Schuldenkrise? – eine Gläubigerkrise!

Schuldenkrise? – eine Gläubigerkrise!

Wo ein Schuldner ist, ist auch ein Gläubiger. Einer, dem der Schuldner Geld schuldet. Er heisst so, weil er daran glaubt, sein Geld eines Tages wieder zu bekommen. Ausserdem glaubt er fest daran, regelmässig Zinsen für sein ausgeliehenes Geld zu erhalten.

Diese Glaubensangelegenheiten sind aufgeschrieben auf einem Papier, wie das so üblich ist, bei Dingen an die der Mensch glaubt.

Geht der Schuldner pleite und kann nicht mehr zahlen, ist das Geld verloren. Der Glaube des Gläubigen entpuppt sich als Irrglaube. Im Gegensatz zu religiösem Glauben, geschieht dies in der Regel noch zu Lebzeiten des Gläubigen.

Wenn er geschickt ist und rechtzeitig merkt, dass er einem Irrglauben aufgesessen ist, gelingt es ihm vielleicht, sein Schuldpapier einem anderen Gläubigen anzudrehen. Das nennt man dann ein Schwarzpeterspiel.

Aber auch der Schuldner kann Schwarzpeter spielen. Wenn er ein guter Schnorrer ist, findet er einen weiteren Gläubigen, der im Geld leiht. Er kann damit Schuld und Zins des ersten Gläubigen begleichen. Dieses Spiel kann so lange weiter gehen, bis keiner mehr daran glaubt.

Genauso läuft es zurzeit in der Schuldenkrise. Doch der Glaube geht seinem Ende entgegen. Und keiner der Schuldner wird seine Schulden jemals zurückzahlen können. Die aufgetürmten Beträge sind inzwischen viel zu hoch und das Geld ist längstens verprasst.

Am Schluss werden also die Gläubiger in die Röhre gucken. Ihr Geld ist futsch und war bloss ein Traum.

Wer die Schuldner der jetzigen Krise sind, ist klar. Doch wer sind die Gläubiger?

Zuerst waren es die Banken. Doch die Gescheiteren unter ihnen haben den Braten noch rechtzeitig gerochen und Schwarzpeter gespielt. Die Gläubiger sind jetzt die Staaten. Deutschland zum Beispiel. Dummerweise sind sie aber nicht nur Gläubiger, sondern auch Schuldner.

Stellt euch vor: Als Schuldner werden sie nie in der Lage sein, ihre Schulden zurückzuzahlen und als Gläubige werden sie nie ihr Geld bekommen. Mehr pleite kann man gar nicht sein.

Am Schluss werde der Steuerzahler einspringen und dem Staat zu dem fehlenden Geld verhelfen, liest man oft. Leider funktioniert der Trick mit dem Steuerzahler nicht: Zahlt der Bürger dem Staat mehr Steuern, hat er weniger für den Konsum übrig. Das dämpft die Wirtschaft und damit den Verdienst, was schliesslich zu weniger Steuereinnahmen führt…und so weiter.

Doch die Staaten sind nicht die einzigen Gläubigen im Spiel. Unsere Pensionskassen gehören zum Beispiel auch dazu. Und auch sie werden ihr Geld nie mehr bekommen. Das heisst, unsere Renten sind ebenfalls futsch.

So steckt der Karren also hoffnungslos im Dreck. Doch halt! Die Fabriken laufen ja noch und wir konsumieren alle was das Zeug hält. Der Bauer erntet, der Bäcker backt und die Chinesen überschwemmen uns mit ihrem Schrott, Krise hin oder her. Solange wir doch arbeiten und konsumieren, ist doch diese Krise nur ein theoretisches Problem – bestehend aus Eins und Nullen auf irgendwelchen Festplatten?

Man müsste doch bloss den Reset-Knopf des Geldsystems drücken und alle Schulden für null und nichtig erklären und ein neues Spiel beginnen.

Theoretisch ja, und in der Geschichte der Menschheit wurde das auch viele Male gemacht. Oft durch Krieg, Hyperinflation oder Revolution.

Wer nichts besitzt hat dabei auch nichts zu verlieren. Doch alle anderen trifft es hart. Wer meint, er sei reich, weil er ein Papier mit hübschen Zahlen besitzt, ist am nächsten Tag mausarm. Dümmer noch: da er vermutlich nie richtig gearbeitet hat, kann er sich nicht einmal selbst helfen.

Ganz Schlaue haben Land und Häuser oder besitzen Silber und Gold. Aber auch das kann man ihnen wegnehmen. Das gibt dann ein Hauen und Stechen.

Wie auch immer: Ein Reset ist immer von Chaos begleitet. Wie wir wissen, kann nur aus dem Chaos wirklich Neues entstehen.

Fazit: Ein Reset wird unweigerlich kommen und es wird kein Kindergeburtstag sein.

Bis dann: erfreut euch des Lebens. Euer Traumperlentaucher.

Schuldenkrise? – eine Gläubigerkrise!



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