Die Sicherheit im Internet fängt bei den Eltern an
Sicher Surfen im Internet – ein Thema, das uns Eltern alle gleich aufhorchen lässt. Denn: Laut einer deutschen Studie (die Zahlen für die Schweiz dürften ähnlich sein) haben 77% der Kinder zwischen 6 und 13 Jahren die Möglichkeit, das Internet zu nutzen – über Laptop oder Computer. Die meisten surfen zu Hause im Internet herum, die Hälfte aller Kinder in diesem Alter surft aber auch gemeinsam bei Freunden. Dabei werden sie mit verschiedenen Risiken und Problemen konfrontiert: Passwortsicherheit, unangebrachte Inhalte, preisgabe persönlicher Daten, Abzocke, Cybermobbing etc.
Anlässlich eines Medienfrühstücks bei Google habe ich zum Thema “Sicheres Surfen im Internet” einiges neu dazu gelernt und – was fast noch wichtiger ist – einiges, bereits Bekanntes erst richtig begriffen. Wir haben mehr zu den aktuellen Sicherheitstrends erfahren und Tipps erhalten, wie wir unsere Einstellungen leicht managen und uns im Internet schützen können. Ich habe sie für euch zusammengefasst:
Das A und O der Internet-Sicherheit: Gute Passwörter
Eigentlich wissen wir es alle: Die Basis für sicheres Surfen im Internet stellen gute Passwörter dar. Diese müssen bewusst und clever gewählt werden und müssen gewisse Mindestanforderngen an Sicherheit erfüllen. Aber trotzdem wählen immer noch viel zu viele User ganz banale, viel zu einfach knackende Passwörter – wie die Rankings der beliebtesten (und schlechtesten) Passwörter auf der ganzen Welt deutlich aufzeigen: 12345, hallo, passwort, 123456789, hallo123, passwort1, arschloch oder ficken…. und so weiter und so fort…
1000 Mal ist nichts passiert…
Auch wenn die meisten von uns auch mit schlecht gewählten, für mehrere Logins verwendeten Passwörtern bis jetzt keine schlimmen Erfahrungen machen mussten – wir sollten uns des Risikos bewusst werden und die wenigen, aber sehr effektiven Sicherheitsmassnahmen im Zusammenhang mit Passwörtern beherzigen und diese dann auch unseren Kindern erklären und mit ihnen zusammen umsetzen!
Doch wie sieht ein sicheres Passwort aus?
- Es ist möglichst lang,
- beinhaltet Gross- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen und
- es sollte regelmässig erneuert werden!
Weshalb muss ich überall ein anderes Passwort verwenden?
Jedes wichtige Konto sollte ein anderes Passwort haben, denn heutzutage ist nicht mehr die Frage, ob wir überhaupt Opfer eines Passwort-Leaks werden, sondern WANN es passieren wird. Kommt es dazu (und das Risiko steigt täglich), können wir den Schaden minimieren, wenn wir für jedes Online-Konto ein anderes Passwort verwenden.
Wie kreiere ich ein stakres Passwort?
Um richtig gute Passwörter “erfinden” zu können, gibt es ein paar Tricks: Ihr könnt euch einen Satz überlegen, den ihr euch gut merken könnt und daraus ein Passwort kreieren. Zum Beispiel: Das ist ein richtig gutes Passwort! Daraus entsteht aus den Anfangsbuchstaben folgendes Passwort: Di1rgP!
Was wenn ich aus lauter (zu) guten Passwörtern eines vergesse?
Dafür legt ihr euch am besten eine Wiederherstellungsoption via E-Mail oder Telefon an. Falls ihr das Passwort vergisst, könnt ihr es zurücksetzen lassen.
Nützlich sind auch Passwort-Manager, die euch dabei unterstützen, den Überblick über all eure verschiedenen Passwörter zu bewahren. Es gibt verschiedene Passwort-Manager für die meisten Browser und Betriebssysteme. Google bietet mit dem Passwort-Manager Smart Lock ebenfalls eine Möglichkeit, die Passwörter für all eure Seiten und Apps zu verwalten. Der Manager kann euch aufgrund von eurem Surf-Verhalten auch vor verdächtigen Login-Versuchen warnen.
Was kann die Sicherheit meiner Passwörter weiter erhöhen?
Eine noch sicherere Login-Methode ist die Bestätigung in zwei Schritten. Mit dieser Funktion schützt ihr euer Konto mit einem Passwort sowie zusätzlich über euer Telefon. Ohne zusätzlichen Code, der eurem Handy gesendet wird, kann niemand auf euer Konto zugreifen. Ein Tool, um die Bestätigung in zwei Schritten einzurichten, ist der Google Authenticator. Er generiert auf eurem Smartphone Codes für die Bestätigung in zwei Schritten.
Security Key
Wenn ihr Google Chrome als Browser einsetzt, könnt ihr die Bestätigung in zwei Schritten auch mit dem Google Security Key benützen. Nur wenn der Stick eingesteckt und das Kennwort korrekt ist, köntn ihr auch einloggen.
Sorgloses Aufladen von Handys
Ein weiteres nützliches Tool ist ein Data Protecting USB-Kabel. Damit könnt ihr zum Beispiel am Flughafen oder im Hotel euer Handy laden, ohne Angst haben zu müssen, dass eure Daten “geskimmt” werden.
Wichtige Sicherheitseinstellungen für sicheres Surfen
Einstellungen im eigenen Google-Konto
Wenn ihr ein Google-Konto habt, könnt ihr dieses selbst verwalten und verschiedene Sicherheitseinstellungen selber anpassen:
- Im Privatsphärecheck könnt ihr die Einstellungen zu eurer Privatsphäre checken und sie nach euren Wünschen anpassen.
- Mit dem Sicherheitscheck könnt ihr euer Konto schützen, in dem ihr eure Sicherheitseinstellungen und Aktivitäten in nur wenigen Schritten überprüft.
- Ihr könnt auch eure Google-Aktivitäten steuern und überprüfen. Mithilfe dieser Tools könnt ihr entscheiden, wie ihr die Google-Dienste für euch personalisieren wollt. Ihr könnt zum Beispiel den Suchverlauf, angesehene Videos auf YouTube oder euren Standort auf Google Maps bearbeiten oder löschen.
- Über die Einstellung für Werbung könnt ihr auch festlegen, welche Informationen Google zur Einbindung von Werbung verwenden darf.
Wenn ihr ein Android Gerät habt, so bietet Google mit dem Android-Manager ein weiteres nützliches Tool an, mit welchem ihr
- euer Gerät lokalisieren könnt
- klingeln lassen könnt, um es z.B. zu Hause zu lokalisieren, auch wenn es auf lautlos gestellt ist
- das Gerät sperren lassen könnt, falls ihr das Gerät verloren habt
- euer Passwort ändern oder auch alle Dateien löschen könnt (nach dem Verlust)
- automatische Back-Ups eures Geräts bei Wlan-Verbindungen generieren könnt, so sind eure Informationen gesichert, auch wenn euer Gerät kaputt oder verloren geht
- eure Fotos und Aufnahmen automatisch sichern könnt, damit eure Erinnerungen nicht verloren gehen.
Sicherheitstools ermöglichen eine sicheren Raum für die ganze Familie
In Sachen “Kinder und neue Medien” verfolgen wir Eltern wahrscheinlich so ziemlich alle die “Spielplatz-Philosophie”, oder? Wir wollen unsere Kinder eigentlich frei spielen lassen aber doch vor den schlimmsten Gefahren schützen. Auch dafür bietet Google ein paar nützliche Hiflsmittel, um einen möglichst sicheren Raum für die ganze Familie zu bieten:
- Mit SafeSearch könnt ihr die Browser-Einstellungen verwalten und unerwünschte Suchresultate entfernen. Damit könnt ihr einen besseren Filter herstellen, um bei einer Suche unangebrachte Inhalte möglichst auszuschliessen. Diese Einstellung ist ein Muss für die ganze Familie und es gibt sie auch auf Youtube.
Besserer Filter für unangebrachte Inhalte
- Im Sicherheitscenter von Google gibt es die Rubrik “Familie”, in welcher Eltern die wichtigsten Grundsätze zur Jugendschutzkontrolle erfahren können
- Gerade in Familien, in denen alle auf dem gleichen Gerät arbeiten und spielen, macht es Sinn, mehrere Nutzerprofile einzurichten. Verschiedene Nutzerprofile auf dem gleichen Gerät können unterschiedliche Einschränkungen erhalten.
- Wer auf der Suche nach familienfreundlichen Apps ist, findet im Google Play Store unter “Familie” rasch altersgerechte Apps.
Mit Technik und Verstand zu sicherem Surfen im Internet
Mehr Sicherheit im Web ist für Google ein sehr wichtiges Anliegen. Das Google-Sicherheitsteam hat Safe Browsing entwickelt, um Websites mit Sicherheitsrisiken zu identifizieren. Nutzer und Webmaster können auf solche Websites hingewiesen und vor Schaden bewahrt werden. Anhand von Details zu den gefundenen Gefahren und den angezeigten Warnhinweisen möchte Google den aktuellen Stand der Websicherheit veranschaulichen und zu einem aufmerksameren Umgang mit dem Web anregen.
Täglich werden über Google Safe Browsing rund 10’000 neue gefährliche Seiten gefunden und rund 5 Mio. Warnmeldungen generiert, um die Nutzer vor Schäden zu schützen. Dazu zeigt Google den Nutzern von Google Chrome, Mozilla Firefox und Apple Safari Warnhinweise an, wenn sie auf Websites zugreifen, die personenbezogene Daten stehlen oder Software installieren könnten, um die Computer der Nutzer zu manipulieren.
Der Grundstein zum sicheren Surfen im Internet liegt bei uns Eltern
Als Eltern haben wir die Verantwortung, uns zu informieren, die Risiken zu kennen, als gute Vorbilder voran zu gehen und unsere Kinder zu instruieren. Welche Sicherheitsvorkehrungen wir Eltern treffen wollen, bleibt uns überlassen – doch die Risiken müssen wir zuerst einmal kennen und versehen, um beurteilen zu können, wie wr darauf reagieren wollen.
Mehr über Online-Sicherheit lernen könnt ihr im Sicherheitscenter. Zusätzliche Informationen zu Sicherheit und Privatsphäre findet ihr unter privacy.google.com, alle hilfreichen Tools zur Kontrolle der Privatsphäre und Sicherheit unter myaccount.google.com.
Wie sicher seid ihr im Internet unterwegs? Welche Tipps findet ihr gut? Welche Vorkehrungen habt ihr schon getroffen?
Weitere Beiträge zum Thema Medienkompetenz findet ihr in unserer Rubrik Medienkompetenz!
Danke an Google für die zur Verfügung gestellten Informationen sowie den beiden Yubico FIDO U2F Security Tools!