Selber schuld, Griechenpresse

Griechenlands Rundfunkanstalten sind abgeschaltet, die griechische Presse befindet sich im Streik. Dabei waren es griechische Journalisten, die sich ihr eigenes Grab geschaufelt haben

RegierungspapageiUnter ihren eigenen Landsleuten als Regierungspapageien verspottet, hat die griechische Mainstreampresse genau dasselbe getan, was alle führenden Medienhäuser Europas taten. Sie hat gefärbt, geschönt, ins Gegenteil verkehrt und geschwiegen. Auch griechische Redakteure und Reporter haben sich gut bezahlen lassen für das, was sie nicht veröffentlicht haben.

So auch bei dem Überfall auf Libyen. Griechenland hatte sich damals der NATO angedient als Basis für die Angriffswellen auf das kleine Land. Zudem beteiligte sich Griechenland selbst an den Angriffen mit vier F 16, einer Fregatte und mehreren Hubschraubern. Auch Kampfjets aus dem Katar waren auf griechischem Boden stationiert. Die griechische Presse verschwieg die Greuel, die infolge dieser Angriffe über die Menschen dort hereinbrachen. Sie stellte Gaddafi als den Hauptaggressor dar, verschwieg seine Verhandlungsangebote, beteiligte sich an der Viagralüge ebenso wie an vielen anderen. Über die in Libyen eingesetzte, radioaktive DU- Munition verlor sie keine Silbe.

Als dann nach 2008 in Griechenland die Massen auf die Straße gingen, um gegen die Politik Papandreous zu protestieren, schwieg die griechische Presse sich verschämt aus. Als später griechische Arbeiter ihre Firmen besetzten, um die zusammengebrochene Produktion in die eigenen Hände zu nehmen, schwieg sie wieder. Als griechische Behörden den Arbeitnehmern die Produktionsmittel wieder mit Gewalt entrissen, schaute die Medien weg. Und als es den Schreibern und Plärrern untersagt wurde, das uferlose Elend der griechischen Menschen in der Berichterstattung zu zeigen, duckten sie sich und fügten sich. Seither geht es den Griechen wieder gut, laut ihrer Presse. Man strenge sich an, Wirtschaftswachstum werde erwartet und die Arbeitslosenzahlen sänken erstmals wieder.

Die Aufgabe auch der griechischen Presse ist es, aufzuklären, faktentreu Bericht zu erstatten, die Meinungsvielfalt zu fördern, auch mal andere zu Wort kommen zu lassen, mit kritischem Blick die Mächtigen zu überwachen und Missstände aufzudecken. Eine Presse, die das genaue Gegenteil davon praktiziert, ist de facto nutzlos. Und ebenso nutzlos wäre es daher folgerichtig, in eine solche Presse- und Medienlandschaft zu investieren. Die Abschaltung sämtlicher Nachtichtenkanäle ist somit nur die konsequente Weiterführung dessen, was die griechische Presse bereits in vorauseilendem Gehorsam geleistet hat.

Hätten die Journalisten Griechenlands sich an ihren eigentlichen Auftrag erinnert, hätten sie schonungslos die Schweinereien ihrer Regierung aufgedeckt und so ein Verfahren nach dem nächsten gegen griechische Personen des öffentlichen Zeitgeschehens in Gang gebracht, säßen sie jetzt fest im Sattel. Jede Abschaltungsandrohung hätte nur neue Strafverfahren gegen die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft nach sich gezogen. Von dem Versuch, Missstände zu vertuschen wäre die Rede gewesen, nicht von einer simplen Sparmaßnahme. Stets hätten sie die geballte Masse der griechischen Bevölkerung hinter sich gewusst. Sie hätten eine Art Heldenstatus bei der eigenen Bevölkerung inne gehabt, der sie vor politischen Anfeindungen geschützt hätte. Aber so ein paar feige Schmierschreiber und Medienhuren? Für die würde sich auch hier in Deutschland niemand gerade machen. Für die Presse gilt: Feigheit kommt vor dem Fall. Auch bei uns. Warten wir’s ab.

Quellennachweis und weiterführende Links:



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