Sing REVIEW: Willkommen im KoaLa La Land

Es ist sicher kein Zoomania, aber Sing hält einen kleinen Teil dessen parat, was Disneys tierischen Animationsfilm so großartig hat werden lassen. Das animierte Casting von den Regisseuren Garth Jennings und Christophe Lourdelet ist im Hause Illumination Entertainment entstanden, die nach einer Menge Minions gerade den Doppelschlag an sprechenden Tieren versucht haben. Während Pets an einer Überdosis Zucker scheiterte, hält Sing unfassbar viel Herz bereit und schiebt sich damit ganz weit vor das hauseigene Abenteuer um der Menschen beste Freunde, aber auch vor Pixars Findet Dorie (Thema: sprechende Tiere).

Der Koala Buster Moon hat das Theater seines Vaters geerbt und versucht es in dessen Tradition weiterzuführen. Aber der Erfolg will sich nicht einstellen und das Lama von der Bank belagert ihn regelmäßig damit, dass er sein ganzes Hab und Gut bald verlieren wird. Buster will eine letzte Chance nutzen, um das Theater zu retten. Er will den größten, besten, bezauberndsten Casting-Wettbewerb veranstalten, den je ein Tier gesehen hat. Nachdem aus geplanten 1.000 Dollar durch einen unglücklichen Zufall auf einmal ein 100.000 Dollar Preisgeld ausgeschrieben ist, steht die ganze Stadt bei ihm vor der Tür.

Sing

Theater-Koala Buster Moon und seine Leguan-Assistentin Karen Crawley

Das bringt uns das Vergnügen eine ganze Reihe von Tieren zu sehen, wie sie mal mehr mal weniger talentiert vor sich hin trällern. Irgendwo muss die enorme Zahl von über 85 Songs ja herkommen, die sich im Film wiederfinden lassen. Natürlich muss das Team geschrumpft werden und so darf Koala Buster uns seine Auslese präsentieren – plus ein unfassbar niedliches Gespann einer asiatischen Puma K-Pop Girlband, die das Casting zwar nicht geschafft haben, aber einfach nicht verstehen, das der Koala sie nicht haben will.

Nun sollte man meinen, ein Film wie Sing hält eine strikte, geradlinige Handlung für uns bereit. Und man muss kein Geheimnis daraus machen, dass der Film genau dort enden wird, wo wir ihn vermuten. Aber wie so oft, ist der Weg das Ziel. Und da überrascht Sing. Wir bekommen nicht sofort die finale Gruppe zu sehen, die für Buster Moon die Theater-Rettungsaktion starten wird. Die Protagonisten des Films nehmen unfassbar viele Umwege, bekommen persönliche Probleme zugeteilt, Ängste, Schwächen, aber auch Stärken. Jeder der Hauptfiguren ist ein Charakter für sich, unfassbar gut entwickelt.

Sing

Wer soll das erste Casting überstehen? Buster Moon trifft die harte Entscheidung

Ein Indiz hierfür ist, dass wir in den ersten fünf Minuten des Films via Kamera Schnellzoom einmal durch die ganze Stadt gejagt werden um unsere späteren Lieblinge kennenzulernen. Allein diese kurze Zeit genügt, um in uns als Zuschauer den Wunsch zu wecken, dass all diese Tiere mit ihren musikalischen Talenten den Erfolg finden, der sie aus ihrer aktuellen Lebenssituation herausholt. Und ich werde keinen Hehl daraus machen, dass am Ende für jeden Einzelnen von ihnen ein paar Freudentränen geflossen sind. Was man in Sing zu spüren bekommt, ist die gemeinsame Wirkung von Musik und Emotionen.

In meiner Fantasie ist das Theater von Buster Moon in einem der vielen Stadtteile von Zoomania gelegen. Und einmal mehr – und man kann es nicht oft genug bekommen – hören wir von der Moral, dass die Kunst über dem Geld stehen sollte. Man kann alles schaffen, wenn man nur hart genug an sich arbeitet, wenn man nur fest genug daran glaubt. Nennt mich Träumer, aber wenn es auf der Leinwand Figuren gelingt, ihre Träume durchzusetzen und dass auch noch in freundschaftlicher Gemeinschaftsarbeit, dann bräuchte es nicht einmal ein Musical, um auch mich ein bisschen träumen zu lassen.


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