Mikrokredite haben eine gute – und eine schlechte Seite.
Riel - die kambodschanische Währung
Nicht nur in Indien, auch hier in Kambodscha treten immer mehr die Schattenseiten dieser grundsätzlich sinnvollen Kreditvergabe in den Vordergrund. Wenn es hart auf hart geht, steht in Kambodscha das Gesetz so oder so auf der Seite des Stärkeren, sprich des Kreditgebers.
Geschäft mit der Armut
In der jüngsten Zeit werden immer mehr Fälle bekannt, in denen die Kreditinstitute die Prüfung des Kreditnehmers nur ungenügend vorgenommen haben: insbesondere wenn es um das Aufstocken der Kreditsumme geht.
Zudem kommt es zu einer unheilvollen „Zusammenarbeit“ zwischen lizenzierten Mikrofinanzinstituten und privaten Geldleihern. Das Spiel läuft in der Regel immer nach einem ähnlichen Muster ab: ein Kreditnehmer erhält einen Mikrokredit von einem lizenzierten Unternehmen, der sehr bald durch einen privaten „Kredithai“ abgelöst wird. Der Kreditnehmer zahlt jetzt dem privaten Geldgeber meist einen Wucherzins, aber da er dem lizenzierten Institut den Kredibetrag schnell zurück bezahlen „konnte“, qualifiziert er sich fast automatisch für einen höheren Kredit. Den erhält er meistens ohne Überprüfung der faktischen Verhältnisse oder eines Nachweises, dass seine Geschäftstätigkeit erfolgreich verläuft. Den Rest der Geschichte kann sich jeder selber vorstellen.
Mikro-Versicherungen stehen vor der Tür.
In einem nächsten Schritt sollen in Kambodscha noch in diesem Jahr neu auch Mikro-Versicherungen erhältlich sein. Wenn die kambodschanischen Regierungsstellen grünes Licht geben, sollen vor allem die Landbevölkerung einfache Versicherungen abschliessen können: gegen Krankheit von Mensch und Tier, Todesfallversicherungen, etc.
Mehr dazu:
- http://kimedia.wordpress.com/2011/05/23/ki-media-cambodias-micro-credit-trap/
- http://www.phnompenhpost.com/index.php/2011052049250/Business/micro-insurance-rules-nearly-finished.html
- http://www.blaetter.de/archiv/jahrgaenge/2011/maerz/mikrokredite-das-geschaeft-mit-der-armut