Ich bin gerade zurück aus meinem Spanienurlaub in Lloret de Mar. Der Urlaub war unglaublich lustig und eine tolle Erfahrung. Sechs Freundinnen allein im Urlaub. Teilweise anstrengend, aber natürlich auch sehr zusammenschweißend. Sie haben mich auch zu diesem Post inspiriert. Als sich jeden Tag alle angezogen und fertiggemacht haben, ist mir vor allem eins aufgefallen: Unzufriedenheit. "Heute sitzen meine Haare nicht", "Der Pickel ist so auffällig", "Bauchfrei kann ich dieses Jahr nicht mehr tragen", "in der Hose sehe ich dick aus", ...
Ich schaue sie mir an. Alle sehen aus, wie immer. Schön und jede unterschiedlich. Wenn ich ihnen widerspreche - Naserümpfen.
Ich schaue in den Spiegel und will gerade sagen: "Och ne, heute haben sich die Locken echt hässlich gelockt", halte aber inne, als mir auffällt, dass ich genauso bin. Typisch Mädchen. Diese kleinen Dinge, die uns stören, sehen wir eigentlich nur selber, weil wir denken, dass wir uns selbst am besten kennen. Ich glaube, das ist nicht wahr.
Wenn wir in den Spiegel gucken, hat jeder so seinen eigenen Spiegelblick. Meistens sind wir frisch geschminkt, oder gerade dabei. Unser gegenüber kennt uns jedoch besser. Vor allem Freunde, die uns genau kennen. Sie wissen, wie wir nach 8 Stunden Schule aussehen, nach einer Partynacht, beim Essen, beim Reden, kennen unsere Mimik besser, als wir selber sie kennen. Auf genau diese kleinen Dinge, die uns an unserm Spiegelbild am meisten ärgern achten sie nicht und das tut niemand.
Glatte blonde Haare erscheinen uns immer glatt und blond, auch wenn am Hinterkopf plötzlich eine kleine Welle ist, die uns vor dem Spiegel fast in den Wahnsinn treibt und solange der Pickel keinen Durchmesser von einem Zentimeter hat und mitten auf der Nase prangt, wird niemand ihn sehnen. AUßER: Wie erinnern unsern Gegenüber daran, indem wir pausenlos an unserm Äußeren herummäkeln.
Das alles muss ich mir selber auch ständig ins Gewissen rufen, weil es natürlich auch was Befreiendes hat loszuwerden, was einen gerade so richtig schön stört.