Shooting mit Claudia

Und wieder ein paar Bilder eines Shootings der letzten Wochen. Diesmal war ich mit der hübschen Claudia in Wald, Wiese und Stall im Ried. Normalerweise haust hier Mr. Ed, oder wie das Pferd von Claudia heißt. Aber der verbringt den Urlaub auf der Alm und so störte meine Blitzerei niemanden. Nur zwei Schweinderln waren etwas angepisst, dass Besuch da ist und ihnen nix zum Fressen verabreicht. Dafür machten sie permanent schweinischen Krawall und spielten sich auf, als stünden sie kurz vor dem Hungertod. Schon hart, dass sie noch bis zum Nachmittag warten mussten.

Ich weiß nicht, ob ich es schon einmal erwähnt habe: Ich bin ein fauler Fotograf. Ich plane meine Shootings nicht großartig vorab. Vielmehr treffe ich mich mit einem Menschen an einer Location und schaue was passiert. »Der Weg eröffnet sich beim gehen.« Ich glaube der Spruch stammt aus »Der Alchimist«. Auf jeden Fall trifft er ziemlich auf mich zu. Nicht nur beim Fotografieren. Schon oft ging ich aus dem Haus um mit einer Route im Kopf irgendwo wandern zu gehen und landete dann ganz wo anders. Nicht weil ich mich verlaufen hätte – das auch –, sondern weil ich mich sehr spontan für eine andere Richtung entscheiden kann.

Ich bin auch keiner, der lange für ein einzelnes Foto am Licht feilt. Ich habe großen Respekt vor Fotografen, die ihre Aufnahmen bis ins kleinste Detail planen, alles perfekt abstimmen und einrichten und dann einmal auslösen. Blamm! Das tolle Foto. Aber ich bin das halt nicht. Eigentlich bin ich viel zu hektisch als Fotograf. Deshalb kommt es nicht selten vor, dass ich ein Dutzend Aufnahmen verballere um dann zu entdecken, dass irgendwas nicht korrekt eingestellt war und die Bilder über- oder unterbelichtet sind.

Irgendwie weiß ich aber auch nicht, wie das gehen soll, mit Menschen zu arbeiten und dann mit einem Auslöser das perfekte Porträt im Kasten zu haben. Jedenfalls nicht mit Leuten, die keine professionellen oder geborenen Modelle sind. Ich arbeite gerne mit Laien. Sie sind nicht so perfekt und professionell. Nur kannst du einem Laien keine Anweisungen geben, was er machen soll. Jedenfalls kommt, wenn ich meine Laien anweise, nimm mal diese oder diese Pose ein, so gut wie immer ein Krampf raus. Die guten Bilder, die ich von ihnen erhasche, sind immer die, die aus ihnen heraus kommen. Dafür mache ich dann halt oft zwanzig oder vierzig Aufnahmen, um den natürlichen Gesichtsausdruck auf Bild zu haben. Das ist dann zwar nie das, was ich erwartet habe. Ich habe gelernt, dass ich von meinen Laien nichts erwarten darf. Ich muss einfach versuchen für sie eine Situation zu schaffen, in der sie sich möglichst locker fühlen können und für ein paar Momente vergessen, dass da einer mit einer Kamera um sie rum tanzt. Und dann kommen eigentlich immer auch gute Bilder raus.

Diesmal mit am Set:

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