Knaur / 9783426509173 / Taschenbuch: 9,99 € / eBook: 9,99 €
Dieses Buch hätte ich wahrscheinlich nie durchgelesen, wenn es nicht der erste Titel für unseren Leseclub gewesen wäre. So stieg ich noch ganz euphorisch in die Geschichte ein, musste dann aber schnell feststellen, dass es sich um ziemlich gewöhnliche Frauenliteratur handelte, die zwar mit tiefgründigen Themen bestechen wollte, dies aber durch die oberflächliche Behandlung nicht schaffen konnte. Nichts gegen Frauenliteratur, aber wenn es um ernste Inhalte geht - Pflegekinder, psychische Erkrankungen, Verhaltensstörungen etc. - dann brauche ich Lektüre, die authentisch bleibt und keine Protagonistin, die sich ständig selbst reflektiert, eigentlich weiß, was richtig ist und dann doch jeden wie Dreck behandelt. Ja, Frau Diffenbaugh mag ein etwas niveauvolleres Buch geschrieben haben, als wir es aus dem Genre gewohnt sind, und ich kann auch nicht leugnen, dass es da die ein oder andere Nebenfigur gab, die ich in mein Herz geschlossen habe, aber der Stil des Romans blieb von Anfang bis Ende sehr simpel, die Handlung zu vorhersehbar und manche Verhaltensweisen einfach nur unlogisch, sodass er meine Erwartungen leider nicht erfüllen konnte.cbt / 9783570164044 / Hardcover: 16,99 € / eBook: 13,99 €
Die Schrecken des dritten Reichs aus naiven Kinderaugen zu beobachten und mich damit zu fesseln, schafften bisher eigentlich nur Boyne und Zusak. Ab heute kommt nun ein dritter Jugendroman dazu, denn Herrn Savit gelingt es, mich, trotz der Vielzahl an thematisch ähnlichen Büchern, doch wieder neu zu fesseln, indem er seine Geschichte mal etwas anders aufrollt und nicht auf die detailreiche Beschreibung von Grausamkeit setzt, sondern viel subtiler und metaphorischer herangeht, dabei aber nicht weniger erschütternd. Da werden die deutschen Soldan zu Wölfen, die russischen zu Bären, ein Fremder zum Vater. Den Ausgang der Geschichte kann man nur erahnen, die Identität des Schwalbenmannes nach vielen kleinen Hinweisen irgendwann erraten. Seine Beziehung zu der jungen Anna war es auch, die mir an diesem Buch besonders gut gefiel, weil sie einerseits sehr streng, andererseits auch unfassbar herzlich dargestellt wird. Einzig und allein die wiederkehrenden Beschreibungen ihrer Wanderschaft erschienen mir an einigen Stellen doch etwas zu lang, was jedoch die Wirkung des Romans nicht mindert.