Sind religiöse Menschen wirklich glücklicher als nicht religiöse? Zahlreiche Studien versuchten zu untersuchen, ob Religion glücklich oder gar gesünder macht.
Der positive Effekt in religiösen Staaten
Zuletzt hatten Psychologen der HU und der University of Southampton den Mehrwert von Religion untersucht.
Nach der Studie der Psychologen kommt es darauf an, ob man sich in einem stark religiösen Staat befindet oder nicht. In einem Staat in der Religion weit verbreitet ist und gesellschaftlich angesehen wird, fühlten sich die gläubigen Menschen erheblich wohler. Sie zeigten laut Studie ein höheres psychisches Wohlbefinden und hatten ein stärkeres Selbstwertgefühl.
In Ländern, in denen Religion in der Gesellschaft keinen besondere Rolle spielt, unterschieden sich die Gläubigen nur wenig von den Nichtgläubigen. Der positive Effekt blieb in den Ländern weitgehend aus.
Das Problem in religiösen Gesellschaften
Jede Heilslehre kann ihren Anhängern die Absolution bzw. das Glücksgefühl geben. In religiösen Ländern kann dieses Glücksgefühl besser erzeugt werden und sich positiv auf die Gesundheit des Einzelnen auswirken. Der Mensch ist ein Wesen, das Anerkennung und Gemeinschaft braucht, um ein gutes Selbstwertgefühl zu erhalten. Dazu benötigt es nicht einmal eine Religion. Doch Religion verbindet viele Menschen, weil sie unbedingt Sicherheit haben wollen, was nach dem menschlichen Tode kommt oder einen Sinn suchen fürs Leben.
Das Problem in religiösen Gesellschaften ist, dass die Herrschaftselite das Dogma geschickt ausnutzen kann, um die gläubige Masse zu manipulieren. Es können z. B. Heilige Kriege ausgerufen werden, im Namen einer höheren Macht. Bestimmte Minderheiten können unterdrückt und verfolgt werden, wenn sie eine Gefahr für das Dogma darstellen. Das ist die eigentliche Schattenseite von religiösen Gesellschaften – aus meiner Sicht.