selbst.gemacht statt selbst.gekauft – Backpulver

Verpackungsmüll und unnötige Zusatzstoffe in unserer Nahrung zu vermeiden steht auch bei meinem “selbst.gemacht statt selbst.gekauft”-Tipp in dieser Woche wieder einmal im Vordergrund.

Ich habe noch kein Backpulver gefunden, das nicht in Plastik verpackt wäre. Abgesehen davon enthält das handelsübliche Backpulver Phosphate und die will ich nicht in meinem Kuchen haben. Aber auch das Bio-Backpulver mit Weinstein, welches phosphatfrei ist, wird nur in Plastik verpackt verkauft.

Heute möchte ich ein paar Infos zum Thema geben und Rezepte für selbst gemachtes Backpulver vorstellen.

plastikfrei - meine Tortenglocke aus Glas

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allgemeine Infos

Backpulver wird als Triebmittel beim Backen eingesetzt. Unter Einwirken von Wärme, Flüssigkeit und Säure entsteht CO², wodurch der Kuchen locker und flaumig wird.

Das handelsübliche Backpulver enthält Natriumhydrogencarbonat (Natron), welches in Verbindung mit einer Säure – oft Dinatriumdihydrogendiphosphat oder Monocalciumorthophosphat – die gewünschte Reaktion zeigt. Phosphate sind für unseren Körper bedenklich und stehen in Verdacht, die Entstehung von Krebs zu fördern.

Eine mögliche Alternative im Handel ist Weinstein-Backpulver, welches phosphatfrei ist. Als Säuerungsmittel ist Weinstein enthalten, das sich bei der Weinherstellung in Fässern ablagert. Weinstein-Backpulver besteht aus Natriumhydrogencarbonat (Natron), Kaliumhydrogentartrat (Weinstein) und Maisstärke (Trennmittel).

die Alternative – selbst.gemacht

Backpulver kann man ganz einfach selbst herstellen. Die Grundzutat ist bei allen gezeigten Variationen Natron (Natriumhydrogencarbonat), auch unter dem Namen “Speisesoda” bekannt, welches man in der Apotheke bekommt. Ich nehme mein Glas zum Einkauf mit und bekomme es ohne weiteren Verpackungsmüll direkt abgefüllt.

Vielleicht hast Du Natron ja auch bereits zu Hause, weil Du das Rezept für Deo selbst.gemacht ausprobiert hast?

Backpulver mit Vitamin C

2 Teelöffel Ascorbinsäure (Vitamin C)
2 Teelöffel Maisstärke
1 Teelöffel Natron

Alle Zutaten untereinander gut vermischen und anschließend unter das Mehl mischen. Diese Menge reicht für 500 gr Mehl, bei weniger Mehl bitte die Zutatenmenge anpasssen.

Das Rezept lässt sich jedoch leider nicht auf Vorrat herstellen, da die Zutaten sehr reaktionsfreudig sind und zu verklumpen beginnen.

Natron und Ascorbinsäure bekommt man in der Apotheke, Maisstärke im Lebensmittelhandel.

Backpulver mit Zitronensäure

60 g Natron
50 g Zitronensäure
15 g Silicium (Kieselerdepulver)
30 g Maisstärke

Alle Zutaten gut vermengen und in einem Glas OHNE Metallteile aufbewahren. Durch die Zitronensäure würde der Metalldeckel angegriffen werden. Die Kieselerde kann ersatzlos gestrichen werden, da diese auf die Triebkraft vom Backpulver keine Wirkung hat.

Man verwendet 16g dieser Mischung auf 500g Mehl bzw. anteilig die nötige Menge.

Natron und Kieselerdepulver bekommt man in der Apotheke, Maisstärke und Zitronensäure im Lebensmittelhandel.

Weinstein-Backpulver

50 gr Natron
100 gr Weinsteinpulver
50 gr Maisstärke

Alle Zutaten gut vermengen und in einem Glas OHNE Metallteile aufbewahren. Durch die Weinsteinsäure würde der Metalldeckel angegriffen werden. Man verwendet 20g dieser Mischung auf 500g Mehl bzw. anteilig die nötige Menge.

Natron und Weinsteinpulver bekommt man in der Apotheke, Maisstärke im Lebensmittelhandel.

Es geht auch noch einfacher

Wenn man die Eigenschaften von Natron berücksichtigt, besteht die Möglichkeit, Natron pur als Backpulverersatz zu verwenden.

Natron kann nur in Verbindung mit Säure und Flüssigkeit reagieren. Wenn der Kuchenteig bereits mit sauren Zutaten hergestellt wird (Sauermilch, Orangen- oder Zitronensaft) ersetzt Natron pur ohne weiteres Zutun problemlos das Backpulver.

Auf 500 gr Mehl mischt man einen Teelöffel Natron ins Mehl.

Ergänzend anzumerken ist, dass Natron die Säure neutralisiert. Wenn ein säuerlicher Geschmack im Kuchen erwünscht ist, muss die saure Komponente erhöht werden.

Minimalismus beim Backpulver

Minimalismus beim Backpulver

Falls keine sauren Zutaten im Kuchenrezept enthalten sind, mischt man neutralen Essig oder Zitronensaft in den Kuchenteig.

Auf fünfhundert Gramm Mehl verwendet man einen Teelöffel Natron sowie fünf Esslöffel Essig oder Zitronensaft.

Da Natron die Säure neutralisiert, schmeckt der Kuchen weder nach Essig noch nach Zitrone, wird aber aufgrund der Reaktion von Natron mit der Säure ganz wunderbar flaumig.

Achtung:
Das Natron unbedingt mit dem Mehl gut vermengen und als letzte Zutat zügig einarbeiten, da das Natron mit dem Zitronensaft sehr schnell reagiert.

mein Weg

Ich habe die verschiedenen Rezepte ausprobiert und im Ergebnis keinen wesentlichen Unterschied erkennen können.

Daher bevorzuge ich wie immer den einfachsten und natürlichsten Weg und verwende Natron pur in Verbindung mit Zitronensaft.

Dazu presse ich von Zeit zu Zeit einige Zitronen aus und friere sie in Eiswürfelbehältern (aus Silikon) ein. Sobald sie gefroren sind, können sie in einen Tiefkühlbehälter (z.B. aus Glas) umgefüllt werden.

Diese Zitroneneiswürfel sind sehr schnell aufgetaut und lassen sich je nach Mehlmenge gut dosieren.

Fazit: Nie wieder gekauftes Backpulver!
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Im Index selbst.gemacht findest Du eine Übersicht über alle bisherigen DIY-Beiträge.



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