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Dieser gemeinsame absichtslose Rhythmus, der Tanz des Lebens, dieser pulsatorische Kontakt in der Berührung bewirkt zwei erstaunliche Effekte:- Einerseits wird die Starre der Muskulatur verändert durch die Verlebendigung und erhöhte Pulsationsfähigkeit.
- Andererseits öffnet sich eine Tür zur Erfahrungsebene von Trance und Tiefenentspannung. Die dialogische Berührung wirkt als Tranceinduktion.
Im dialogischen Halt wirken die Selbstheilungskräfte offenbar nicht nur auf der muskulären Ebene, auf der Rigiditäten sich spontan lösen. Es deutet vieles darauf hin, dass in dem Entregungsprozess, der durch den dialogischen Halt ausgelöst wird, sich die energetische Struktur neu formiert.
Dies hat nicht nur Auswirkungen auf Körperbewusstsein des Klienten, sondern auch auf sein Seelenleben.
Ein Loslassen auf der energetischen Ebene erscheint daher funktionell identisch mit der Fähigkeit, im Leben loszulassen, mehr »Gelassenheit« in jene Bereiche zu bringen, in denen sich die physische Erstarrung in der Versteifung des Seelenlebens und der Persönlichkeit spiegelt.
Die Trancezustände, die im Kontext des dialogischen Halts spontan auftreten, sind Hinweise auf die Tiefe der Entregung/Entspannung. Wir können davon ausgehen, dass parallel zu den parasympathischen Reaktionsmustern des Vegetativums auch die Gehirntätigkeit von den Beta- zu den Alphawellen wechseln. Das bedeutet, dass es sich bei derartigen Trancezuständen um ganzheitliche Erfahrungen im Wortsinne handelt, die wir nun genauer betrachten wollen.
(Fortsetzung folgt)