Sinnentleerte Worthülsen sollen die Brisanz von Wikileaks herstellen

Das Theater um Wikileaks reißt nicht ab. Dieses Theater ist grausam und erheiternd zugleich anzuschauen.
Da werden Dinge über Wikileaks behauptet, die es gar nicht gibt. Im besten Orwell- Sprech werden Worte benutzt, um Wikileaks etwas anzudichten, was in der Realität gegenstandslos erscheint.
So auch im Artikel "Mehr als Klatsch und Tratsch: Die wirklichen Enthüllungen von Wikileaks".
In Vorfreude darüber, endlich eine dieser Enthüllungen in Erfahrung bringen zu können, folgt das gewohnte Resultat: Fehlanzeige. Meinen diese Leute wirklich, nicht eingehaltene Ankündigungen durch das gebetsmühlenartige Wiederholen von wohlklingenden Wörtern wettmachen zu können? Auf keine dieser Überschriften folgte bisher der versprochene Inhalt. Wie soll man so etwas nennen, außer eine Mogelpackung?
Im Fall Wikileaks kann man getrost von einer Mogelpackung- Epidemie sprechen. Leere Versprechungen geistern dieser Tage wie eine Seuche durch die Medienwelt. Befallen davon sind interessanterweise "Gegner" und "Befürworter" von Wikileaks. Darin sind sie sich bei genauer Betrachtung einig. Eine unheilvolle Symbiose.
Um mich nicht falsch zu verstehen, ich hätte nichts gegen ein Projekt wie Wikileaks. Es müsste nur mit Inhalt gefüllt werden. Was bisher veröffentlicht wurde, lässt sich treffend mit dem guten alten deutschen Wort "Verarschung" beschreiben.
Um jeden Preis wollen die USA die Veröffentlichung weiterer Depeschen verhindern.
Um jeden Preis? Wissen diese Leute überhaupt noch, was sie schreiben? Ein Land, das sich aus Gewohnheit über jedes Völker- und Menschenrecht stellt - das auch heute noch die gesamte Welt mit Unrecht, Tod, Armut, Vernichtung und Ausbeutung überzieht, zahlt jeden Preis, in dem es noch nicht einmal ansatzweise sein Machtpotential und seine Möglichkeiten benutzt?
Die Dummheit der Menschen ist unendlich. Das wird dieser Tage wieder einmal eindrucksvoll bestätigt.
In der Hoffnung, der Erlöser sei auf die Welt gekommen, siegt zumindest vorerst die Einbildung über die Vernunft.
Ich bleibe dabei, das Theater um Wikileaks ist eine Inszenierung. Das ist keine üble Nachrede, sondern das, was bisher unter'm Strich herauskam und einzig zählt.

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