klein, lässt sich jedoch sehr schnell wechseln. Während meiner Testaufnahmen hat er knapp eine Stunde durchgehalten. Bei eingeschaltetem, aber nicht verbundenen WIFI hielt er ebenfalls knapp eine Stunde. Das Aufladen dauert mit knapp 3 Stunden recht lang, daher empfiehlt es sich weitere Akkus und eine Ladeschale zu kaufen.

Den WIFI-Modus ist recht leicht zu verwenden. Nach drücken der WIFI-Taste startet die Kamera neu mit aktivierten WIFI. Die Kamera selber baut dabei das Netzwerk innerhalb weniger Minuten auf und man kann mit dem Smartphone oder Tablet beitreten. Die passende App vorausgesetzt kann man das Bild auf dem Smartphone live sehen und Aufnahmen starten. Die Verbindung zwischen Kamera und Smartphone ist dabei recht stabil, die Apps an sich jedoch nicht noch nicht wirklich kompatibel und hängen sich gerne auf. Hier muss SJCAM unbedingt noch nachbessern.

Menüführung

Die Kamera startet automatisch im Filmmodus, durch das drücken der Start/Modus taste schaltet man durch die unterschiedlichen Modi. Angefangen mit Film, Foto, Video- und Fotogalerie hin zum Menü. Mit dem Up- und Down-Button navigiert man sich durch das Display, möchte man eine Einstellung ändern drückt man den Button auf der Kameraoberseite. Das Menü ist schlicht gehalten und bietet viele Einstellmöglichkeiten. Ich persönlich empfehle die Sprache auf Englisch zu lassen, da die deutsche Übersetzung nicht wirklich gelungen ist und teilweise Verwirrung stiftet.
Wie erwähnt gibt es viele Einstellmöglichkeiten, jedoch sind diese weder auf der Internetseite noch in der Betriebsanleitung erklärt, sodass man als Käufer viel herumexperimentieren muss um die optimalen Einstellungen für seine Bedürfnisse zu finden.

Betriebsmodi

Die SJCAM SJ5000 bietet einige tolle spielerein, durch welche man tolle Video- und Fotoprojekte umsetzen kann. Alle Funktionen lassen sich im Menü An- und Abschalten.

Der für mich spannendste Modus ist die Zeitrafferaufnahme. Im Menü kann man wählen alle wieviel Sekunden ein Bild aufgenommen wird. Zur Auswahl stehen 1/2/5/10/30/60 Sekunden. Bei meinen Testvideos habe ich 2 und 5 Sekunden gewählt und jeweils knapp 40-50 Minuten aufgenommen.

Eine ähnliche Funktion nennt sich „Burst Rate“ welche im Foto-Modus arbeitet. Hierbei wird ein Zeitraum (3/5/10/30/60 Sekunden) eingestellt und nach Auslösen des Fotobuttons wird je nach Ablauf des eingestellten Wertes ein Foto geschossen bis der Akku leer ist oder der Modus beendet wird. Mit einem Bearbeitungsprogramm kann man so eigene Zeitraffervideos zusammenstellen oder die SJCAM SJ5000 als Überwachungskamera nutzen.

Den Modus „Motion Detection“ brauche ich glaube ich kaum erklären. Wenn sich etwas vor der Linse bewegt wird die Aufnahme gestartet, ist es mehrere Sekunden lang ruhig wird die Aufnahme gestoppt
Ebenfalls kaum zu erwähnen sind der optische Zoom und die Zeitverzögerte Aufnahme von Videos und der Selbstauslöser im Fotomodus. Der Timestamp lässt sich nach Belieben Aus- und Einschalten, auch das Datumsformat lässt ändern.

Interessant ist ebenfalls der „Auto DVR“-Modus, durch welchen die SJ5000 zur Dashcam wird. Sobald sie mit Strom durch ein Ladegerät versorgt wird startet sie selbstständig und nimmt Videos auf. Schaltet man den Strom ab, wird die Videoaufnahme beendet. Im gleichen Atemzug sollte hierbei erwähnt werden, dass sich das Bild um 180° drehen lässt für eine flexible Anbringung der Kamera sowie die Loop-Funktion, welche automatisch alte Videos und Bilder löscht, sobald die Speicherkarte an ihre Kapazitätsgrenze stößt.

Die Funktion „Dual Stream“ sorgt dafür, dass die Kamera zwei Versionen des gefilmten Filmmaterials erstellt. Zum einen die HD-Aufnahme, zum anderen eine Aufnahme in schlechter Qualität, welche bei WIFI-Verbindung auf das Smartphone übertragen wird, sodass man ohne große Zeitverzögerung die Aufnahme der Kamera live sehen kann. Dieses Feature dürfte vor allem für Drohnenpiloten interessant sein und ermöglicht ebenfalls den FPV-Flug.

Fazit

Ich bin von der SJCAM SJ5000 Plus bisher beeindruckt. Die aufgenommenen Videos sind gestochen scharf und farblich für mich zufriedenstellend. Die Fotofunktion nutze ich Aufgrund des Fischauges eher weniger, es soll jedoch schon Wechselobjektive geben. Die Kamera bietet eine Fülle an Funktionen, sodass man sie in vielen Bereichen verwenden kann. Das mitgelieferte Zubehör ist sehr umfangreif, es lässt sich jedoch belieb viel hinzukaufen, da das GoPro-Zubehör ebenfalls mit der SJCAM SJ5000 kompatibel ist.

Kritikpunkte sind meiner Meinung nach die Akkulaufzeit und die derzeit auf dem Markt erhältlichen Apps, welche allesamt noch Probleme mit der Kamera haben. Lediglich die App „LinkInEyes“ arbeitet hin und wieder halbwegs zuverlässig.
Ebenfalls sehr negativ fällt auf, dass sich die Kamera hin und wieder während der Videoaufnahme sehr stark erhitzt (was jedoch nicht immer auftritt). Laut einem Internetforum soll es sich hierbei um ein Softwareproblem handeln, welches bei der Vorgängerversion 1.7 noch nicht aufgetreten ist. Außer dem starken erhitzen konnte ich noch keine weiteren Softwarefehler bei meiner Kamera finden. Einige Nutzer der früheren Versionen berichteten jedoch von regelmäßigen Abstürzen. An der Software muss SJCAM also ebenfalls noch einmal kräftig arbeiten.

Alles in Allem bekommt man für sein Geld eine gute Kamera, welche tolle Aufnahmen macht. Lediglich die Software weist noch Lücken auf, welche sich jedoch hoffentlich mit den nächsten Aktualisierungen beheben lassen. Gegen die geringe Akkulaufzeit (die der GoPros sind allerdings auch nicht sehr viel länger) helfen nur Zusatzakkus. Ich persönlich würde mir die Kamera jeder Zeit erneut kaufen.

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