Ein sehr schöner Bericht von unserer Käsereise in die Schweiz, den ich euch nicht vorenthalten will…
Autor ist:
Klaus Zweiacker
Geschäftsführer von RACLETTE.de.Schöne Grüße
Michael
Schweizer Käse-Reise 2016 – Teil 1
Idylle pur am Seealpsee
Heute möchte ich Ihnen von meiner Käse-Reise durch die Ost- und Zentral-Schweiz berichten.
Gerne bin ich der Einladung unseres Käse-Großhändlers, der Firma Jäckle Käse in Ulm, gefolgt und habe mich am letzten Mai-Wochenende auf den Weg in die Schweiz gemacht. In Kooperation mit Regina Rosner vom Kompetenzzentrum für Ernährung in Freising bildete sich ein buntes, lebendiges Trüppchen von 50 Personen, die alle eine Leidenschaft teilte: hochwertiger Käse!
Um dieser Leidenschaft nachgehen zu können, hatten Chris Jäckle und Regina Rosner eine dreitägige Rundreise organisiert, die uns sowohl zu leidenschaftlichen Käsern und Käserinnen als auch zu atemberaubend schönen Flecken führen sollte.
Müller-Thurgau Käsespezialitäten
Die Reise startete am 29. Mai 2016 mit einer Besichtigung und Käse-Verkostung bei der KäsereiMüller-Thurgau im schweizerischen Hagenwil (Kanton Thurgau), wo wir von Geschäftsführer und Inhaber Tony Müller und seinem Team empfangen wurden. Tony Müller, der bereits auf über 30 Jahre Käsemeister-Erfahrung zurückblickt führte uns durch den Betrieb, den er vor über 20 Jahren gegründet hat.
Nach der Auflösung der schweizerischen Käse-Union, die bis 1999 die komplette schweizerische Käseproduktion vermarktete, fing er damit an, den eigenen Käse selber zu vermarkten. Heute liefern ihm die Bauern aus der Region Hagenwil und Umgebung jährlich 10 Mio. Liter beste, silofreie Milch und werden dafür fair entlohnt – etwas was wir auf dieser Reise noch häufiger hören sollten. Diese Milch verarbeitet er u.a. zu Appenzeller und Emmentaler und eben auch mittlerweile sehr erfolgreich zu seinem eigenen Müller-Thurgau Käse, den er in verschiedenen Sorten anbietet.
Im Reifelager erklärte er uns dann, warum es so wichtig ist, dass hier eine möglichst konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit herrscht. So kann z.B. zu geringe Luftfeuchtigkeit den Käse zu rasch austrocknen und die Reifung verhindern. Wie wir später noch mehrfach erfahren sollten, lag auch hier die Luftfeuchtigkeit bei über 90%.
Nach dem Rundgang durften wir uns bei einem Schlückchen Weisswein (natürlich Müller-Thurgau) den Köstlichkeiten des Hauses zuwenden. Von mild bis rezent war für jeden Geschmack etwas dabei.
Vor dem gemeinsamen Mittagessen im schönen Wasserschloß Hagenwil erfuhren wir von Bernhard Müller, Leiter Regionale Entwicklung am Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg (Thurgau), näheres über die Schweizer Milchwirtschaft und vor allem auch über deren Bedeutung für die Kulturlandschaft der Schweiz. Näheres dazu finden Sie in meinem Beitrag über das Käseland Schweiz.
Nach dem vorzüglichen Mittagessen führte uns die Reise ins Appenzeller Land nach Ebenalp. Dort stand – bei leider suboptimalen Wetterbedingungen – eine kleine Bergwanderung nebst Einkehr im wildromantischen Gasthaus Aescher/Wildkirchli. Nachdem uns die Seilbahn zur 1.640 m hohen Ebenalp gebracht hatte, stiegen wir zunächst zur prähistorische Wildkirchli-Höhle, die vor rund 40’000 Jahren bewohnt war, hinab, um an einem Eremitenhäuschen vorbei, zum Berggasthaus Aescher zu gelangen. Unter der Gruppe kursierten Schönwetter-Bilder, die das atemberaubende Panorama, welches man hier bei gutem Wetter genießt, erahnen ließen.
Seealpsee: Idylle am Fuße des Säntis
Frisch gestärkt von einer zünftigen Brotzeit ging es bei rutschigen (dank Regen) und alpinen Bedingungen rund 500 Höhenmeter steil bergab zum Seealpsee, wo wir nächtigen sollten. Ich bin viel in den Alpen unterwegs, hab dort schon viel gesehen, der Seealpsee zählt sicher zu den idyllischsten Orten, die ich dort bislang bereist habe. Am Fuße des Säntis gelegen, blickt man hinter dem glasklaren Bergsee auf eine kleine Ansammlung von Alphütten. Wer Ruhe und Entspannung sucht, ist hier definitiv richtig!
Unsere Gruppe wurde auf die beiden Berggasthäuser aufgeteilt. Nach einer kleinen Käseverköstigung, bei der wir die diversen Appenzeller-Sorten genießen durften, fand sich die gesamte Gruppe dann zu einem gemeinsamen Abendessen im Gasthaus „Forelle am See“ ein. Es sollte ein sehr kurzweiliger, langer Abend werden !
– Fortsetzung folgt –
Autor dieses Berichtes ist
Klaus Zweiacker
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