Auch wieder so eine Frage … Müssen ältere Hunde ein spezielles Futter bekommen? Oder anders gefragt: haben ältere Hunde andere Ansprüche an die Ernährung als jüngere? Tja … was meinst du?
Werfen wir zunächst wieder einen Blick in die Natur. Fressen ältere Wölfe etwas anderes als ihre jüngeren Artgenossen? Da das Angebot für alle gleich ist, werden ältere Wölfe sich wohl kaum von etwas anderem ernähren, als junge Wölfe. Aber – wenn sie krank werden, oder sich nicht mehr ausreichend ernähren können (z.B. weil ihr Gebiss nicht mehr so mitmacht), dann sterben sie.
Unterscheiden sich ältere Hunde von älteren Wölfen?
Ja! Denn hier kommt nun ein wichtiger Unterschied zum Wolf:
Merke: Da unsere Hunde sich nicht selber versorgen müssen, sondern wir Menschen das übernehmen, können wir auf eben solche Umstände u. a. durch die Ernährung Einfluss nehmen. Wölfe, die in freier Wildbahn leben, sterben um einiges früher, als Wölfe, die in Gefangenschaft leben. Der Grund hierfür könnte u. a. z.B. damit zusammen hängen, dass in freier Wildbahn den Bedürfnissen eines älteren Wolf nicht immer Rechnung getragen werden kann.
Die Menschen jedoch können (und sollten auch) mit der Ernährung durchaus Einfluss nehmen darauf, wie gesund ein älterer Hund ist und bleibt, indem diese seinen speziellen Bedürfnissen angepasst wird.
Anders herum betrachtet jedoch, sind gerade in der heutigen Zeit viele Probleme, die ältere Hunde haben, auf eine schlechte Ernährung in jüngeren Jahren zurück zu führen. Denn viele Krankheiten, die Hunde – besonders im Alter – in der heutigen Zeit haben, sind aus falscher Ernährung entstanden (sehr häufig durch Fertigfutter).
Und wie sind denn diese besonderen Bedürfnisse der älteren Hunde?
Merke: Ein wichtiger Faktor ist der Trend zu Übergewicht, besonders bei älteren Hunden. Das stellt natürlich nicht nur ein optisches Problem dar, sondern vor allem ein gesundheitliches. Denn Hunde, die unter Übergewicht leiden, sind z.B. anfälliger für Erkrankungen des Bewegungsapparats, Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes und haben auch eine geringere Lebenserwartung. Übergewicht zu vermeiden, ist also ein wichtiger Faktor.
Ein paar “Altersleiden”:
- Wie bei uns Menschen, ist es auch bei Tieren so, dass ihr Stoffwechsel sich im Alter verlangsamt und es kommt oft noch eine Bewegungsunlust hinzu, was das Ganze dann noch verstärkt.
- Sehr oft haben ältere Hunde Zahnprobleme, können nicht mehr so gut alles kauen und zerkleinern.
- Oft haben sie auch einen verminderten Appetit, was so manchen zum Futtermäkeler werden lässt. Und auch ihre Geruchs- und Geschmacksempfindungen lassen nach.
- Viele Körperfunktionen schalten einen Gang runter und Nährstoffe können nicht mehr so gut gespeichert werden, auch die Regenerationsfähigkeiten lassen nach.
- Sehr häufig leiden ältere Hunde an Nierenerkrankungen.
- Auch Erkrankungen am Bewegungsapparat sind bei älteren Hunden sehr häufig.
Merke: ältere Hunde haben also einen niedrigeren Grundumsatz, trotzdem einen erhöhten Bedarf an Nährstoffen, sind wählerischer in Punkto Geruch und Geschmack, brauchen eventuell jedoch (z. B. bei Zahnschäden)zerkleinerteres Futter, brauchen verstärkte Unterstützung des Bewegungsapparats, brauchen genügend Eiweiß, bei Nierenerkrankungen jedoch wiederum weniger.
Du siehst, es macht durchaus Sinn, einem älteren Hund ein Futter für ältere Hunde zu geben. Denn seinen speziellen Bedürfnissen kann und sollte Rechnung getragen werden.
Wenn du jetzt aber losgehst, um in einem Geschäft Futter für deinen Senior zu kaufen, wirst du vor einer unüberschaubaren Vielzahl von Angeboten stehen und ein Problem haben, zu entscheiden, welches Futter davon für deinen Hund geeignet sein kann.
Vor allem, wenn dein Hund schon an dem einen oder anderen Zipperlein leidet, ist es wichtig, auf seine individuellen und speziellen Bedürfnisse einzugehen. Deshalb macht es wenig Sinn ein angebotenes Standartseniorfutter zu kaufen.
Wir empfehlen dir, zunächst einmal zu schauen, was dein Hund überhaupt für spezielle Bedürfnisse hat. Dann macht es Sinn, ein Futter auszuwählen, das in seiner Zusammensetzung hochwertig ist. Diesem Futter kann man dann eventuell noch Ergänzungen zufügen, die für deinen Hund Sinn machen. Am allerbesten kannst du natürlich Einfluss nehmen, wenn du die Rationen selber zusammen stellst. Wenn das für dich überhaupt nicht in Frage kommt, gibt es aber auch Fertigfutter, das hochwertig zusammengesetzt ist.
Merke: Seniorenfutter aus dem Geschäft für Tierfutter halten wir eher für nicht geeignet. Zumindest sollte man genau prüfen, ob die Inhalte für die Bedürfnisse des älteren Hundes wirklich Sinn machen. Besser ist es, ein hochwertiges Futter auszuwählen und dieses mit entsprechenden Ergänzungen zu komplementieren.
Damit du es im Geschäft leichter hast, werden wir dir im nächsten Teil ein wenig erklären, worauf du bei den Zutatenlisten achten solltest. Hilfreich sind hier natürlich auch unsere Artikel über die Deklarationen von Futtermitteln.
Bis dahin wünschen wir dir und deinem Hund eine schöne Zeit, macht es gut …
Herzliche Pfotengrüße und bis Dienstag
Lucy und Anke
