Schweinefilet- Töpfchen - Essen als Religion - lieber nicht!

Schweinefilet- Töpfchen - Essen als Religion - lieber nicht!Also, jetzt muss es einmal raus: Ich finde Essen sollte nicht zur Religion, oder zum Religionsersatz werden! Ich lese viele Food-Blogs und in letzter Zeit fällt mir auf: Askese ist offenbar angesagt! Religion war gestern, heute lebt der Verzicht, auf hohem Niveau, versteht sich. Nur wenn ich mich 'richtig' kasteie, bin ich! Da werden wahlweise Zucker,  Eier, Milchprodukte, Weizen, Fleisch, bzw Schweinefleisch, oder auch nur rotes Fleisch verschmät. Entsagung in Reinstform, fast schon das Nagelbrett des Fakirs! Liebe Leute, wo bleibt denn da der Genuss? Im Namen des Verzichts - oder was auch immer, futtern wir Westler, und das nur, weil wir es uns leisten können, den Menschen in Bolivien das Quinoa wech -  und die nächste Krise, vielleicht bei Kokosmilch, denn die verzehrt momentan auch schon jeder?  Sollten wir uns nicht doch lieber ein bisschen lokaler orientieren, nicht alles so verkniffen sehen und mehr Spass haben, beim Essen? Schweinefilet- Töpfchen - Essen als Religion - lieber nicht!Fleisch muss nicht jeden Tag, aber ganz darauf verzichten? Das bedeutet doch jedwede Tradition zu verleugnen. Wir Nordeuropäer essen tradtitionell Fleischgerichte, wollen wir  alle diese Rezepte in Zukunft nicht mehr kochen und damit unsere Identität komplett kompromittieren? So etwas käme zum Beispiel den Franzosen gar nicht erst in den Sinn. Ich persönlich finde, auf die Herstellung kommt es an, diesen Prozess sollten mehr und mehr Leute kritisch hinterfragen, denn wenn genug Leute das wollen, und auch bereit sind dafür zu bezahlen, kann sich auch in der Tierhaltung etwas ändern!Schweinefilet- Töpfchen - Essen als Religion - lieber nicht!Filet-Töpfchen, der Schlager auf den Speisekarten meiner Kindheit, jedes Restaurant, das auf sich hielt, hatte eine Version auf der Karte, wahlweise auch mit Käse überbacken. In meiner Kindheit in den Siebziger Jahren gingen wir eher selten ins Restaurant, denn meine Eltern hatten sich ein Riesenprojekt übernommen, sie bauten ein eigenes Haus, von Grund auf.....und ich meine wirklich von Grund auf, mit Spaten in der Hand wurden die Fundamente ausgehoben! Wenn wir dann doch einmal in Restaurant gingen, Samstag oder Sonntag Abend, bestellte sich Mutti meist so ein Filet-Töpfchen. Und weil das so schön zu diesem Event passt,   Kindheitserinnerungen
koche ich das jetzt auch nach. Für vier Portionen braucht man:
Ein Schweinefilet, aus biologischer, lokaler Aufzucht - in mundgerechte Stücke geschnitten
1 große Bananenschalotte, kleingeschnitten
1 rote Zwiebel, dito
2 Knofizehen, gerieben
Bund frischer Thymian (aus dem Garten)
250g braune Champignons, in einer separaten Pfanne in etwas Butter braun gebraten
Lorbeerblatt
Rapsöl
getrocknete Steinpilze (optional)
1 Schuss Weisswein
250ml Hühnerfond
Abschmecken mit Senf, Pfeffer, Salz und Double Cream
ggfs mit etwas Speisestärke anbinden
Zwiebeln mit Knofi und Thymian in reichlich Rapsöl anschwitzen, Schweinefilet zugeben und von allen Seiten anbräunen. Mit Weisswein ablöschen und vorgebratene Pilze, getrocknete Pilze und Hühnerfond zugeben und auf kleiner Flamme 20 Min leicht köcheln lassen. Abschmecken und ggfs andicken. Ein leckeres Sonntagsessen, Rösti würden sicher gut dazu passen, bei uns gab es Reis. Schweinefilet- Töpfchen - Essen als Religion - lieber nicht!Wenn es den Schweinchen so gut geht, wie hier unlängst in Norfolk gesehen, kann man sicher auch ab und zu beruhigt Schweinefleisch auf den Tisch bringen. Schweinefilet- Töpfchen - Essen als Religion - lieber nicht!

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