Wie Sie mit Cartoons mehr Aufmerksamkeit für Ihren Blog, Newsletter, Ihre Präsentation, Website etc. bekommen.
Mit meinem Blog hatte ich jahrelang dasselbe Problem. Der Artikel war fertig geschrieben, gefiel mir - jetzt musste noch ein passendes Bild her.
Wenn man keine eigenen Fotos verwenden will, bleibt einem nur der Weg zu den professionellen Stockfoto-Agenturen. Der große Vorteil: man gibt ein oder mehrere Stichworte ein und bekommt meist eine Vielzahl von Bildvorschlägen. Leider ist die Suchfunktion oft wenig trennscharf.
Wenn man zum Beispiel bei www.fotolia.de die Suchbegriffe "Mann, Pferd" eingibt, bekommt man eine bunte Auswahl von Fotos, wo manchmal weder das eine noch das eine darauf zu sehen ist.
Aber der größte Nachteil von diesen Bilderdatenbanken ist: man sieht die Bilder überall!! Oftmals zum selben Thema dasselbe Motiv. Bei Kreativität ein Mensch, dem ein Licht aufgeht. Bei Stress eine Frau, die unter Aktenbergen begraben liegt. Auf meinem Blog finden Sie viele solcher Fotos bei meinen eigenen Beiträgen.
Und irgendwann nervte es mich.
Außerdem fiel mir bei meinen eigenen Sehgewohnheiten auf, dass ich oft auf einer Website oder einem Blog das Bildfoto völlig übersah, wenn es ein übliches Motiv war.
Sobald aber eine Zeichnung auftauchte und war sie auch noch so simpel, mein Interesse war sofort geweckt.
Auf welches Bild haben Sie zuerst geschaut?
Dasselbe Thema, jeweils anders umgesetzt. Einer Usability-Studie von Jakob Nielsen zufolge sind es eben nicht die Fotos von perfekten Modeltypen, die viele User-Blicke auf sich ziehen, sondern v.a. Bilder von ganz normalen Menschen. Fotos sollten auch nie nur reine Dekoration sein, sondern möglichst Folgendes bewirken:
- Einen bestimmten Aspekt des Artikels hervorheben;
- Das Konzept erklären oder Assoziationen zu wecken;
- Etwas Persönliches zeigen.
Und das erreichen Sie am besten mit Cartoons. Kleinen Zeichnungen, die nicht perfekt sein müssen, ganz im Gegenteil. Gerade das Unfertige, Ungelenke verleitet uns zum Hinschauen. Warum? Weil wir täglich unzählige Super-3D-Hochglanz-Perfekt-Darstellungen in Magazinen, Fernsehen, Filmen sehen.
Nicht umsonst sind der Tages-Cartoon oder die Comic-Serie in vielen Tageszeitungen das Erste, was Leser aufschlagen. Diese Sogkraft des einfach Hingestrichelten geht sogar in Videos, wie diese Anleitung zur Meditation zeigt.
Mit den meisten Stockfotos erreichen Sie das in Ihren Botschaften, mit dem Sie Leser oder Zuhörer erreichen wollen, kaum.
Und als mir das klar wurde, fing ich an zu zeichnen. Anfangs ganz ungelenk. Mit der Zeit dann immer besser. Seit September 2014 übe ich in einem Cartoon-Zeichenkurs jeden Tag. Auf Facebook können Sie alle meine Bemühungen dafür sehen.
Und da ich gerne Websites baue, habe ich für eine erste Auswahl von Cartoons gleich eine eigene Website gemacht: www.cartoon4you.de
Anfangs wollte ich die Cartoons schön gedruckt verkaufen, das klappte aber nicht. Dann kamen Anfragen, ob ich nicht etwas für einen Blog oder eine Website zeichnen könnte. Das habe ich dann gemacht für den Blog von Christoph Schlachte und die Website einer Scheidungsanwältin. Und so entstand die Idee, die Cartoons zur Nutzung für andere freizugeben.
Und jetzt zu Ihnen.
Haben Sie einen Blog? Schreiben Sie manchmal Newsletter? Haben Sie eine Website oder machen Sie Präsentationen?
Für alle diese Gelegenheiten finden Sie vermutlich auf meiner Cartoon-Website ein Motiv, das Ihnen gefällt und das vor allem eins schafft: dass Ihre Leser oder Zuhörer aufmerken. Weil das, was Sie da sehen ...
- Neu und ungewohnt ist
- Vielleicht zum Lächeln anregt.
- Oder zum Nachdenken.
- Am besten alles drei.
Sie könnten ja mal damit anfangen, bei der nächsten Powerpoint-Präsentation diese unsägliche Willkommens-Folie durch etwas Originelleres zu ersetzen.
Oder bei einem Zeitmanagement-Seminar mal kein Bild von einer Uhr oder einem gestressten Manager zeigen, sondern was anderes.
Oder das nächste Quartals-Meeting mit einem passenden Cartoon einleiten.
Oder bei einem Vortrag zum Thema "Karriere und Motivation" mal den totzitierten Satz von Saint-Exupery weglassen und stattdessen einen Cartoon zeigen, den noch niemand kennt.
Überhaupt diese Zitatewut. Kaum ein Vortrag oder eine Präsentation, die nicht zu Anfang mit einem schlauen Wort eines toten Menschen beginnt. Meist ist das Zitat hinlänglich bekannt und bewirkt nichts. Wenn schon ein Zitat, warum dann nicht so?
Das erfordert Mut, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Aber Sie zeigen damit, dass Sie Ihr Publikum intellektuell nicht unterschätzen. Und es vor allem nicht langweilen wollen.
Aber Vorsicht!
Wenn Sie unüblich und überraschend beginnen, dürfen Sie nicht langweilig fortfahren, sonst ist der ganze Effekt verpufft. Wenn die Vorspeise toll schmeckt, muss der Hauptgang mindestens genauso gut oder noch besser sein. Und das Dessert soll das Ganze passend abrunden. Das heißt, was Sie nach der Eröffnung sagen oder schreiben, sollte möglichst intelligent, neuartig, relevant, überraschend und persönlich sein.
Nicht dass Sie nach Ihrem Vortrag hören: "Ich habe nicht verstanden, was Sie sagen wollten, aber der Cartoon zu Anfang war super!"
Könnten Sie sich vorstellen, Cartoons einzusetzen?
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Bild: © www.cartoon4you.de
Hier schreibt: Roland Kopp-Wichmann
Bloggt hier wöchentlich seit Juli 2005. Leitet intensive Persönlichkeitsseminare: 6 TN, 3 Tage, 1 Coach. Schreibt Bücher, eBooks und eMail-Kurse. Zeichnet jetzt sogar Cartoons.