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“…Anfangs erschrak Rapunzel gewaltig, als ein Mann zu ihr hereinkam, wie ihre Augen noch nie einen erblickt hatten. Doch der Königssohn fing an, ganz freundlich mit ihr zu reden, und erzählte ihr, dass von ihrem Gesang sein Herz so sehr sei bewegt worden, dass es ihm keine Ruhe gelassen und er sie selbst habe sehen müssen. Da verlor Rapunzel ihre Angst, und als er sie fragte, ob sie ihn zum Manne nehmen wollte, und sie sah, dass er jung und schön war, so dachte sie: Der wird mich lieber haben als die alte Frau Gotel, und sagte “Ja!” …”
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“So wanderte er einige Jahre im Elend umher und geriet endlich in die Wüstenei wo Rapunzel mit den Zwillingen, die sie geboren hatte, einem Knaben und einem Mädchen, kümmerlich lebte. Er vernahm eine Stimme, und sie deuchte ihm so bekannt.”
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Was realistischer ist, als der Text andere Märchen. Und tolerant – die beiden waren schließlich nicht verheiratet. Nach Schande, ob der beiden unehelichen Kinder, hört sich das Märchen ebenfalls nicht an. ut, dass es zu Zeiten der Grimm-Brothers die BPjM – die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien – noch nicht gab. Man hätte dies Märchen wohl auf einen Index gesetzt.
Anyway: Rapunzel verdient sich das Prädikat “Made in Germany”