Schöner Sport

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Photo:Kalumba2009

Wie hat man im Sport am meisten Erfolg? Diese Frage stellt sich vermutlich jeder professionelle Athlet irgendwann in seiner Laufbahn, die Antwort ist aber keineswegs so eindeutig oder logisch wie man vielleicht glauben mag.

Um Im Sport heutzutage erfolgreich zu sein zählt nämlich nicht nur allein die sportliche Leistung, sehr oft sind Aussehen und Ausstrahlung mindestens genau so wichtig.

Die Wirtschaft macht den Spitzensport

Spitzensport ist global gesehen heutzutage nicht viel mehr als ein Milliardengeschäft der Sportartikelindustrie. Die größten Firmen kämpfen um die besten Athleten, damit diese ihre Marken promoten und damit den Umsatz ankurbeln. Es geht also kaum mehr um die sporttreibenden Menschen selbst, sondern nur mehr um Umsatz und Verkaufszahlen.

Logisch also, dass man sich als Sportartikelhersteller diejenigen Sportler als Testimonials angelt, die einem am besten dabei helfen Produkte zu verkaufen. Interessanterweise sind das aber nicht unbedingt die allerbesten Athleten, denn wie in jeder Werbung sollte der Sportler möglichst genau das Image vermitteln, das die Marke transportieren will.

Aussehen > Leistung?

Genau diese Vorgehensweise der sponsoringaktiven Firmen führte in den letzten Jahren dazu, dass die bekanntesten und finanziell erfolgreichsten Sportler nicht immer diejenigen waren, die auch sportlich am meisten Erfolge gefeiert haben.

Ein klassisches Beispiel aus dem Frauensport, das vermutlich sofort jedem dazu einfällt, ist eine gewisse Anna Kournikova. Von Sponsoren, Medien und Fans geliebt erreichte sie „lediglich“ Platz 8 in der WTA-Weltrangliste als beste Einzelplatzierung, im Doppel schaffte sie es zumindest kurzfristig auf Platz 1. Obwohl sie also keineswegs sportlich alles in den Schatten stellte, so schaffte sie es auf jeden Fall medial und lebt auch heute noch sehr gut von ihrem Clebrity-Status, während besser platzierte Konkurrentinnen nach ihrem Karriereende mehr oder weniger in der Versenkung verschwinden.

Das beste Beispiel bei den Herren stellt wohl David Beckham dar. Obwohl er vermutlich nie der beste Fußballer der Welt war, so hatte er doch immer die höchstdotierten und besten Verträge bei Clubs und Sponsoren, denn selbst jetzt mit über 30 Jahren lässt sich die „Marke Beckham“ noch hervorragend verkaufen. Kaum ein anderer Sportler erreichte über die Jahre so einen globalen Celebrity-Status wie er, auch außerhalb seiner Sportart. Im Gegensatz dazu war und ist Ronaldinho meiner Meinung nach der bessere Fußballspieler als Beckham, er kann aber von Sponsoren bei weitem nicht so gut verkauft werden.

Als letzten interessanten Vergleich habe ich vor kurzem einen Artikel über die Jahresverdienste von Roger Federer im Vergleich zu Rafael Nadal gelesen der besagt, dass Nadal derzeit vielleicht sportlich die absolute Nummer 1 ist, nicht aber wenn es ums Geld geht. Roger Feder dürfte in etwa sogar fast das doppelte Jahreseinkommen von Nadal haben. Warum? Darüber kann man natürlich nur spekulieren, aber meiner Meinung nach ist die Erklärung recht einfach:

Beide Sportler sind sicherlich für Sponsoren und Medien äußerst interessant und ich möchte hier ganz sicher nicht sagen, dass einer von beiden viel besser aussieht als der andere. Ich denke aber, dass es durchaus einen großen Unterschied in Sachen Ausstrahlung zwischen den beiden gibt. Roger Federer umgibt die Aura eines James-Bond-Gentleman, der genauso gut ein blaublütiger Thronfolger eines europäischen Staates sein könnte, während Nadal eher eine absolut sportbezogene und jugendliche Ausstrahlung hat – ähnlich der eines Kindes, das mit strahlenden Augen und dreckig von oben bis unten vom Fußballspielen mit seinen Freunden nach Hause kommt.

Beide Versionen sprechen sicherlich ein bestimmtes Zielpublikum sehr gut an, nur ist jenes von Roger Federer sicher das lukrativere. Das erkennt man schon anhand eines Sponsorenvergleichs. Federer wird von Firmen wie Mercedes-Benz, Rolex oder Lindt & Sprüngli unterstützt, die alle im Luxusbereich ihrer Sparte zu Hause sind, während Nadal von Firmen wie KIA-Motors und Quely unterstützt wird.

Zusammenfassend kann man also durchaus zu dem Schluss kommen, dass sportliche Leistung nicht immer den einzigen Faktor darstellt, um in der Welt des Sports Erfolg zu haben. Aussehen und Ausstrahlung sind sicherlich die beiden Aspekte, die den Unterschied zwischen Spitzenathlet und Superstar machen.


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