Rezension Katharina Seck - Die silberne Königin
Klappentext:Silberglanz ist eine beschauliche Stadt in einer winterlichen Welt. Doch die Schönheit der von glitzerndem Schnee bedeckten Landschaft ist trügerisch. Seit Jahrzehnten ist das Land im ewigen Winter gefangen, es droht unter den Schneemassen zu ersticken. Alles ändert sich, als die 24-jährige Emma in die Chocolaterie von Madame Weltfremd kommt und diese ihr ein Märchen erzählt, das Märchen der silbernen Königin. Denn darin verborgen liegt die Wahrheit - über den Winterfluch, über den kaltherzigen König und über Emma selbst ...
Meinung:Angepriesen wurde das Buch ja als eine Mischung aus Chocolat und die Eiskönigin. Da ich sowohl das Märchen um die Schneekönigin, den Disney-Film Frozen sowie den Film Chocolat sehr mag, war meine Neugier geweckt.
Schnell ist man im Buch auch im Reich Glanzvoll angekommen, in welchem ein ewiger Winter herrscht. Die Bevölkerung leidet, die einzige Einnahmequelle sind die Silberminen des Landes. Lebensmittel müssen importiert werden, die Lebensbedingungen sind hart und entbehrungsreich. In dieser Welt lebt Emma mit ihrem Vater. Als Emma nach einem Unglück ihren Job in den Silberminen aufgibt, findet sie in der Chocolaterie von Madame Weltfremd eine neue Anstellung. Das hat zur Folge, dass sie sich auch bewusster mit dem neuen König Caspar befasst und nach einer Möglichkeit sucht, eine Besserung für das Volk zu finden. Mit Hilfe des Märchens um die silberne Königin kommt sie einer gefährlichen Wahrheit auf die Spur, die sie in Lebensgefahr bringt.
Katharina Secks Geschichte mutet wahrhaft märchenhaft an, und genauso sind ihre Figuren aufgebaut. Sie entsprechen den Stereotypen, die man aus gängigen Märchen kennt. Emma ist eine leidgeprüfte, aber taffe junge Frau, die das Schicksal in die eigene Hand nimmt und sich selbstlos für ihre Mitmenschen aufopfert. Caspar ist der eisige König, den ein Geheimnis umgibt, das es zu lösen gilt und der trotz aller Kälte auf Emma reagiert. Auch die Nebenfiguren entsprechend ihren jeweiligen Klischees, sind aber alle liebevoll und umfangreich ausgebaut, so dass ich mit diesen viel Spaß beim Lesen hatte.
Auch die Geschichte folgt der klassischen Märchenmanier, was nicht zuletzt an Katharina Secks Erzählweise liegt. Ich habe ihre Worte sehr gerne gelesen und habe mich in der doch sehr eisigen Welt von Glanzvoll gut aufgehoben gefühlt. Die Geschichte war magisch und bezaubernd, und sollte am besten mit einem heißen Kakao gelesen werden, denn die kalte Welt Glanzvolls ist sehr plastisch beschrieben und man spürt förmlich den ewigen Winter um sich herum. Einzig zum Ende hin wurde mir die Geschichte ein wenig zu schnell abgehandelt oder ich hatte höhere Erwartungen an das Finale, dass ich es so empfunden habe. Trotzdem hat mich der Handlungsverlauf zufrieden gestellt und das Buch mit einem guten Gefühl beenden lassen.
Emma erzählt ihre Geschichte in der Ich-Perspektive und die angenehmen Kapitellängen machen das Buch zu einem Pageturner, den ich ungern aus der Hand legen wollte. Der Mix aus Emmas Geschichte und dem Märchen um die silberne Königin ist stimmig und fesselnd.
Märchenhafte Fantasy bekommt man mit Die silberne Königin serviert, spannend, fesselnd und einnehmend erzählt. Zwar ist die Geschichte grundsätzlich sehr stereotyp, dafür aber unheimlich unterhaltsam. Ich habe die Zeit mit der silbernen Königin und Emma sehr genossen.
Von mir gibt es 4,5 von 5 Punkten. PreisKlappenbroschur: 12,00 Euro
Verlag: Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-404-20862-3
Seitenzahl: 366
Quelle: https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/buecher/fantasy-buecher/die-silberne-koenigin/id_5577809