Ein aus Faro kommendes Flugzeug der irischen Billigfluglinie Ryanair hat am Sonntagabend wegen eines gemeldeten technischen Defekts einen Großeinsatz auf dem Allgäu-Airport Memmingen ausgelöst.
Bislang liegen keine genauen Angaben über die Art des technischen Problems der Maschine vom Typ Boeing 737-800 vor. Auskünfte dazu waren für die Redaktion " Algarve für Entdecker" bis zum frühen Montagnachmittag weder in Faro, noch bei Ryanair Southern Europe oder Verantwortlichen in Deutschland zu erhalten.
Wegen des Vorfalls am Sonntagabend in Bayern rückten dort sicherheitshalber alle verfügbaren örtlichen Feuerwehren, Rettungswagen und Polizeistreifen zum dem Airport in Memmingen aus. Nach Behördenangaben und Medienberichten war die Maschine in Faro (Portugal) unter der Flugnummer FR 7481 bereits mit eineinhalbstündiger Verspätung gestartet. Sie hätte regulär um 17:35 Uhr landen sollen.
164 Algarve-Passagiere mussten über dem Allgäu kreisen
Nachdem der Pilot den technischen Defekt gemeldet hatte, drehte die Ryanair-737 zunächst eine knappe halbe Stunde lang Warteschleifen über den Dörfern Krumbach und Ettringen, ehe sie gemäß Alarmplan für die Landung in Memmingerberg bevorzugt wurde und schließlich gegen 19 Uhr normal aufsetzen konnte. Die 210 bereitstehenden Sicherheitskräfte brauchten nicht einzugreifen. Alle 164 Algarve-Passagiere konnten normal über das Vorfeld zum Flughafengebäude gehen. Verletzt wurde laut Polizeiangaben keiner.
In einer ersten Meldung hatte die Polizei noch von einer „Notlandung" und die Zahl der Algarve-Passagiere mit 189 angegeben. Das wurde später korrigiert. Techniker untersuchten sofort die Fehlerursache. Eine Ryanair-Maschine flog noch am Abend unter der Flugnummer FR 7482 wieder an die Algarve zurück und landete dort am frühen Montagmorgen um 1:13 Uhr - mit fünfstündiger Verzögerung gegenüber der vorgesehenen Ankunftszeit. Bei dem Boing 737-Typ handelt es sich nicht um das Modell MAX 8, das kürzlich in Indonesien und Äthiopien abgestürzt war. Ermittler untersuchen, ob eine von Boeing für die neue Flugzeugreihe entwickelte Steuerungssoftware Auslöser für die Probleme gewesen sein könnte, die zu den Abstürzen führte.
Memmingen im September für Algarve-Passagiere 14 Tage nicht anfliegbar
Der westlich von München gelegene Flughafen im Kreis Unterallgäu wird in diesem Jahr ausgebaut. Vor zehn Tagen haben die Arbeiten begonnen. Unter anderem werden die Start- und Landebahn um 15 Meter verlängert und die Gepäckhalle vergrößert. Die Arbeiten finden nachts statt, damit der Flughafen tagsüber wie gewohnt den Flugverkehr abwickeln kann.
Für die wichtigsten Baumaßnahmen soll der Allgäu-Airport jedoch vom 17. bis 30. September geschlossen werden. Ryanair strich für diese Zeit seine Memmingen-Verbindungen, Gesellschaften wie Wizz Air und Charterflieger weichen auf andere Flughäfen aus. Der 21 Millionen Euro teure Ausbau soll 2020 abgeschlossen sein.