Um in Amerika voranzukommen, brauchst du einen Schwanz und einen Traum. Niemand weiß dies besser als Ray Drecker (dumpf, aufmüpfig, treudoof: Thomas Jane). Frau weg, Kinder weg, Haus abgebrannt, Job gefährdet. Um sich nichtsdestotrotz über Wasser zu halten, entdeckt der erfinderische Vorzeigeamerikaner wahrlich sein talentförderndes "Instrument". Natürlich muss "Hung" in Detroit spielen – eine Chiffre der Verwüstung, der Abrüstung, der Krise, leergeräumten, verrotteten Gebäuden und einer desolaten Wirtschaftlichkeit. [...] Früher war Drecker ein Blitzlichtstar auf dem Spielfeld, heute ist er der Coach neben sich und dem, was vom Spielfeld übrig ist. Seine männlichen Qualitäten als desillusionierter Callboy (mit im Schlepptau: eine blockierte Dichterin als verzagte Geschäftszuhälterin) komprimiert diese kleine, feine, pointiert verknappte Staffel einer kleinen, feinen, pointiert verknappten (HBO-)Serie auf einen notgeilen Schrei, der unwillkürlich jener notgeilen, trainierten Nachbarin herausrutscht, die sich als Testerin seines "fetten Schwanzes" freiwillig meldet, so laut, so fessellos, so triebbefreiend, dass prompt die Nachbarschaftshäuser davon Wind bekommen müssten. [...]
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