Nach eigenen Angaben will der Ölkonzern das Ölleck an einer Nordsee-Plattform unter Kontrolle haben. Doch jetzt wurde ein zweites Leck an der gleichen Plattform entdeckt, durch das Öl in die Nordsee fließt.
Das auslaufende Öl wurde von einem Hubschrauber aus entdeckt. Momentan arbeite man daran, das neue Leck zu finden, um es dann zu schließen. Aus dem ersten Ölleck sind seit vergangenem Mittwoch nach Schätzungen etwa 215 Tonnen Öl in die Nordsee geflossen.
Man arbeite unter Hochdruck daran, das zweite Leck zu finden und zu reparieren. Jedoch sei die Infrastruktur unter Wasser sehr komplex und das zweite Leck soll an einer sehr komplizierten Stelle liegen, so der Ölkonzern. Shell betont, dass von den rund 215 Tonnen Öl, die in die Nordsee geflossen sind, der größte Anteil Schlamm und andere Bestandteile sind. In der angegebenen Menge sei nur eine Tonne reines Öl enthalten.
Die Shell-Plattform „Gannet Alpha“ liegt etwa 180 Kilometer östlich von Aberdeen. Verglichen mit dem Untergang der BP-Plattform „Deepwater Horizon“ im April 2010 und der Menge Öl die ins offene Meer geflossen sind, ist der Zwischenfall bei Shell noch harmlos. Die BP-Plattform verlor damals fast eine Million Tonnen Öl, die am Golf vonMexiko die Strände verseuchte.
Umweltschützer kritisieren die Informationspolitik von Shell heftig. Das Unternehmen habe nach dem Entdecken des ersten Öllecks zwei Tage gewartet, bis die Öffentlichkeit informiert wurde.