Das Zentrum von Nieuw-Nickerie ist von Seerosen im Süßwasserkanal und Palmen gesäumten Straßen geprägt, © WiDi, Wikimedia Commons
Nieuw-Nickerie. Das klingt nicht unbedingt nach einem südamerikanischen Ort. Weder spanische noch portugiesische Klänge sind dem Namen zu entnehmen. Da es aber in Suriname liegt, ist eine Erklärung schnell gefunden: Einst gehörte es zu den Überseegebieten der Niederlande. Trotz der europäischen Vergangenheit ist der Charme Lateinamerikas zu spüren – auch an Silvester.
Dass die Menschen Mittel- und Südamerikas bekannt sind für ihre Lebensfreude, ist nicht neu. Das ist auch in Suriname nicht anders. Mit knapp 164.000 Quadratkilometern ist es zwar der kleinste unter den südamerikanischen Staaten, aber nicht minder herzlich als beispielsweise sein größter Anrainer Brasilien. Wirkliche Großstädte, geschweige denn Metropolen werden Reisende nicht finden, was aber nicht heißt, dass die Ortschaften nicht sehenswert sind.
Die Holzhäuser in Nieuw-Nickerie haben niederländischen Einfluss und prägen das Stadtbild, © Rijksdienst voor het Kulturell Erfgoed, Wikimedia Commons
Die zweitgrößte Stadt Surinames mit rund 13.000 Einwohnern ist Nieuw-Nieckerie. Ein Küstenort im Norden des Landes, gelegen an der Flussmündung des Nickerie. Ursprünglich lag das einstige Nieuw Rotterdam etwas weiter nördlich. Aufgrund starker Erosionen wurde die Siedlung jedoch weiter landeinwärts errichtet. Zusätzlich schützt eine Steinufermauer seit 1879 die Häuser davor, vom Meer verschlungen zu werden. Bei Sonnenuntergang lässt sich die funktionale Aufgabe schnell vergessen und es ist ein Leichtes, die Welt mit all ihren Sorgen für einen Augenblick hinter sich zu lassen und einfach nur das Farbenspiel und die salzige Luft zu genießen, während aus der Ferne musikalische Töne den Weg des Windes nehmen und Einheimische mit ihrer fremden Sprache das Gefühl von Urlaub perfektionieren.
Die Vorstellung einer Kleinstadt in Südamerika, gelegen am Meer und mit niederländischen Einflüssen, wird ideal von Nieuw-Nickerie erfüllt: Holzhäuser reihen sich aneinander und die Straßen werden von Palmen gesäumt. Zugegeben: Palmen sind nicht gerade ein Sinnbild für die Niederlande, jedoch ist die Architektur wie gemacht für einen maritimen Ort.
Das Leben und Treiben der Stadt ist am besten auf dem Markt zu beobachten. Hier, in der Mitte von Nieuw-Nickerie, sind die Straßen gepflastert und der Süßwasserkanal mit Seerosen bedeckt. In der Gouverneursstraat gibt es am meisten zu sehen. Besonders zu Silvester, wenn die Straßen und Gebäude in zeitweilige bunte Lichter getaucht werden und die Menschen dem neuen Jahr bejahend entgegentanzen, erweckt die Stadt zu ganz neuem Leben und zieht jeden in seinen Bann. Sprachbarrieren sind vergessen, denn ein Lächeln und rhythmische Schritte zu traditionellen Gesängen sagen nun mehr als tausend Worte. Für die Einheimischen ist diese Freude so selbstverständlich wie das Nationalgericht Hühnchen mit Reis und “kousenband” (Spargelbohnen). Doch für die meisten Touristen ist dies ein völlig neues und überwältigendes Gefühl, was ihren Urlaub – zurecht – zu einem unvergesslichen Erlebnis macht.
Wer selbst die südamerikanische Freude in Nieuw-Nickerie erleben möchte, kann einen Abstecher dorthin auf unseren Reisen Die drei Guyanas (kürzere Version) und Die drei Guyanas (längere Version) unternehmen.
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