Eigentlich wollte ich diesen Artikel “Shades of Grey” nennen, nachdem dieser Titel derzeit jedoch anderweitig assoziiert wird, ist das vermutlich keine gute Idee. Man will ja keine falschen Erwartungen bei seinen Lesern wecken.
Und obiges Zitat von Fox Mulder gefällt mir auch ganz gut!
Doch kommen wir zum Thema:
Die Star Wars Mythologie lehrt uns einen gewissen Dualismus: es gibt die helle und die dunkle Seite der Macht – Ashla und Bogan – und ihre jeweiligen Vertreter, die Jedi und die Sith.
Doch das Expanded Universe hat eine ganze Reihe von Personen und Organisationen hervorgebracht, die sich nicht so einfach in eine dieser Kategorien einordnen lassen: Asajj Ventress, Quinlan Vos, Mara Jade, oder Qui Gon Jinn, sind nur einige Beispiele für Figuren, die weder ausschließlich den Jedi noch den Sith zugerechnet werden können und doch auch irgendwie beiden.
Werfen wir heute also einen kurzen Blick auf jene, die sich zwischen der hellen und der dunklen Seite bewegen:
Graue Jedi (Gray Jedi):
Unter grauen Jedi wurden einerseits Personen und Wesen verstanden, die nicht eindeutig den Jedi oder den Sith zugeordnet werden konnten, sondern sich sowohl auf der hellen als auch auf der dunklen Seite der Macht bewegten. Dementsprechend waren sie auch in der Lage, Machtkräfte von beiden “Fraktionen” einzusetzen. Obwohl sie nicht so ich-bezogen waren wie die Sith, folgten sie auch nicht den Lehren der Jedi, sondern verfolgten vielfach ihre eigenen Ziele, auch wenn diese nicht unbedingt darin bestanden, die Herrschaft über die Galaxis zu übernehmen. Jolee Bindo aus den KoTOR Spielen bezeichnete sich selbst als grauen Jedi und auch die Imperial Knights aus den “Legacy” Comics zählen dazu. Meiner Meinung nach wäre auch Cade Skaywalker ein grauer Jedi in diesem Sinn, auch wenn er selbst das vermutlich anders sehen wird.
Die zweite Bedeutung dieses Begriffs bezieht sich auf Jedi, die sich den Lehren und den Vorgaben des Jedi Rates mehr oder weniger widersetzten und ihre eigenen Vorstellungen davon hatten, wie die Jedi leben und wirken sollten. In diesem Sinn könnte man Qui Gon als einen solchen grauen Jedi bezeichnen, auch wenn ich Dookus Ansicht nicht teile, dass er sich früher oder später in einen “grauen” im anderen Sinn der Bedeutung dieses Begriffes gewandelte hätte, wenn er auf Naboo nicht Darth Maul begegnet wäre. Vermutlich würde der Rat auch die Jedi rund um Meister Altis als “graue” bezeichnen, oder auch Etain Tur-Mukan.
Dunkle Jedi (Dark Jedi):
Wie der Name schon vermuten lässt haben sich diese Jedi komplett von der hellen Seite abgewendet und sich vollends der dunklen Seite verschrieben. Auf der anderen Seite folgten sie aber auch nicht dem strengen Code der Sith, sondern verwendeten einfach die Kräfte der dunklen Seite. Viele der dunklen Jedi waren früher tatsächlich ebensolche, bevor sie vom Orden abgefallen sind, andere erhielten keine oder nur eine sehr rudimentäre Ausbildung in der Macht und sind irgendwann der dunklen Seite verfallen, da die, wie Meister Yoda schon sagte die dunkle Seite verführerischer ist.
Die Sith selbst sahen die dunklen Jedi eher als einen schwachen Abklatsch der Sith, da ihnen die Fähigkeit fehlte keine Angst zu haben. Dies hinderte sie jedoch nicht daran, sich häufig ihrer Dienste zu versichern. So nahm Dooku Ventress zunächst als seine “Schülerin” an, auch wenn er sie für schwach hielt und rief während der Klonkriege eine Organisation namens “Dark Acolytes” ins Leben, die sich aus mehreren “Dark Jedi” zusammensetzte – unter ihnen neben Vetress auch Quinlan Vos. Ebenso scharrte der ehemalige Jedi Jerec sechs andere Dark Jedi um sich und nannte diese Gruppe kreativerweise “Seven Dark Jedi”.
Abgesehen davon blieben viele der dunklen Jedi jedoch Einzelgänger, häufig aufgrund ihres mangelnden Trainings und der psychischen Probleme, die ein Leben auf der dunklen Seite mich sich brachten. Dies machte es schwierig, längerfristige Strukturen und stabile Beziehungen unter diesen Wesen aufzubauen.
Experten der dunklen Seite (Dark Side Adepts):
Dies ist ein allgemeinerer Begriff als Dark Jedi und bezeichnet Wesen, die in der Lage sind die dunkle Seite der Macht anzuwenden, entweder weil sie dies (zumindest temporär) gelernt haben, oder weil sie von Natur aus dazu in der Lage sind. Im Gegensatz zu den dunklen Jedi, lebten diese Wesen jedoch häufig in Gruppen oder ganzen Zivilisationen zuammen und wurden häufig als billiges Kanonenfutter von und für die Sith verwendet. Der Clan der “Proheten der dunklen Seite” zählt hier ebenso dazu wie die sog “Force Adepts”.
Einige dieser Wesen, in denen die Sith mehr als nur plumpe Werzeuge sahen, erhielten von ihren Meistern (häufig schon von klein auf) eine gewisse Ausbildung in der Anwendung der Macht, auch wenn diese nie so weit ging, dass sie sie in die Geheimnisse der Sith einweihten. Auf diese Weise entstanden beispielsweise die “Emperor’s Hands” zu denen auch Mara Jade gehörte, einige Mitglieder der kaiserlichen Garde oder Galen Marek aus “The Force Unleashed”.
Darksiders:
Dies ist der allgemeinste Begriff von allen und die Abgrenzung zu den Dark Side Adepts ist schwierig, wenn nicht sogar eher philosophisch. Zu dieser Gruppe kann man auch jene zählen, die die dunkle Seite anwenden, möglicherweise sogar ohne zu wissen, dass sie es tun, bzw. vielleicht sogar ohne Kenntnis der über die macht an sich. Die Nightsisters mit ihrer Magie, die zumindest einen gewissen Konnex zur dunklen Seite hat zählen zu dieser Gruppe.
Es gibt noch weitere Bezeichnungen für jene, die zwischen den beiden Polen der Macht wandeln, bzw. ließen sich die obigen Gruppen auch noch weiter unterteilen und klassifizieren. Für heute aber wollen wir es gut sein lassen.