Schlemmen während der Feiertage: Gesunde Tipps für unbeschwerten Genuss

Schlemmen während der Feiertage: Gesunde Tipps für unbeschwerten Genuss
Nicht immer ein Geschenk für den Magen: Weihnachtliche Schlemmereien
Foto: obx-medizindirekt

In den nächsten Tage müssen Ihr Magen und Ihre Verdauung Schwerstarbeit leisten. Hier unsere gesunden Tipps, wie Sie genießen können ohne dass Ihnen der Weihnachtsbraten oder das Silvester Buffet sauer aufstößt.
Regensburg (obx-medizindirekt) – Nichts ist schwerer zu ertragen als eine Zahl von guten Tagen, heißt es. Denn in Zeiten gehäufter Feiertage kommt vieles zusammen: Üppiges Essen und Trinken, viel Alkohol, Häppchen zwischendurch – und meist auch viel zu wenig Bewegung. Da kann die Verdauung auch beim gesunden Menschen überfordert sein. Damit das nicht passiert, sollten Sie ein paar Dinge wissen und beachten.
Je fetter und alkoholreicher die Mahlzeit, desto unbekömmlicher ist sie. Das liegt unter anderem daran, dass der Körper eine genaue Reihenfolge einhält, nach der die Bestandteile der Nahrung verwertet werden: Als erstes werden die Alkoholkalorien verbrannt, denn die kann der Organismus nicht speichern. Und jedes Gramm liefert immerhin sieben Kalorien. Danach kommen die Kohlenhydrate dran, wie sie in Brot, Kartoffeln, Reis, Gemüse oder Nudeln enthalten sind – pro Gramm vier Kalorien. An dritter Stelle wird das Eiweiß aus Fleisch, Fisch, Eiern, Getreide, Hülsenfrüchten oder Gemüse verwertet – pro Gramm vier Kalorien. Und erst zuletzt kommen die Fettkalorien dran – neun Kalorien pro Gramm. Wenn der Bedarf des Körpers schon durch Alkohol und Kohlenhydrate gedeckt ist, gehen diese Kalorien ausnahmslos auf Bauch und Hüften.
So werden Sie mit Fett besser fertig
Mit der Verdauung einer fetten Gans oder einer Ente tut sich der Körper besonders schwer. Deshalb ist es wichtig, sich mit dem Essen Verdauungshilfen in Form von Bitterstoffen zuzuführen. Bitterstoffe sind etwa in bestimmten Gewürzen, aber auch in Ruccola, Brokkoli, Hopfen, Artischocken, Löwenzahn, Radicchio, Chicorée oder Endiviensalat enthalten. Sie regen Galle und Bauchspeicheldrüse zu vermehrter Freisetzung von Verdauungssäften und den Darm zu verstärkter Aktivität an.
Bringen Sie den Darm auf Trab
Viel Fett – wenig Ballaststoffe: Dass ist keine gute Kombination. Achten Sie deshalb auf Ballaststoffe, denn sie bringen den Darm auf Trab. Unter Ballast- oder Faserstoffen werden unverdauliche Bestandteile von pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Getreide, Gemüse, Kartoffeln oder Hülsenfrüchten verstanden. Solche Ballaststoffe vergrößern das Volumen des Darminhaltes und seinen Wassergehalt, sie sorgen auch für rasche Beförderung durch den Darm hindurch. So werden zwar die Nährstoffe, aber kaum Gifte aus der Nahrung aufgenommen. Ein Teil der Ballaststoffe wird durch nützliche Bakterien abgebaut. Dadurch wird die Salz- und Wasseraufnahme im Darm gefördert und die Darmaktivität verstärkt.
Gewürze: duftende, wohlschmeckende „Arzneien“
Die Festtage sind die Zeit der duftenden Gewürze und Kräuter in der Küche und beim Genießen. Nutzen Sie die heilende Wirkung der „Apotheke der Natur“ zur Stärkung Ihrer Verdauung. Von Anis bis Zimt: Das Alphabet der gesunden Würzhilfen
Das Mahl ist kurz – die Reu ist lang. So könnte man das bekannte Sprichwort abwandeln. Denn nach dem üppigen Festmahl kommen oft die Beschwerden: Völlegefühl, Übelkeit, Sodbrennen, Blähungen, Verdauungsprobleme. Der richtige Griff in das Gewürzregal kann jedoch schon beim Kochen spätere Beschwerden verhindern. Ob Beifuß zur Gans, ob Koriander zu Wild, ob Kardamom zum festlichen Kochschinken oder Ingwer zum Sauerbraten: Suchen Sie sich doch aus den folgenden Gewürzen die aus, die am besten zu Ihren Festmenüs passen!
Anis: Was viele nicht wissen: Passt für Plätzchen ebenso gut wie für Rotkohl, Kompott, Krautsalat oder Apfelmus. Anis regt durch sein ätherisches Öl Anethol die Magensäfte an und wirkt krampflösend. Tipp: Ältere Menschen, die unter Mundtrockenheit leiden: Ein halbes Dutzend Anisfrüchte zerkauen und 15 Minuten im Mund behalten.
Beifuß: Das klassische Gewürz zur Weihnachtsgans, denn es regt durch seine Bitterstoffe die Galle und den Magensaft an und macht fette Speisen verträglicher. Auch gut für Bauernfrühstück, Schlachtplatten, Ente, Aal oder Hammel. Schwangere sollten übrigens Beifuß meiden, da einer seiner Wirkstoffe eine Fehlgeburt auslösen kann.
Ingwer: Viele kennen die scharf-würzige Wurzel aus dem Fernen Osten nur als Ingwerplätzchen oder Naschwerk. Aber Ingwer hat zumindest in Indien als Verdauung förderndes Gewürz einen festen Platz bei der Zubereitung von Suppen, Eiergerichten, Geflügel und Wild.
Kardamom: Wussten Sie, dass Bohnenkaffee durch eine winzige Prise Kardamom verträglicher wird? Aber das ist längst nicht alles. Die Samen, die man wegen ihrer Empfindlichkeit immer in den Kapseln kaufen sollte, regen Appetit und Verdauung an, würzen sowohl Gebäck, Kompotte und Süßspeisen, als auch Blutwurst, Kochschinken und kalten Braten.
Koriander: Das aus Nahost oder Afrika stammende aromatisch-scharfe Gewürz fördert die Verdauung, wirkt gegen Blähungen und Durchfall und tötet sogar Salmonellen ab. Es passt hervorragend zu asiatischen Gerichten, zu Salsa-Soßen, aber auch zu Gulasch, Wild, Geflügel und Süßspeisen.
Kümmel: Wer zum Gänsebraten ein gut mit Kümmel gewürztes Sauerkraut reicht, hat für die Verdauung schon eine Menge getan. Kraut gilt als „Darmbesen“, der auch fette Speisen durchfegt. Und Kümmel unterstützt die Gallentätigkeit und verhütet Blähungen. Er passt natürlich auch zu allen anderen Braten, zu Kartoffel- und Gemüsegerichten. Wer nicht so gerne auf Kümmelkörner beißt, kann entweder gemahlenen Kümmel verwenden oder Kümmel in einem Leinensäckchen mitkochen.
Kurkuma: Das auch Gelbwurz genannte scharfe Würzpulver, das in jeder Currymischung enthalten ist, regt die Galle an – aber nicht auf. Gelbwurz sollte wegen ihrer Schärfe nie zum Färben von Kuchen, sondern nur für salzige Gerichte verwendet werden: Sie passt von Reis bis Curry, von Huhn bis Schwein.
Lorbeer: Er krönte nicht nur antike griechische Dichter. Heute ist er wegen seiner Bitterstoffe und ätherischen Öle eine Verdauung fördernde, aromatische Zutat zu Sauerkraut, Bratensoße, Kartoffeleintöpfen und Gemüsesuppen.
Majoran: Gute Verdauungshilfe bei fetten Fleischgerichten, Leberwurst, Bratkartoffeln, Hackbraten oder weißen Bohnen.
Nelken: Sie gehören nicht nur ins klassische Rotkraut, sondern natürlich auch in den winterlichen Glühwein. Da Nelken den Appetit anregen, Blähungen vertreiben und selbst bei Magengeschwüren gut verträglich sind, können sie als gesundes Würzmittel für Fisch, Wild, Gulasch, Eierspeisen, ja selbst für Pizzas eingesetzt werden. Nelken gibt es auch als Pulver.
Oregano: Hilft alles, was fett und üppig ist, besser zu verdauen: Pizza, Lamm-, Fleisch- und Gemüseeintöpfe, Tomatengerichte und Nudelsoßen.
Pfeffer: Ob weißer, grüner oder schwarzer Pfeffer: Er erhöht den Speichelfluss und verbessert die Verdauung, hilft sogar schädliche Bakterien vernichten. Schwarzer Pfeffer wird unreif geerntet, ist schärfer als weißer. Weil sich sein Aroma beim Kochen schnell verflüchtigt, sollte Pfeffer immer erst kurz vor dem Anrichten zugegeben werden.
Piment: Wenn man die getrockneten Früchte des Myrtengewächses Pimenta dioica sparsam verwendet, wirkt es auch nicht aufdringlich. Es regt Appetit und Verdauung an und wird bevorzugt zu Fisch, Wild, Spinat, Suppen und Eintöpfen verwendet. Angeblich passt es zu allem – deshalb heißt es heute noch im Englischen „Allspice“.
Rosmarin: Gewürz, das über die Anregung des Gallenflusses die Fettverdauung unterstützt. Es passt gut zu Schweinefleisch, fettem Geflügel, Kohlgerichten und Kartoffelspeisen. Rosmarin können Sie als ganze Nadeln (im Gewürzsäckchen) mitkochen oder gemahlen zusetzen.
Senf: Als Senfkörner oder fertige Zubereitung (süß, mittelscharf und scharf) erhältlich. Durch seinen Gehalt an Allyl-Senföl reguliert er Fettverdauung und Stuhlgang. Senfkörner sollten nie stärker als 60 Grad erhitzt werden. Senf passt zu Sauerbraten, Rindsrouladen, Bohnen- und Kohlgerichten.
Zimt: Wer kennt dass nicht: Zimtsterne oder Grießbrei mit Zucker und Zimt? Aber die an Zimtaldehyd und Trans-Zimtsäure reiche gemahlene Rinde des Zimtbaums aus Sri Lanka oder Madagaskar wird im Orient auch als Gewürz zu Fleischgerichten geschätzt. Zimt passt gut zu Hackfleischrezepten, Geflügelfüllungen, zu Wild und Lamm.


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