Sind wir Superhelden-Filme bald satt? Warner Bros.’ CEO sagt “NEIN!”

Wir bekommen bis 2020 reichlich neue Superhelden-Filme zu sehen, über 30 Stück, wenn man alle Produktionen aus dem Hause Marvel, von Warner Bros./DC, Sony und Sonys Kooperation mit Marvel oder aber 20th Century Fox einrechnet, letztgenannte haben das X-Men- Franchise unter ihrem Dach. Manch einer spricht da von einer baldigen Sättigung unserer Superhelden-Wünsche. Aber seien wir mal ehrlich...wenn wir die Superhelden-Filme als ein neues Genre betrachten, der Superhelden-Film in einem Atemzug mit Actionfilm, Thriller, Krimi oder Animationsfilm, sind wir denn wirklich jemals satt von einem Genre?

Wer beschwert sich schon über die 10. Komödie in einem Jahr (so lange die Komödien gut sind). Wer fühlt sich schon beim dritten Sci-Fi-Film vom Genre gelangweilt? Was macht es uns also aus, dass wir mehrere Superhelden pro Jahr auf der Leinwand sehen dürfen? Solange auch diese sich immer voneinander unterscheiden! Und genau das sagt auch Warner Bros. CEO Kevin Tsujihara (via Variety), der die Aufsicht über das dort liegende Projekt DC Cinematic Universe trägt.

Um es kurz zu fassen: Viele glauben, dass DC/Warner Bros. nun Marvel nachahmen wollen, wo in weiter Ferne die Justice League als Konkurrenz zur den Avengers zu sehen sind. Aber wie Tsujihara kommentiert, werden die DC-Filme allesamt etwas "edgier", also schlicht übersetzt "bissiger" werden. Schon in Man of Steel hat man gemerkt, dass der Humor der Marvel-Filme hier nicht zu finden ist. Diese Vorgehensweise wird also weiter stilgebend für die DC Filme sein.

The key thing is that the movies and the television shows and the games, everything looks very different ...you have to be able to take advantage of the diversity of these characters.

Das soll bei DC vor allem dadurch bewirkt werden, dass die Welten in denen sich die DC-Helden bewegen, etwas mehr an Realismus zu bieten haben, als die Marvel-Welt. Man orientiert sich scheinbar recht klar an Christopher Nolan, der mit seiner Dark Knight-Trilogie das DC-Franchise Batman in einer möglichst real wirkenden Welt von Gotham City dargestellt hat.

The worlds of DC are very different. They're steeped in realism, and they're a little bit edgier than Marvel's movies.

Tsujihara sagt aber auch, dass für die Studios die Superhelden-Filme so lukrativ wären, da sie weltweit funktionieren ohne große Werbung hierfür leisten zu müssen. Wenn wir einen neuen Batman- Film bekommen, kennt man die Hauptfigur bereits - auf der ganzen Welt. Ähnlich mit all den anderen Superhelden, die in der modernen Nerd/Geek-Kultur weitaus bekannter sind als noch vor vielen Jahren, wo das Comiclesen wirklich noch eine Subkultur war. Davon profitiert man natürlich auch als Studio, das Superhelden-Filme basierend auf eben jenen Comics produziert.

The big franchises are becoming more and more valuable. You don't have to explain to the consumer what a 'Batman v Superman' is.

Tsujihara spricht noch über ein wenig mehr als nur Superhelden-Filme, sondern z. B. auch über die "Bedrohung" durch Netflix und Amazon, also Streaming-Portale, die auf einmal Filme produzieren und zeitgleich im Kino als auch auf ihren jeweiligen Portalen anbieten. Das komplette Interview mit Warner Bros. CEO Kevin Tsujihara könnt ihr hier lesen.

Ich bin ganz auf seiner Seite. Ich bin noch nicht genervt von all den Superhelden-Filmen. Fakt ist einfach, dass so lange sie mich gut unterhalten, ich auch sicherlich niemals von ihnen genervt sein werde. Ganz im Gegenteil. Ich glaube die Filme haben gar dazu beigetragen, dass ich Comics für mich wiederentdeckt habe und auch hier die eine oder andere Geschichte gelesen habe, die für mich besser als jedes Buch war. Und in der Filmwelt sieht man einfach auch an den Marvel-Produktionen, dass all diese Filme im Kern zwar ihren Helden haben, der sich mit einem Schurken auseinandersetzen muss, aber sie alle irgendwie anders funktionieren. Wo Iron Man der Sci-Fi auf Mutter Erde ist und auf Technik basiert, bietet uns Thor die Sci-Fi in anderen Welten (Asgard). Der erste Captain America-Film hatte für mich ein Indiana Jones-Feeling, der zweite Cap war ein Spionage-Thriller. Der Superhelden-Film versucht also zumindest bei Marvel immer neue Wege zu gehen. Es bleibt abzuwarten wie das bei Warner Bros./DC funktionieren wird.

Was meint ihr zum Thema? Könnte ihr auch nicht genug bekommen von den Superhelden-Filmen, ist euch die Debatte erst einmal egal oder seid ihr tatsächlich schon gesättigt, habt ihr genug von dem ganzen Kram. Damit entlasse ich euch in die Kommentare dieser Seite. Ich bin gespannt was ihr hier zu sagen habt.


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