Siberia Ice Run: ein Reisebericht über die ersten Tage

Wir sind jetzt schon einige Tage unterwegs. Manches ist anders gelaufen als geplant. Hier ein bebilderter Reisebericht.

Unsere erste Nacht im Zelt lehrte uns bereits mehrere hilfreiche Lebensweisheiten, unter anderem, dass man bei minus fünfunddreißig Grad vor dem Einschlafen den Reißverschluss am unteren Ende des Schlafsacks kontrollieren sollte. Sonst wecken die kalten Füße einen alle paar Stunden auf.

Freischaufeln

Vor dem Schlafen gehen heißt es immer: Freischaufeln, bis man auf relativ festem Boden steht. Die entstehende Grube sammelt kalte Luft, weshalb man drumherum noch einen kleinen Graben anlegt. Falls man ein Zelt hat, welches dies aushält, kann man das Zelt zur besseren Isolation zusätzlich mit einer Schneeschicht bedecken.

Beim erstmaligen Kochen stellten wir  fest, dass weder unser Benzinkocher noch die Benzinlampe Druck aufbauen konnte. Seitdem sind wir alle gemeinsam auf den Brenner von Chris, einem unserer Mitreisenden, angewiesen.

Schlafplatz

Nachts war es kalt. Sehr kalt!
Nach dem wärmenden Frühstückstee gingen wir einen sonst nur von Schneemobilen befahrenen Weg an. Doch nach wenigen hundert Metern blieb unsere Ural liegen, lief nur noch auf einem Zylinder. Nach kurzer Diagnose entschieden wir die Zündspule zu wechseln. Bei den niedrigen Temperaturen wurde die Reparatur alle fünf Minuten von weiteren fünf Minuten, in denen wir unsere Hände aufwärmten, unterbrochen. Die erste Zündspule ging bei dem Versuch das Zündkabel zu befestigen kaputt.

Hier also noch eine Erfahrung: Durch die Kälte wird aller Kunststoff brüchig und spröde, und Metall zieht sich unterschiedlich stark zusammen, wodurch Schrauben sich teils lösen, andere unerwartet fest sind.

Mit der zweiten Zündspule hatten wir Erfolg. Und weiter ging die Fahrt. Der Pfad war von zwei kniehohen Mauern gesäumt, welche dazu dienten, dass LKW´s genau auf ihnen entlang balancieren können. Das bedeutete umgekehrt, dass die Motorräder zu schmal waren und zwischen den Mauern jede Unebenheit mitnahmen. Ich nahm gleich eine ganze Mauer nach einem halben Sprung etwas unsanft mit. Außer einem verbogenen Schalthebel ist  nichts passiert.

Reparatur

Da der Weg immer schwieriger wurde und alle drei Motorräder immer wieder stecken blieben, entschieden wir uns, umzudrehen. Auf dem Rückweg ins letzte Dorf trafen wir auf zwei Männer, welche wegen eines Motordefekts ihr Schneemobil stehen lassen mussten. Um ihnen die zwei Stunden Fußweg zu ersparen, luden wir sie auf und setzten sie im Dorf ab. Zum Dank wurden wir nicht nur zum Essen eingeladen, sondern auch gebeten zu übernachten.

Wir erfuhren viel über das Leben der Menschen in der sibirischen Wildnis, lernten neue kulinarische Köstlichkeiten kennen, ließen uns unsere Zukunft aus den Händen lesen und erhielten alle russische Namen.

Wir genossen die russische Gastfreundschaft und freuen uns jetzt auf die kommenden Tage!

Russische Gastfreunschaft

Zu dem weiteren Artikel zum Siberia Ice Run.


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