Serienstart: Wie bleibe ich den Tag über achtsam?

Jeder Tag ist ein kostbares Geschenk. Jeder Tag ist es wert, in seiner ganzen Fülle wahrgenommen und gelebt zu werden. Und jeder Tag schmeckt so, wie ich ihn am Morgen würze. Wenn ich also achtsam und liebevoll leben möchte, dann fange ich damit am besten noch vor dem Aufstehen an.

Dies ist der Start einer Artikelserie, in der ich in loser Folge von den guten Gewohnheiten erzähle, die mir persönlich dabei helfen, immer achtsamer und liebevoller zu werden.

Teil 1: Achtsam starten

Ich liebe das Leben und bin überaus dankbar für jeden neuen Tag, der mir geschenkt wird. Und ich bin mir auch bewusst, dass es zum größten Teil an mir selbst liegt, was ich daraus mache. Ich will jeden Augenblick dieses neuen Tages voll auskosten und für die Dinge nutzen, die mich beflügeln und inspirieren.

Meiner Erfahrung nach sind klare Gedanken und gute Gefühle das beste Fundament für einen gelungenen Tag, deshalb beginne ich direkt nach dem Aufwachen damit, an das zu denken, was mir wichtig ist und mir guttut.

Einstimmung auf den Tag

So wie ein Geiger vor seinem Spiel die Saiten seines Instruments stimmt, um eine wohlklingende Musik zu erzeugen, beginne auch ich jeden neuen Tag damit, dass ich mich positiv einstimme, bevor ich die Bühne des Lebens betrete und meine Melodie zum Besten gebe. Wie das genau aussieht, beschreibe ich Dir hier an einem typischen Beispiel:

5:55 Uhr. Ein neuer Tag beginnt. Noch bevor der leise Harfenton meines iPhones erklingt, holt mich mein innerer Wecker bereits sanft aus meinen angenehmen Träumen. Ich habe gut geschlafen und fühle mich pudelwohl und wie neu geboren.* Wie eine Katze recke und strecke ich mich genüsslich, lege mich dann bequem auf den Rücken, lächle still in mich hinein und richte meine ganze Aufmerksamkeit auf das Kommen und Gehen meines Atems. Deutlich spüre ich, wie die Luft in meine Nase ein- und wieder ausströmt.

Nach drei oder vier Atemzügen bin ich vollkommen entspannt und beginne mit meiner Einstimmung auf den neuen Tag. Dafür gehe ich in etwa 15 Minuten Schritt für Schritt die wichtigsten Bereiche meines Lebens durch und stelle mir in allen Einzelheiten vor, was ich daran mag und wie ich sie heute gestalten möchte.**

Nach und nach tauchen Bilder auf und ich sehe deutlich vor mir, wie ich die Zeit, die mir heute wieder geschenkt wird, nutze, um das pralle Leben zu entdecken und mit allen Sinnen zu erfahren und zu genießen. Mit jedem Gedanken sinke ich tiefer in meine Vorstellung davon, wie ich den heutigen Tag wieder voller Freude und Liebe erlebe, viel Neues lerne und so meinen Weg einen großen Schritt weitergehe. Immer stärker macht sich in mir das Gefühl breit, dass auch dieser Tag mir wieder zahlreiche Möglichkeiten bieten wird, vieles von dem zu verwirklichen, was ich mir an Gutem und Schönem, an Harmonie und Glück wünsche.

Freiheit

Selbstbestimmung ist mir sehr wichtig. Deshalb male ich mir gerne aus, wie ich mir auch heute wieder die Freiheit nehme, so zu leben, wie ich möchte, und mit meiner Zeit zu tun, was ich für richtig halte. Und ich verpflichte mich mir selbst gegenüber dazu, die Verantwortung für mein Denken, Fühlen und Handeln zu übernehmen.

Frei sein bedeutet für mich, immer meine eigene Wahl treffen zu können. Vor meinem geistigen Auge sehe ich deutlich eine Entscheidung, die an diesem Tag ansteht. Ich stelle mir vor, wie ich dabei auf meinen Verstand ebenso höre wie auf meine innere Stimme und so meinem wahren Wesen gerecht werde. Und ich nehme mir vor, heute alles freiwillig zu tun, was ich tun will und soll. Denn nur dann tue ich es auch gern.

Ich sehe meine leeren Hände vor mir, denn um frei zu sein, will ich mich auch heute wieder im Loslassen üben. Ich lasse los in der Gewissheit, dass immer Besseres nachkommt. In unendlichem Vertrauen darauf, dass es etwas gibt, das mich auch heute wieder durch den Tag führt, lasse ich den Dingen ihren Lauf. Ich bin ganz sicher, dass ich auch heute wieder alles bekommen werde, was ich brauche, und dass alles, was heute geschieht, zu meinem Besten ist.

Eine wesentliche Voraussetzung dazu ist meine Gesundheit. Ich spüre kurz in meinen Körper hinein und bin ausgesprochen froh und dankbar, dass ich mich auch heute wieder so wohl fühle. Ich liebe dieses wundervolle Gefühl, meine körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte voll nutzen zu können. Und selbstverständlich nehme ich mir auch heute wieder genügend Zeit, diese Kräfte zu bewahren und weiter zu steigern.

Liebe

Das Wichtigste ist die Liebe. Die Liebe zu allem, was mich umgibt; die Liebe zu allem, was ich tue; die Liebe zu mir selbst; die Liebe zum Leben. Die Gesichter meiner Liebsten erscheinen vor meinem geistigen Auge. Ich werde mir heute viel Zeit für sie und auch für andere Menschen nehmen. Und ich werde mich heute wieder im Geben üben. Je mehr ich gebe, desto reicher werde ich selbst.

Deshalb setze ich mir heute das Ziel, das Leben für mich und jedes andere lebendige Wesen noch lebens- und liebenswerter zu machen. Ich sehe, wie ich durch den Tag gehe und jede Gelegenheit erkenne, die unerschöpfliche Freude und Zuversicht, mit denen ich gesegnet bin, weiterzugeben und damit mehr Licht in diese Welt zu bringen und ein wenig mehr Frieden zu schaffen.

Ich freue mich schon jetzt auf jeden Menschen, der mir heute begegnen wird. Ich liebe die Menschen und achte sie. Deshalb nehme ich jeden so an, wie er ist. Jeder von ihnen ist einzigartig und hat eine besondere und ganz persönliche Aufgabe. Ich behandle jeden Menschen so, wie ich selbst behandelt werden möchte. Von allen nehme ich zunächst das Beste an und begegne jedem mit Offenheit und Freundlichkeit und schenke ihm ein strahlendes Lächeln.

Ich sehe deutlich, wie ich heute auf andere zugehe und mein Gegenüber anspreche. So lerne ich viele nette und interessante Menschen kennen. Und wer weiß, vielleicht ist ja ein künftiger Freund oder eine Freundin darunter? In jedem Fall lerne ich daraus.

Mein Körper strafft sich automatisch und mein Lächeln verstärkt sich, als ich mir vorstelle, wie ich bei meinen Gesprächen auch auf meine Körpersprache achte, auf Mimik und Gestik. Vor allen Dingen bin ich offen und direkt und zeige mich so, wie ich bin. Und ich sage, was ich meine und fühle. Ich stehe zu mir.

Meine Anerkennung dem anderen gegenüber bringe ich dadurch zum Ausdruck, dass ich das Gute an ihm suche und es ausspreche. Ich bemühe mich auch heute wieder, jedem etwas Nettes zu sagen. Damit zeige ich ihm, dass ich ihn schätze. Ein kleines Kompliment, ein kleines Lob verlangt nur ein wenig Aufmerksamkeit und gibt dem Empfänger so viel. Und auch ich fühle mich besser. Außerdem fallen mir so immer mehr schöne Dinge in meinem Leben auf.

Ich lasse meinen Gesprächspartner ausreden und höre achtsam zu. So verstehe und lerne ich mehr. Wer immer mir heute auch begegnen mag, ich werde dankbar für diejenigen sein, die mit mir übereinstimmen, und erst recht für diejenigen, die andere Auffassungen vertreten, mich herausfordern und mir dadurch helfen, neue Möglichkeiten zu sehen. Jeder Mensch, den ich heute treffe, hat eine Botschaft für mich. Und dafür bin ich dankbar.

…   …   …

Alles, was ich heute tue, tue ich achtsam und liebevoll. Und ich tue es mit ganzem Herzen, denn alles, was ich heute tue ist wichtig. Schon morgen wird dieser kostbare Tag für immer vergangen sein, und dann lässt er mir das zurück, was ich heute aus ihm mache.

Daher bin ich für jedes Ereignis dankbar und glücklich darüber, weil ich weiß, dass alles letztlich wesentlich ist und meiner seelischen Entwicklung dient. Ich beginne nun diesen herrlichen Tag in dem festen Vertrauen, dass er erfreulich und erfolgreich verlaufen wird. Es wird wieder ein fantastischer Tag werden, der voller Wunder steckt, die ich entdecken darf. Ich gebe ihm gerne die Chance, der beste Tag meines bisherigen Lebens zu werden.

Ich freue mich auf diesen funkelnagelneuen Tag, auf die vielen neuen Erfahrungen, die ich heute wieder machen werde, und auf die vielen neuen Erkenntnisse, die ich heute wieder gewinnen darf.

Ich beschränke ich mich hier erst einmal auf die zwei Gebiete Freiheit und Liebe. Die Übung umfasst natürlich noch die restlichen meiner wichtigsten 7 Lebensbereiche, nach denen auch die Struktur dieser Seite aufgebaut ist. Doch ich denke, das Prinzip ist klar geworden.

* Natürlich gibt es hin und wieder auch einen Morgen, an dem ich alles andere als hellwach und gut gelaunt bin. Dann tue ich erst einmal etwas für meine Stimmung, bevor ich diese Übung durchführe. Denn damit meine Gedanken die nötige Kraft entwickeln können, ist es erforderlich, dass ich mich richtig gut fühle.

** Inzwischen ist mir diese Methode in Fleisch und Blut übergegangen. Anfangs habe ich zur Unterstützung eine CD laufen lassen, die mir mit kurzen Anweisungen und gezielten Fragen dabei geholfen hat, bei der Sache zu bleiben.

Über diese Serie:

Es ist so leicht, über liebevolle Achtsamkeit zu schreiben. Eine ganz andere Sache ist es, diese Haltung auch jeden Tag und in den unterschiedlichsten Situationen beizubehalten. Mir selbst helfen dabei unter anderem kleine Rituale. In dieser Artikelserie kannst Du mich ein wenig durch den Tag begleiten und meine „Achtsamkeits-Inseln“ kennenlernen.

  • Teil 1: Achtsam starten
  • Teil 2: Achtsam duschen (in Vorbereitung)
  • Teil 3: Achtsam schreiben (in Vorbereitung)
  • Teil 4: Achtsam essen (in Vorbereitung)
  • Teil 5: Achtsam gehen (in Vorbereitung)
  • Teil 6: Achtsam zuhören (in Vorbereitung)
  • Teil 7: Achtsam leben (in Vorbereitung)

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