Nicht nur bei der Überschrift, auch beim ganzen Thema merke ich, wie mein altes (10 Jahre jüngeres ;)) Ich wieder die Kontrolle übernehmen möchte. Eben jenes, welches mich dazu verleitet hat drölfzig Shampoos, Conditioner und Duschgele im Bad stehen zu haben und auf ziemlich viele Kosmetik-Industrie-Werbeversprechen hereinzufallen. Nagut völlig wahllos konsumiert habe ich nicht, aber gerade Trendprodukte haben mich schon immer sehr angesprochen.
Nicht anders ergeht es mir aktuell mit Sheet Masks. Und offensichtlich nicht nur mir; anders kann ich es mir nämlich nicht erklären, warum es im perfekten Instagram-Kosmos,wo Blumen auf den Betten liegen und es an der Tagesordnung ist, sich selbst (nach vermutlich 1000 Selfie-Versuchen) mit dem Hashtag "wokeuplikethis" (wer's glaubt...) zu inszenieren, en vogue ist, sich als Jason aus Freitag der 13. abzulichten.
Sollte der Trend tatsächlich an Euch vorbei gegangen sein; der Name stammt vom Englischen sheet = Laken oder Tuch. Und kommt, wer hätte es gedacht, aus Korea. Der Name ist bereits ein deutlicher Hinweis darauf, wie man diese zu verwenden hat. Hier wird die Gesichtsmaske (bzw. -packung) nicht aufgetragen, sondern eben wie - und mit - ein(em) Laken auf das Gesicht gelegt. Praktischerweise sind diese dann auch schon entsprechend zugeschnitten, so dass man während des Tragens mal eben den Haushalt verrichten kann. Oder am Motorrad schrauben oder so...
Klingt convenient? Ist es auch: Packung aufreißen und ab auf's Gesicht. Kein Anrühren, kein Abwaschen, kein Geschmiere. Das ist allerdings nicht der einzige Vorteil! Die Tücher sind i.d.R. mit Wirkstoffen bzw. wasserbasierten Seren getränkt. An der Luft verdampfen diese normalerweise recht schnell. Durch die "Abdichtung" via Tuch werden sie daran gehindert. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sie anders als beispielsweise Gesichtspackungen mit Tonerde nicht so stark antrocknen und bröckeln.
Unterscheiden lassen sich dabei unterschiedliche Typen von Masken bzw. deren Material:
Beachten sollte man allerdings die Grenzen einer Gesichtsmaske. Einen Feuchtigkeitsboost bringen die Sheet Masks auf jeden Fall und bis zu einem gewissen Grad glätten sie auch; man denke z.B. an Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, die aufpolstern. Durch die okklusiv wirkende Maske hat man den Vorteil, dass die Aktiva besser in die Haut geschleust werden und nicht schon vorzeitig verdunsten. Allerdings handelt es sich nur um kurzzeitige Effekte. Damit meine ich nicht zwingend nur eine halbe Stunde; bei Meike//Durch Grüne Augen hielt dieser sogar bis zu zwei Tagen an. Wer allerdings effektiv Falten mindern möchte oder Akne behandeln, hat hier schlechte Karten, denn die Wirkstoffe dringen nur in die oberste Hautschicht ein. Besser beraten wäre man hier mit einer Skincare-Routine, die chemische Peelings, Retinol, Antioxidantien und Peptide umfasst. In Sachen Regelmäßigkeit könnte man natürlich einwenden, dass man die Sheet Masks ja auch häufiger einsetzen kann.
Problem Nummer 2: So praktisch die Anwendung, gerade auch die Mitnahme auf Reisen, je öfter ich zu Sheet Masks greife, umso mehr Müll produziere ich. Ich bin sicher nicht die Queen of Zero Waste; wer ohne Sünde ist und so (meine Sünde: Badezusätze im Sachet)...aber der doppelte Müll ärgert mich. Und selbst wenn ich zu der abbaubaren Maske greife (am Whamisa Stand sagte man mir, dass man die Algen-Maske theoretisch in den Biomüll werfen könne; das Foto zeigt ein PR-Sample, das ich erhalten habe), bleibt die nicht-umweltfreundliche Umverpackung.Ich greife in Sachen Wirkstoffen ja auch zu konventionellen Produkten; hier enthalten viele Masken zudem Mikroplastik. Auch wenn ich die Maske in den Müll werfe, finde ich, dass das nicht sein muss.
Ich bin also etwas zwiegespalten wie ich den Trend finden soll. In meinem Fall kommt meine Pienzigkeit hinzu was reizarme Pflege angeht: die meisten Masken enthalten deklarationspflichtige Duftstoffe, was für mich nicht in Frage kommt. Oder viel Alkohol. Die Inhaltsstoffe sollte man prinzipiell vor dem Kauf prüfen; weil viele Hersteller auf den Trend aufspringen, gibt es auch jede Menge Müll (im übertragenen Sinne). Klinische Studien zu den Masken gibt es bisher auch nicht, so ist der okklusive Effekt auch eher Theorie.
Was bleibt ist der Pampering-Effekt; sich selbst und der Haut etwas Gutes tun. Durchaus eine Win-Win-Situation. Ich habe mir während des USA-Urlaubs übrigens tatsächlich mal, eher aus Versehen^^, eine Hydrogel Sheet Mask gekauft und benutzt. Die Angelegenheit verlief allerdings recht glipschig und durch die universelle Größe auch nicht ganz einfach. Die Maske war mich zu groß und rutschte durch die Gegend. Tätigkeiten verrichten: Fehlanzeige. Man ist also wirklich gezwungen sich hinzulegen und zu entspannen. Wenn die Maske aber nicht bleibt wo sie soll, dann ist das gar nicht so einfach.Den Effekt fand ich aber wirklich gut; auch meine Haut war gut durchfeuchtet und aufgepolstert. Da bin ich fast schon ein wenig froh, dass es diese nicht mehr gibt, so dass ich nicht in Versuchung gerate.
Übrigens, ein wenig in Verruf sind die K-Beauty Masken bereits geraten: Racked hat im Jahr 2016 aufgedeckt, dass es bei einem koreanischen Masken nicht so hygienisch zugeht, wie es die Verpackung vermuten lässt, da diese nicht maschinell sondern bei den ArbeiterInnen zu Hause abgepackt werden...
Was sagt Ihr?
Nicht anders ergeht es mir aktuell mit Sheet Masks. Und offensichtlich nicht nur mir; anders kann ich es mir nämlich nicht erklären, warum es im perfekten Instagram-Kosmos,wo Blumen auf den Betten liegen und es an der Tagesordnung ist, sich selbst (nach vermutlich 1000 Selfie-Versuchen) mit dem Hashtag "wokeuplikethis" (wer's glaubt...) zu inszenieren, en vogue ist, sich als Jason aus Freitag der 13. abzulichten.
Sollte der Trend tatsächlich an Euch vorbei gegangen sein; der Name stammt vom Englischen sheet = Laken oder Tuch. Und kommt, wer hätte es gedacht, aus Korea. Der Name ist bereits ein deutlicher Hinweis darauf, wie man diese zu verwenden hat. Hier wird die Gesichtsmaske (bzw. -packung) nicht aufgetragen, sondern eben wie - und mit - ein(em) Laken auf das Gesicht gelegt. Praktischerweise sind diese dann auch schon entsprechend zugeschnitten, so dass man während des Tragens mal eben den Haushalt verrichten kann. Oder am Motorrad schrauben oder so...
Klingt convenient? Ist es auch: Packung aufreißen und ab auf's Gesicht. Kein Anrühren, kein Abwaschen, kein Geschmiere. Das ist allerdings nicht der einzige Vorteil! Die Tücher sind i.d.R. mit Wirkstoffen bzw. wasserbasierten Seren getränkt. An der Luft verdampfen diese normalerweise recht schnell. Durch die "Abdichtung" via Tuch werden sie daran gehindert. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass sie anders als beispielsweise Gesichtspackungen mit Tonerde nicht so stark antrocknen und bröckeln.
Unterscheiden lassen sich dabei unterschiedliche Typen von Masken bzw. deren Material:
- aus Baumwollfasern und sehr papierähnlich - die günstigste Variante
- Zellstoff-Masken, die preislich ähnlich liegen, allerdings eine bessere Absorbationskraft haben. Nachteil: sie trocknen schneller aus
- Hydrogel-Masken, die sich der Gesichtsform besser anpassen, aber eben auch deutlich teurer sind
- Bio-Cellulose (microbial cellulose), die teuerste Form der Maske, die aber (an sich) auch eco-friendly ist - sowohl durch Herstellung als auch was die biologische Abbaubarkeit angeht. In der Biomedizin wird Bio-Cellulose als künstliche Haut bei Verbrennungen und als Okklusiva bei chronischen Wunden eingesetzt
Beachten sollte man allerdings die Grenzen einer Gesichtsmaske. Einen Feuchtigkeitsboost bringen die Sheet Masks auf jeden Fall und bis zu einem gewissen Grad glätten sie auch; man denke z.B. an Wirkstoffe wie Hyaluronsäure, die aufpolstern. Durch die okklusiv wirkende Maske hat man den Vorteil, dass die Aktiva besser in die Haut geschleust werden und nicht schon vorzeitig verdunsten. Allerdings handelt es sich nur um kurzzeitige Effekte. Damit meine ich nicht zwingend nur eine halbe Stunde; bei Meike//Durch Grüne Augen hielt dieser sogar bis zu zwei Tagen an. Wer allerdings effektiv Falten mindern möchte oder Akne behandeln, hat hier schlechte Karten, denn die Wirkstoffe dringen nur in die oberste Hautschicht ein. Besser beraten wäre man hier mit einer Skincare-Routine, die chemische Peelings, Retinol, Antioxidantien und Peptide umfasst. In Sachen Regelmäßigkeit könnte man natürlich einwenden, dass man die Sheet Masks ja auch häufiger einsetzen kann.
Upside down, Mask you turn me...
Und damit sind wir dann auch bei einem der Punkte, die mich den Trend als "shit" betiteln lassen. Die Anwendung ist alles andere als günstig. Klar, man wird inzwischen auch in der Drogerie fündig -einen Preis von 1,99€ kann man verschmerzen. Wer aber bei Naturkosmetik bleiben möchte, muss schon mal 14€ pro Maske zahlen. Selbst bei einer wöchentlichen Anwendung, sind das mal schlappe 56€ durchschnittlich im Monat. Und irgendwie klingen mir da wieder die Stimmen im Ohr, die sich damals über den Preis der Vestige Verdant Maske "beschwerten". Mit dem 100ml Tiegel komme ich auf deutlich mehr als 4 Anwendungen.Problem Nummer 2: So praktisch die Anwendung, gerade auch die Mitnahme auf Reisen, je öfter ich zu Sheet Masks greife, umso mehr Müll produziere ich. Ich bin sicher nicht die Queen of Zero Waste; wer ohne Sünde ist und so (meine Sünde: Badezusätze im Sachet)...aber der doppelte Müll ärgert mich. Und selbst wenn ich zu der abbaubaren Maske greife (am Whamisa Stand sagte man mir, dass man die Algen-Maske theoretisch in den Biomüll werfen könne; das Foto zeigt ein PR-Sample, das ich erhalten habe), bleibt die nicht-umweltfreundliche Umverpackung.Ich greife in Sachen Wirkstoffen ja auch zu konventionellen Produkten; hier enthalten viele Masken zudem Mikroplastik. Auch wenn ich die Maske in den Müll werfe, finde ich, dass das nicht sein muss.
Ich bin also etwas zwiegespalten wie ich den Trend finden soll. In meinem Fall kommt meine Pienzigkeit hinzu was reizarme Pflege angeht: die meisten Masken enthalten deklarationspflichtige Duftstoffe, was für mich nicht in Frage kommt. Oder viel Alkohol. Die Inhaltsstoffe sollte man prinzipiell vor dem Kauf prüfen; weil viele Hersteller auf den Trend aufspringen, gibt es auch jede Menge Müll (im übertragenen Sinne). Klinische Studien zu den Masken gibt es bisher auch nicht, so ist der okklusive Effekt auch eher Theorie.
Was bleibt ist der Pampering-Effekt; sich selbst und der Haut etwas Gutes tun. Durchaus eine Win-Win-Situation. Ich habe mir während des USA-Urlaubs übrigens tatsächlich mal, eher aus Versehen^^, eine Hydrogel Sheet Mask gekauft und benutzt. Die Angelegenheit verlief allerdings recht glipschig und durch die universelle Größe auch nicht ganz einfach. Die Maske war mich zu groß und rutschte durch die Gegend. Tätigkeiten verrichten: Fehlanzeige. Man ist also wirklich gezwungen sich hinzulegen und zu entspannen. Wenn die Maske aber nicht bleibt wo sie soll, dann ist das gar nicht so einfach.Den Effekt fand ich aber wirklich gut; auch meine Haut war gut durchfeuchtet und aufgepolstert. Da bin ich fast schon ein wenig froh, dass es diese nicht mehr gibt, so dass ich nicht in Versuchung gerate.
Übrigens, ein wenig in Verruf sind die K-Beauty Masken bereits geraten: Racked hat im Jahr 2016 aufgedeckt, dass es bei einem koreanischen Masken nicht so hygienisch zugeht, wie es die Verpackung vermuten lässt, da diese nicht maschinell sondern bei den ArbeiterInnen zu Hause abgepackt werden...
Was sagt Ihr?