Selbstdisziplin alleine reicht nicht

13.03.2013: In einem Beitrag vor zwei Wochen, war ich auf drei wenig Gewinn versprechende Verhaltensweisen eingegangen: unbestimmt sein, zögern und aufgeben. Heute gehe ich auf die dahinterliegende Psychologie ein. Sie erhalten einen Einblick, wie Sie diese Haltungen an der Börse vermeiden können. Mein Tip: Halten Sie Ihr Engagement im Gleichgewicht.

Der erste Hinweis ist einfach. Tun Sie einfach das Gegenteil von dem, was keinen Erfolg verspricht - vgl. Artikel. Seien Sie nicht unbestimmt und formulieren Sie klare Ziele. Zögern Sie nicht, wenn Sie verkaufen sollten. Geben Sie nicht auf, wenn die Kurse sich nicht so entwickeln wie Sie erwartet hatten. Überarbeiten Sie lieber Ihre Strategie und hinterfragen Sie Ihre Ziele und sich selbst.

Das ist leicht gesagt. Doch wie können Sie es schaffen, Absichten erfolgreich umzusetzen? Dazu betrachte ich drei psychologische Merkmale.

Selbstdisziplin ist gut

SelbstdisziplinEinige Experten schwören auf Selbstdisziplin. Sie nennen es auch mentale Stärke oder Tradingdisziplin. Psychologen nennen es Selbstkontrolle. Es geht darum, eine Sache durchzuziehen. Dabei verengt man sein Bewusstsein auf das Erreichen eines Anlageziels oder einer Tradingabsicht. In der Tat müssen Emotionen zurückgestellt werden.

Stellen Sie sich vor, Sie besitzen eine Aktie und haben sich vorgenommen, sie bei einem Rückgang von 15% zu verkaufen. Erreicht nun der Wert diese Stoppmarke, müssen sie diszipliniert handeln. An dieser Stelle ist es notwendig, Hoffnungen auf einen schnellen Wiederanstieg auszuschalten. Auch ein automatisch ausgelöster Stopp muss keine Rettung sein. Oft genug hörte ich von einem sofortigen Wiedereinstieg, nachdem der Stopp ausgelöst wurde.

Emotionen sind auch gut

Emotionen beim TradingWenn sich Ihr Depot positiv entwickelt, dann müssen Sie nicht diszipliniert sein. Sie können sich entspannt zurücklehnen oder mit Begeisterung Ihre Strategie optimieren. Menschen brauchen Emotionen wie die Luft zu atmen.

Positive Emotionen sind notwendig um eine erfolgreiche Investition in Ihrem Erfahrungsschatz abzuspeichern. Haben Sie eine Aktie mit Gewinn verkauft, sagt Ihnen Ihre Freude: ‚Hier habe ich etwas richtig gemacht.‘ Sie erfahren wie es läuft und reichern Ihren Erfahrungsschatz an.

Auch negative Gefühle, die durch einen Verlust verursacht wurden, dienen dazu den Erfahrungsschatz anzureichern. Nur so kann ein Anleger wirklich dazulernen und wahre Erfahrungen sammeln.

Gleichgewicht ist besser

Manch einer wird nun fragen: Was soll ich tun? Emotionen ausschalten oder sie einschalten?

Die Schwierigkeit und auch die Kunst erfolgreich zu handeln liegt darin, im richtigen Moment umschalten zu können - umschalten von einem entspannten Zustand in eine disziplinierte Handlungsweise.

Gleichgewicht beim TradenWer in der Lage ist, die eine oder andere Haltung im richtigen Moment zu aktivieren, besitzt eine Voraussetzung, um erfolgreich an der Börse zu agieren. Leider ist das leichter gesagt als getan. Alle Menschen bringen bestimmte Grundhaltungen mit. Der eine handelt eher im Einklang mit seinen Emotionen und aus seinem Erfahrungsschatz heraus. Der andere handelt zielgerichtet und erfolgsorientiert wie ein automatisches Handelssystem. Überlegen Sie also zuerst, wie Ihre Grundhaltung aussieht.

Wer über beide Haltungen verfügt - Selbstdisziplin und Zugang zu seinem Erfahrungsschatz, besitzt eine erste Voraussetzung für langfristigen Erfolg an der Börse. Die zweite Voraussetzung, die Kunst im richtigen Moment umzuschalten zwischen Handlung und Emotionen, ist nicht minder wichtig.

Nur so ist es möglich, sich und somit sein Börsenengagement im Gleichwicht zu halten.


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