Schuss vor den Bug

Auweia. Das lief jetzt aber schlecht! – Nach einem samstäglichen Arbeitstag am Schreibtisch verpasse ich den rechtzeitigen Absprung zum Vorschießen zur KM Halle. Hingehetzt, zu wenig aufgewärmt und … nur 256 Ringe im 1. Durchgang!

Im zweiten Durchgang quäle ich mich noch auf 272 Ringe hoch. In der Summe nur 528 Ringe, nur knapp über der Qualifikationsmarke zur LM Halle vom letzten Jahr. Das Zittern beginnt. Aber komisch komisch: Beim Nachtraining lief wieder alles gut.

So in etwa mein spontaner Facebook-Kommentar kurz nach dem Vorschießen zu dem Desaster. – Doch nach dem Frust kommt die Analyse: Was ist zuletzt schlecht gelaufen, was war auffällig?

  1. Die Borderwurfarme sind recht kräftig geraten. Mit der elektronischen Easton-Zugwaage habe ich gemessene 42 lbs auf den Fingern, real also ca. 43. Eigentlich hatte ich mir die 38er Wurfarme gekauft, um unter 40 lbs zu bleiben. Da die VAP jetzt darauf abgestimmt sind, muss auch das ursprüngliche Paar so viel drauf gehabt haben.
  2. Der Jagergrip macht mir Probleme. Ich bin es nicht gewohnt, mit einem so flachen Griff zu schießen. baue ich einen hohen Druckpunkt auf, läuft mir dieser bei schwitzigen Händen weg oder ist instabil. Baue ich einen tiefen Druckpunkt auf, fühle ich mich unsicher und die Druckstelle tut mit der Zeit auch etwas weh und wird unangenehm. – Hätte bei der Bestellung doch einen “high wrist” bestellen sollen.
  3. Mit dem Ersatzbogen hatte ich zuletzt gut getroffen, dessen Merkmale: 38 lbs (gefühlt auch leichter als die HEX6) und ein hoher Griff.
  4. Nach dem Start des Vorschießen kam etwas Stress auf, da ich ahnte, dass es knapp würde. Mit Verlauf des Schießens konnte ich mich wieder auf ein normales Treffermaß steigern, aber es war schon zu spät für ein befriedigendes Ergebnis. Dass es nach dem Wertungsschießen wieder besser wurde, ist auch eine Frage der psychischen Verfassung.

Das hohe Zuggewicht und die Griffschale geben mir zu denken. Ich muss aber auch berücksichtigen, dass ich sechs Wochen lang mit weniger Zugkraft schießen musste. Außerdem ist mein gesamte VAP-Pfeilausstattung jetzt auf die HEX6-Wurfarme ausgerichtet und ich will mit diesen Pfeilen zur WBHC nach Ungarn. Ein Wechsel mitten in der Saison wäre auch zu aufwändig bzw. würde ich ja dauerhaft auch an Kraft verlieren.

Ich beschließe daher:

  1. Es bleibt bei den HEX6-W mit den 42 lbs: Muss ich die Kraft halt wieder antrainieren!
  2. Ich baue den Jagergrip wieder ab und montiere den Hoyt Orthogrip wieder. Schließlich habe ich mit diesem Griff ein Jahr lang erfolgreich geschossen!
  3. Nie wieder bummeln vor einem Wettkampf oder gar einer Meisterschaft! – Immer konzentriert und mit einem Fahrplan auf ein Turnier zugehen!

Ich kehre also wieder zu meinem Sommersetup zurück. Beim Orthogrip muss ich aber etwas gegen das Verrutschen der feuchten Bogenhand tun. Zuerst versuche ich es mit Abschmirgeln des Lacks an der Druckstelle der Daumenwurzel. Aber die Oberfläche bleibt mir dennoch zu glatt. – So entscheide ich mich, ein Lederstück auf den Griff zu kleben.

Lederpad auf Orthogrip

Lederpad auf Orthogrip

Ich hoffe, damit stellt sich jetzt die erhoffte Stabilität beim Schießen wieder ein.

Bei den Pfeilen hatte sich übrigens jetzt auch gezeigt, dass die Navigator 610 mit den 140-grain-Spitzen nur leicht zu steif waren; und ausgerechnet der Rohschaft war nicht ganz rundlaufgenau. Ansonsten bin ich mit diesen Pfeilen für die Hallensaison schon ganz glücklich. Nächste Woche tune ich das System noch einmal sauber ein.

Jetzt hoffe ich nur, dass ich die Qualifikation zur LM Halle schaffe und dass es wieder aufwärts geht. Ich glaube, der Schuss vor den Bug hat geholfen …


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