Shitstorm gegen globuligläubige Krankenkasse

Auslöser war eine Studie – in Auftrag gegeben durch die Techniker Krankenkasse – , inwieweit eine homöopathische Behandlung den Krankenkassen höhere Kosten verursacht oder nicht. Die Antwort ist: Ja. Mehr Kosten. Siehe Studie.

Ein schlichtes Nachfragen per Twitter durch Dr. C. Lübbers, was denn nun die TKK mit dieser Studie anfängt, …

#Homöopathie verursacht bei 44.550 Patienten der @DieTechniker HÖHERE Kosten als die 'normale' Therapie!
Cui bono? https://t.co/bC4z54DIQv

— Dr. C. Lübbers (@drluebbers) March 6, 2017

… führte im Nachgang zu dem verhängnisvollen Tweet eines TKK-Mitarbeiters nachts um 1 Uhr – hier im Wortlaut:

Lieber@IlloSZ ,können sie uns saubere,wissenschaftliche Studien nennen, die die Nicht-Wirksamkeit von Homöopathie belegen?

— Die Techniker (@DieTechniker) March 7, 2017

Nachts noch wenig beachtet, brach dann am heutigen Tag ein Shitstorm über die Kasse hinein, mit verzweifelten Kontratweets der TKK, in denen sie sich noch mehr ins Abseits argumentierte:

@irishinneburg Nein. Die Aussage ist lediglich die, dass es dazu verschiedene Meinungen gibt

— Die Techniker (@DieTechniker) March 6, 2017

Es gehört zu unserem gesetzlichen Auftrag, besondere Therapieformen zu fördern/ anzubieten. #Homöopathie (1/4)

— Die Techniker (@DieTechniker) March 7, 2017

Manche Replies des „Die Techniker“-Tweeters finden sich gar nicht mehr online (oder ich bin zu doof), aber da war dann seitens der TKK von „Bedarf“ die Rede, die das Bezahlen der Homöopathie rechtfertige und dem „Wunsch der Versicherten“ etc.

Der Rest ist Legende – hier Stern Online zum Shitstorm

Hier der gesammelte Tweet-Thread.

Im Laufe des Tages ruderte die TKK zurück und bedauerte, dass die Wogen so hochgeschwappt seien. Eins zeigt die Twitterhaltung jedoch deutlich:
– Krankenkasse übernehmen Kosten für Behandlungen, die ohne Wirksamkeitsnachweis arbeiten.
– Sie profilieren sich damit auf dem Markt gegenüber anderen Krankenkassen, es geht um Kundenacquise.
– Für viele Patienten bedeutet das eine Adelung der Glaubuli: „Meine Krankenkasse übernimmt das, dann wird es wohl auch wirken.“

Wer etwas anderes von der Krankenkasse erwartet – evidence based medicine – , sollte sich aktiv mit seinem Kundenberater auseinandersetzen.


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