Schwule in der CDU und der Umgang mit Sex

Schwule in der CDU und der Umgang mit SexDer grundsätzliche Unterschied zwischen meinen Vorstellungen von Politik und denen von CDU-Mitgliedern wurde in meinen Jahren im Deutschen Bundestag noch deutlicher. Als die schwulen Abgeordneten der CDU und der FDP damals bemerkten, dass es mir nicht um ihr "outing" ging, sondern dass ich, wie in schwulen Kreisen gewünscht und zum Teil auch üblich mit der Homosexualität anderer diskret war, tauten sie allmählich auf. Meist in den Sitzungswochen trafen wir uns im Bonner Domfässchen und hatten dort auch Gelegenheit uns über unsere Arbeit im Parlament und auch über Homosexualität und Politik ganz allgemein auszutauschen. Meine Meinung, die ein Ergebnis meiner Nähe zu alternativen und emanzipatorischen Lebensentwürfen war, dass auch und gerade das "Private" politisch ist wurde nicht geteilt, sogar abgelehnt. So war die eigene Homosexualität für die, teilweise verheirateten, CDU-Abgeordneten reine "Privatsache", die im Job, der Politik, nicht zu suchen hatte. Selbst meine Einwände, dass z.B. der § 175 und andere gesetzliche Bestimmungen sehr wohl direkte politische Auswirkungen auf die eigene Sexualität haben, wurden nicht akzeptiert. Sie kamen nach eigenem Bekunden mit dieser gelebten Doppelmoral gut zurecht.
Einer dieser Abgeordneten war laut Handbuch des Bundestages ein aktiver Christ, verheiratet mit Kindern. Er war es auch, der aufgrund seiner im Handbuch dokumentierten Biographie, die wenigsten Probleme hatte mit mir im Plenum des Bundestages zu plaudern. Die "ledigen" schwulen Abgeordneten der CDU hielten sich lieber damit zurück mich auch im Bundestag wahrzunehmen und zu begrüßen.
Sicher könnte ich diese Geschichten noch mit der Erzählung eines hübschen jungen Taxifahrers, der für 100 D-Mark mit in die Wohnung des CDU-Familienvaters kommen sollte, oder mit den Erfahrungsberichten über die dicken und ausgesprochen großen Schwänze, die einem anderen konservativen Abgeordneten auf seinen Dienstreisen begegnet sind. Ein sehr bekannter CDU-Mann, der, nicht nur mir, für seine Vorliebe für Jungs in und kurz nach der Pubertät bekannt ist, äußerte sich sinngemäß so, als er zu seiner Haltung zum § 175 gefragt wurde: "Für das Mitglied einer Elite ist praktizierte Homosexualität auch mit Jüngeren in Ordnung, wenn man sie aber für die Allgemeinheit frei gäbe, dann bräche das Chaos aus und die allgemeine Ordnung würde gestört." All das ist nicht der Grund, warum ich diesen Beitrag schreibe. Es ist die allgegenwärtige Doppelmoral in der CDU und anderen konservativen Kreisen, nicht nur die bei diesen Politikern.
Eine Partei, die in vorderster Reihe daran beteiligt war, den § 175*, in der von den Nationalsozialisten verschärften Form, bis zum Jahre 1969 beizubehalten; Eine Partei, welche danach die Überbleibsel des § 175 bis 1994 und darüber hinaus verteidigte und damit für eine weitere Jahrzehnte andauernde gesetzliche Ungleichbehandlung von Homosexuellen sorgte; Eine Partei, die ein C im Namen führt und mit den Institutionen, welche, wie man mittlerweile weiß, dem sexuellen Missbrauch unter dem Deckmantel von Moral und Sexualfeindlichkeit unterstützte oder zumindest unbewusst(?) förderte; Eine Partei, die seit Jahrzehnten vorgibt ausschließlich für "traditionelle" Werte wie Ehe und Familie zu stehen; Diese Partei und ihr nahe stehende Kreise sind es, deren Antagonisten sich zuletzt erdreisteten, rechtzeitig zur Bundestagswahl die moralische Keule aus fadenscheinigen Gründen gegen politischen Gegner zu schwingen.
Diese Kreise sind es auch, die seit Jahren und auch noch heute federführend mit dafür verantwortlich sind, dass Institute der Sexualforschung und sexualmedizinische Ambulanzen geschlossen und abgewickelt werden, und es dadurch mit sexuellem Missbrauch und auch mit Kindesmissbrauch immer weiter geht und die Situation sich sogar verschlechtert.
Artikel zu bevorstehenden Schließung des Frankfurter Instituts für Sexualwissenschaft
Es geht nicht um Aufklärung und Enttabuisierung, sondern anscheinend um das Schaffen von Grauzonen aus denen dann immer wieder undefiniert "das Böse" kommt. Entsprechende Forderungen nach "Sicherheit" werden so gerechtfertigt und führen zu einer repressiven Politik. An echter Abhilfe scheint kein Interesse zu bestehen, im Gegenteil.Schwule in der CDU und der Umgang mit Sex

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