Seelennahrung "Weniger ist mehr als genug!"

Gestern war der erste Neumond 2015, noch dazu im reflektierenden Zeichen Wassermann!  Ein idealer Zeitpunkt also um leise zu werden, sich zurückzuziehen, die Wahrnehmung zu schärfen und aufmerksam nach innen zu horchen um dadurch herauszufinden, wohin die Reise im neuen Jahr gehen soll! Was wartet noch immer im Innersten verborgen auf Verwirklichung, was liegt mir ganz besonders am Herzen und vor allem, welche Seelenabsichten warten darauf in die Tat umgesetzt zu werden? Tja, das sind jede Menge spannende Fragen die sich da stellen und für deren Beantwortung es sich lohnt, Zeit zu nehmen, die Aufmerksamkeit mal von der Hektik des Alltags abzuziehen und nach innen zu lenken um im tiefsten Winkel meines Herzens vielleicht ja fündig zu werden. Was liegt näher als bei so einem Vorhaben die Natur aufzusuchen und in die Stille der Wälder, Wiesen, Seen oder Berge einzutauchen um die innere Stimme ganz laut werden zu lassen!


Also auf geht's, heißen Tee und ein paar Energiekekse in den Rucksack packen, Winterboots und Daunenjacke anziehen, Schal und Handschuhe nicht vergessen, meine Nayeli ins Auto packen und dann hinaus in den sonnigen aber klirrende kalten Wintertag! Wir fahren zu den Langbathseen, wochentags am Morgen ist da weit und breit kein Mensch unterwegs, ideal also für mein heutiges Vorhaben. Als ich aus dem Auto steige erwartet mich strahlender Sonnenschein, blitzblauer Himmel so weit das Auge reicht und der heiß geliebte Schnee lässt meine Nayeli wahre Freudensprünge machen! 
Herz was willst du mehr

Die Stille und Schönheit des idyllischen Bergsees ist ein Geschenk, hier spüren wir plötzlich ohne viel zutun wonach sich unser Herz und unsere Seele sehnen. All das umgibt uns Tag für Tag - holen wir es uns zurück, das Glück der Einfachheit und des Reduzierten Lebens und stillen wir damit die wahre Sehnsucht unseres Herzens!



Während wir bei klirrender Kälte, schnellen Schrittes durch die unberührte und im Winterschlaf liegende Natur wandern, kehren meine Gedanken langsam wieder zu meinem Vorhaben zurück. Eine Antwort auf die Frage "Auf zu neuen Ufern 2015, wohin soll es gehen?" wollte ich ja finden und das heißt in diesem Falle, tief nach Innen horchen, die wahren geheimen Wünsche herausfinden um dann die ersten Schritte für deren Verwirklichung setzen zu können. Meine Gedanken konzentrieren sich immer wieder auf meine Absicht doch sie schweifen immer wieder ab. Zu sehr nimmt mich die atemberaubende Winterlandschaft mit all ihren Facetten und ihrem romantischen Zauber gefangen. Bäume, Gräser und Stauden sind von einer dicken, eisigen Frostschicht überzogen und die Eiskristalle glitzern, wo die Sonne sie mit ihrem Licht erreicht, wie funkelnde Diamanten! 

Ringsum ist es vollkommen still geworden, nur der Schnee knirscht unter meinen Füßen und der dampfende Atem meiner Nayeli steigt wie eine kleine, weiße Wolke zum Himmel empor. Mittlerweile sind wir am hinteren Langbathsee angekommen. Der kleine See liegt, idylisch eingebettet in die Bergwelt, friedlich und verschlafen vor uns. In solchen Momenten kann ich einfach nicht anders, ich bleibe tief berührt stehen und erfreue mich daran, was mir der Moment gerade bietet, genieße demütig und dankbar das kleine Glück des Augenblicks! Solche Augenblicke versöhnen mich immer wieder mit dem Leben. Wie oft hadere ich doch mit meinem Leben und den Dingen, die nicht (noch nicht) so sind wie ich sie gerne haben möchte, die ich nicht im Griff habe, die ich vermisse, die anders sein sollten....
Mal ehrlich, wir haben doch alle so viel, viel mehr als uns oft bewusst ist und trotzdem fühlen wir uns oft so unrund, so leer, so SINNlos! Unser Leben ist vollgestopft mit Arbeit, Terminen und mehr oder weniger wichtigen Verpflichtungen unser Heim voller Dinge auf die wir auch gut und gerne verzichten könnten. Wir rennen und rennen und häufen noch mehr Erfolge, noch mehr Dinge an, in der Hoffnung, das uns das glücklich macht. Aber so viel wir auch haben, soviel wir erreichen, trotzdem fehlt uns etwas, etwas wonach wir uns sehnen ohne es benennen zu können. In diesem Moment am See wird mir wieder einmal klar, es ist das Glück der Einfachheit, die Leichtigkeit des Reduzierten, die Kraft der tiefen ehrlichen Emotionen und der echten Gefühle die uns so unendlich gut tut, unsere Seele nährt und letztendlich glücklich und zufrieden macht!

Meine weise Lehrerin "Nayeli" weiß: Einfachheit, Freude, Dankbarkeit, Bescheidenheit und Gelassenheit sind die wahre Währung unserer Seele! Kein noch so großer Besitz, keine noch so erfolgreiche, berufliche Karriere kann ein ängstliches Herz beruhigen oder eine traurige Seele trösten! Keine Währung dieser Welt kann Freundschaft, Gesundheit oder Zuneigung kaufen!



Während mir all diese Gedanken frohen Herzens durch den Kopf gehen, fällt mit wieder ein was eigentlich das Ziel meiner heutigen Wanderung war. Eine Antwort auf die Frage "Auf zu neuen Ufern 2015, wohin soll es gehen?" wollte ich ja finden. Mit einem Blick, zu meiner im Schnee, gelassen auf mich wartenden Nayeli und einem Schmunzeln im Gesicht stelle fest, dass ich die Antwort nicht mehr zu suchen brauche, denn wenn unsere Seele Klarheit sucht, dann zeigt uns die Natur auf beeindruckende Art und Weise - weniger ist mehr als genug!

Heilsame Zwiegespräche mit meiner Nayeli - auch wenn wir verschiedene Sprachen sprechen können wir miteinander kommunizieren! Liebe, Respekt, Dankbarkeit und Vertrauen ist die Sprache, die jeder versteht und die verbindet
Ein Indianer saß am Fluss und angelte.  Da kam ein Weißer Mann daher und sagte zu ihm: "Warum gehst Du nicht arbeiten? Du kannst Geld verdienen, dir ein Haus kaufen, eine Familie gründen, kannst ein großes Auto fahren. Du könntest wirklich ein gutes Leben führen. Dann fährst du in den Urlaub, z. B. an einen Fluss zum Angeln!"
Der Indianer antwortete: "Ja, weißer Mann du hast recht. Das könnte ich tun. Aber ich sitze ja schon an einem Fluß und fische!“


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