Das Beziehungsmuster einer narzisstischen Spiegelung erweist sich als das Grundmuster von Beziehung. Schon das Kind lernt, dass Liebe ein Tauschvorgang ist. Die meist unausgesprochene Botschaft der Eltern lautet: „Wenn du meine Erwartungen erfüllst, dann bekommst du Zuwendung.“
Es geht um die vorbehaltlose Anpassung des Kindes an das existierende Familiensystem und seine Werte, Selbstdefinitionen, Mythen, Rituale.
Betrachten wir diesen Vorgang im Detail: Ruft das Baby nach Körperkontakt und wird nur aus Pflichtgefühl in mechanischer, kontaktloser Weise auf den Arm genommen, ist zu erwarten, dass es zunächst dagegen aufbegehrt, z. B. durch verstärktes Schreien. Irgendwann, wenn sich dieses Muster wiederholt, gibt es auf.
Das Kind akzeptiert das Beziehungsangebot eines mechanischen, kontaktlosen Auf-den-Arm-genommen-Werdens als Realität von Zuwendung. Seine innere organismische Wahrheit, nämlich die instinktive Erwartung des ursprünglichen warmherzigen Kontaktbedürfnisses hat es in sich abspalten, verdrängt. Die mechanische Berührung aus Pflichtgefühl wird die Art von Berührung, die als Grundmuster bleibt.
So bleibt in unserem Beispiel der Spatz in der Hand besser als die Taube auf dem Dach. Nur: die Taube existiert weiterhin. Sie ist ein Teil der Schöpfung und bleibt ein Leben lang als tiefe innere Sehnsucht lebendig.
Erstaunlicherweise ist in der Praxis seinsorientierten Körpertherapie immer wieder zu beobachten, dass jeder Mensch eine Instanz in sich trägt, die eine genaue Vorstellung davon besitzt, wie ein„richtiger“ Kontakt oder die „richtige“ Berührung sich anfühlt. Manchmal sind diese organismischen Wahrheiten etwas verschüttet, aber sie treten irgendwann deutlich an die Oberfläche.
Die seinsorientierte Körpertherapie hat Erfahrungen gesammelt, wie diese innere Wahrheit organismisch abgerufen werden kann. Wenn die innere Wahrheit in Gestalt einer bestimmten Berührungsqualität beantwortet wird, schließt sich – bisweilen nach Jahrzehnten – dieser Kreis mit tief empfundener Erleichterung.
(Fortsetzung folgt)
Es geht um die vorbehaltlose Anpassung des Kindes an das existierende Familiensystem und seine Werte, Selbstdefinitionen, Mythen, Rituale.
Betrachten wir diesen Vorgang im Detail: Ruft das Baby nach Körperkontakt und wird nur aus Pflichtgefühl in mechanischer, kontaktloser Weise auf den Arm genommen, ist zu erwarten, dass es zunächst dagegen aufbegehrt, z. B. durch verstärktes Schreien. Irgendwann, wenn sich dieses Muster wiederholt, gibt es auf.
Das Kind akzeptiert das Beziehungsangebot eines mechanischen, kontaktlosen Auf-den-Arm-genommen-Werdens als Realität von Zuwendung. Seine innere organismische Wahrheit, nämlich die instinktive Erwartung des ursprünglichen warmherzigen Kontaktbedürfnisses hat es in sich abspalten, verdrängt. Die mechanische Berührung aus Pflichtgefühl wird die Art von Berührung, die als Grundmuster bleibt.
So bleibt in unserem Beispiel der Spatz in der Hand besser als die Taube auf dem Dach. Nur: die Taube existiert weiterhin. Sie ist ein Teil der Schöpfung und bleibt ein Leben lang als tiefe innere Sehnsucht lebendig.
Erstaunlicherweise ist in der Praxis seinsorientierten Körpertherapie immer wieder zu beobachten, dass jeder Mensch eine Instanz in sich trägt, die eine genaue Vorstellung davon besitzt, wie ein„richtiger“ Kontakt oder die „richtige“ Berührung sich anfühlt. Manchmal sind diese organismischen Wahrheiten etwas verschüttet, aber sie treten irgendwann deutlich an die Oberfläche.
Die seinsorientierte Körpertherapie hat Erfahrungen gesammelt, wie diese innere Wahrheit organismisch abgerufen werden kann. Wenn die innere Wahrheit in Gestalt einer bestimmten Berührungsqualität beantwortet wird, schließt sich – bisweilen nach Jahrzehnten – dieser Kreis mit tief empfundener Erleichterung.
(Fortsetzung folgt)