Reden wir über Werbung. Reden wir über sexistische Werbung mit Schuhen. Reden wir über Werbung, die ehrlich gesagt kaum zu verstehen ist.
Das Plakat ist tatsächlich Werbung für Schuhe. Die Firma, die für diese Werbung verantwortlich zeichnet, hieß Weyenberg Massagic und wurde irgendwann in den 70ern umbenannt in Waco Group. Die abgebildete Anzeige erschien im Playboy Magazin. Das hier abgebildete Bild ist übrigens beschnitten, es fehlt unten die Zeile “with Weyenborg Massagic” – und damit hat es sich auch schon mit den klar verständlichen Fakten. Alles andere wirft nur Fragen auf.
Der Spruch „Keep her where she belongs“ ist offensichtlich sexistisch – aber trotzdem auch unverständlich. Was genau soll das bedeuten? Wo soll den „ihr“ Platz genau sein? Am Boden? Zu den Füßen des Mannes? Bei den Schuhen? Bei ihren Schuhen? Oder sind das Herrenschuhe?
Man kann der Anzeigengestaltung immerhin zugestehen, dass man eine gewisse Vielschichtigkeit gesschaffen hat, zumindest für den Schuhfreak, der sich das Motiv mit gut 40 Jahren Verspätung ansieht.
Und weil das hier ein Schuhblog ist, müssen wir natürlich unbedingt noch ein paar Worte zu den abgebildeten Schuhen verlieren. Die sind nichts weniger als spektakulär! Allerdings nicht unbedingt im positivsten Sinn. Da die Firma ihren Fokus auf Schuhen für Männer hatte (und die Anzeige ja in einem Herrenmagazin erschien), darf man unzweifelhaft annehmen, dass auch dieses Modell einen Mann ansprechen soll. Das Design ist aber so was von extravagant, dass die Zielgruppe äußerst eng umrissen ist. Zugegeben fehlen mir mangels ein paar Lebensjahren die tiefen soziokulturellen Einsichten über die damalige Zeit, aber trotzdem sei die Prognse gewagt, dass nur John-Travolta-verehrende Disco-Löwen und Schlaghosen-tragende 70er-Jahre-Zuhälter einen zweiten Blick auf dieses Paar Schuhe geworfen haben.
Die damalige Massagic-Werbung hat übrigens auch in anderen Motiven gerne ein sexuelles und schräg sexistisches Motiv aufgegriffen. So findet sich etwa in einer Werbung für Männerschuhe der Slogan „Curing your masculinity hang-up“, was einen Zusammenhang herstellt, der genauso schwer zu verstehen ist wie bei obigem Motiv.