Nach der Beseitigung des technischen Problems von der LM Halle handele ich mir ein konditionelles Problem ein. Mit den leicht gekürzten Pfeilen und dem neuen Arctec-Klicker ist nun zwar die Gefahr des zu weit vorne stehenden bzw. zu kurzen Klickers gebannt, aber mit einem schweren grippalen Effekt handele ich mir Mitte Februar dann noch noch wieder neue Probleme ein.
Eigentlich wollte ich mir neue Sehnen bauen. Stattdessen muss ich den Infekt zuhause auskurieren und muss mir meine zwei Sehnen beim Sehnenmacher bestellen. Die neuen Sehnen kommen genau zum letzten Krankheitstag. So habe ich genau einen Trainingstag vor den AAE Indoor Championships.
In Mühlhausen schieße ich bei der AAE zum ersten Mal auf die IFAA-Hallenauflage. Es ist fast so wie auf 40er Feldbogenauflagen zu schießen, aber an das Weiß im Zentrum muss man sich doch erst gewöhnen. Ich starte gut, aber zum Schluss merke ich Konditionsprobleme und falle etwas ab. An beiden Tagen in etwa derselbe Verlauf, zwei Mal 278 Ringe. Mittelmäßig, aber es reicht zum 1. Platz.
Siegerehrung AAE Indoor Recurve
Eine Woche später geht es zum 30m-Hallenturnier nach Celle. Dieses hatte ich zum Zwecke der Standortbestimmung gebucht. 2012 habe ich in Lehrte 385 Ringe geschossen und in Buchholz 681. Ich strebe für Celle an, 670 Ringe zu schießen.
Im 1. Durchgang beginne ich mit eine 58er und einer 59er Passe. So soll es weiter gehen! Doch leider kann ich das Niveau nicht halten; mehr und mehr kommen Probleme hinzu. Ich stehe blendend im Gold, doch das Durchziehen durch den Klicker wird immer anstrengender und ich verreiße mehr und mehr. 333 Ringe im ersten Durchgang sind noch ganz akzeptabel, im zweiten beginne ich mit 54 Ringen und ende mit 49 Ringen pro Passe. Grausam. Insbesondere, weil ich versuche, gegen die eintretende Konditionsschwäche zu kämpfen, aber dabei keinen Erfolg habe. So werden es dann nur noch einmal 310 Ringe. Mit 643 Ringen reicht es noch für Platz 5. Doch es sind fast 30 Ringe unter dem Tagesziel!
Siegerehrung 30m Celle
Ich komme ins Grübeln. Bin ich auf dem richtigen Weg? Ist mein Bogensetup nicht zu hart? Hart im Sinne von zuviel Zuggewicht. Mein Vorhaben war, unter 40 lbs zu kommen. Nun bin ich mit den Border-Wurfarmen und den Victory VAP wieder bei 42 lbs. Diese kann ich zwar bändigen, aber nur, wenn alles stimmt; dann kann ich auch Höchstleistungen schießen.
Doch was soll ich tun? Wurfarme und Pfeile wechseln? Zurück zum Setup von 2012 will auch nicht: damals habe ich noch mit 44 lbs geschossen! – Nein, mir bleibt nur, bei dem gegenwärtigen Setup zu bleiben. Die für 3D sinnvolle Pfeilgeschwindigkeit kann ich anders kaum erreichen. Die Antwort auf die aktuelle Schwäche kann nur heißen: Wieder zu vollen Kräften kommen, regelmäßig trainieren und wieder mit dem Ausgleichstraining beginnen!
Das Einzige, was ich noch tun kann, ist, den Bogen noch einmal abzustimmen. Denn auffällig ist, dass der VAP zickig reagiert, sobald er nicht optimal geschossen wird. Vielleicht muss ich wegen der neuen Sehne die optimale Standhöhe doch noch einmal neu ausschießen. Dazu habe ich jetzt zwei Wochen Zeit.
