Stellt euch vor, euer Kind bekommt während der Schulzeit Magenschmerzen und ihr könnt nicht benachrichtigt werden, weil es niemanden gibt, der diese Aufgabe übernehmen kann. Das ist ein Szenario, vor dem Eltern und Lehrer der Grundschule in Seiffen Angst haben. Denn auch in dieser Kommune wird gespart, und das unter anderem bei den Personalkosten. Personalkosten wiederum lassen sich gut durch kürzere Öffnungszeiten reduzieren, wie wir schon an anderen Beispielen gesehen haben. Deshalb soll das Sekretariat der öffentlichen Grundschule in Zukunft nur noch an zwei Vormittagen in der Woche geöffnet sein.
Das erscheint uns dann doch ein wenig übertrieben und vielen Eltern und Lehrern in Seiffen auch. Denn durch die eingeschränkten Öffnungszeiten bleibt die Schule den Rest der Woche telefonisch quasi nicht erreichbar. Das Kind mit Magenschmerzen hat damit ein Problem und sein Lehrer nicht weniger. Denn der müsste sich theoretisch um das Kind, den Rest der Klasse und die Benachrichtigung der Eltern kümmern. Keine geringe Aufgabe, wie wir meinen. Bleibt also zu hoffen, dass die Grundschüler in Seiffen nur während der Öffnungszeiten des Schulsekretariats krank werden oder das Ganze wieder rückgängig gemacht wird. Für Letzteres setzen sich die Schulleiterin und der Schulförderverein schon eifrig ein. Ob ihre Bemühungen Erfolg haben, bleibt abzuwarten. Andernorts haben Proteste gegen geänderte Öffnungszeiten schon Wirkung gezeigt und da es hier letztendlich auch um das Wohl von Kindern geht, sind die Chancen vielleicht nicht schlecht, dass das Schulsekretariat in Zukunft wieder an mehr Tagen geöffnet hat. Wir sind jedenfalls überzeugt davon, dass Schulen nicht der richtige Ort sind, um durch reduzierte Öffnungszeiten zu sparen. Dass die Touristeninformation in Seiffen in Zukunft ebenfalls kürzer geöffnet hat, erscheint uns weniger schlimm. Schließlich bleibt hier immer noch das
Internet als Anlaufstelle, zum Beispiel werhatoffen.de.
