Der 31. Oktober steht – auch im Rahmenkalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt – ganz im Zeichen von Halloween. Insofern passt es natürlich ganz wunderbar, dass unsere US-amerikanischen Nachbarn dieses Datum auch als den sogenannten Schnitz-einen-Kürbis-Tag (engl. National Carve a Pumpkin Day) begehen. Um was es dabei geht, erzählt der vorliegende Beitrag aus der Sammlung der kuriosen Welttage.
Kuriose Feiertage – 31. Oktober – Schnitze-einen-Kürbis-Tag – National Carve a Pumpkin Day in den USA (c) 2016 Mona Trautmann
Wer hat den National Carve a Pumpkin Day ins Leben gerufen?
Wie bei so vielen anderen kuriosen Feier- und Aktionstagen aus den Vereinigten Staaten gilt leider auch im Falle des National Carve a Pumpkin Day, dass so gut wie nichts über seine Ursprünge bekannt zu sein scheint. Zumindest wenn es um konkrete Namen bzw. das Jahr geht, in dem dieser Anlass erstmalig gefeiert wurde.
Demgegenüber ist aber eigentlich ziemlich klar, weshalb man den heutigen Anlass auf den 31. Oktober gelegt. Das hat zwar am Rande auch etwas mit dem ebenfalls heute begangenen Tag der Zauberei (engl. National Magic Day) und dem Steigere-Deine-übersinnlichen-Fähigkeiten-Tag (engl. Increase Your Psychic Powers Day) zu tun, wesentlich steht aber wohl die folgende Geschichte dahinter.
Warum schnitzt man eigentlich Kürbisse zu Halloween?
Auch wenn die These einer kontinuierlichen Entwicklung keltischer Bräuche zur modernen Variante in der Forschung als veraltet und unhaltbar gilt, ist davon auszugehen, dass große Teile dieser Tradition vor allem durch die irischen Einwanderer in die USA gekommen sind. Dies gilt dann auch für das schnitzen von Kürbissen, was auf folgende Geschichte zurückgeht.
Der Legende nach soll der irische Bösewicht Jack Oldfield, seines Zeichens praktizierender Betrüger und Trinker, den Teufel durch eine List auf einen Baum gelockt und ihn dort durch ein in den Stamm geritztes Kreuz gefangen haben. Wie üblich bei Beelzebub, dem alten Feilscher, gab es aber einen Deal zwischen ihm und dem Iren, der dem Höllenfürst die Freiheit im Tausch gegen das Versprechen vorschlug, ihn bzw. seine Seele nie wieder zu behelligen. Sozusagen ein ewiger metaphysischer Freibrief.
Nach seinem Tod hatte Jack allerdings ein Problem. Denn aufgrund seiner schlechten Taten verwehrte man ihm den Zugang zum Paradies und auch die Hölle wollte ihn aufgrund des Deals am Baum nicht haben. Da die Seele des Verstorbenen aber nun irgendwo hin musste, erbarmte sich der Teufel und schenkte Jack eine Rübe, in der ein glühendes Kohlestück lag. Dies sollte ihm etwas Licht auf seiner ewigen Wanderung im Dunkeln der Finsternis zwischen Himmel und Hölle geben.
Seltsame Geschichte, die aber erklärt, weshalb die geschnitzten Kürbisse im angelsächsischen Sprachraum auch als Jack O´Lantern bezeichnet werden. Darüber hinaus verdeutlicht sie auch, weshalb die irische Tradition zur Abschreckung von Geistern in der Halloween-Nacht ursprünglich die ausgehöhlte Rübe mit Kerzen versah.
Erst in den Vereinigten Staaten ersetze der Kürbis die Rübe und das aus ganz pragmatischen Gründen. Denn der Kürbis war – auch schon zu Zeiten der ersten Siedler – als einheimische Pflanze in großen Mengen vorhanden (siehe dazu auch den Beitrag zum US-amerikanischen Tag des Kürbis (engl. National Pumpkin Day) am 26. Oktober).
An dieser Stelle auch vielen lieben Dank an meine Kollegin Mona Trautmann, die fleißig Kürbisse geschnitzt und mir das Foto für diesen Beitrag zur Verfügung gestellt hat. In diesem Sinne: Viel Spaß beim Schnitzen der Kürbisse und Euch allen einen tollen National Carve a Pumpkin Day. Egal ob in Irland, den USA oder sonst wo auf der Welt.
Weitere Informationen zum US-amerikanischen Tag des Kürbisschnitzens
- Das Webportal giftypedia.com über den National Carve a Pumpkin Day (englisch)
- Alois Döring: »… und entzündeten Feuer auf Hügeln« Historische Notizen zum Halloween-Fest. September 2001 (PDF) (deutsch)
- Wikipedia-Eintrag zu Halloween und der Jack O’Latern-Geschichte (deutsch)